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Artenschutz vs. Windenergie Dramatischer Start ins Jahr: Fledermäuse in Not

Im Frühjahr wachten Fledermäuse zu früh aus dem Winterschlaf auf – viele starben. Die Tiere stehen selten im Fokus, dabei sind sie in Sachsen-Anhalt stark gefährdet. Wie leben die Tiere, wie bedroht sind sie? Unterwegs mit Bernd Ohlendorf.

Von Lisa Garn 01.10.2024, 18:00
Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) im Jagdflug nach Insekten vor Laubwald, Brandenburg, Deutschland, Europa Com
Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) im Jagdflug nach Insekten vor Laubwald, Brandenburg, Deutschland, Europa Com IMAGO/imagebroker

Dämmerung liegt über dem Schloss Blankenburg. Es ist die letzte warme Nacht des Sommers, kein Wind, kein Regen – viele Insekten. „Ideales Wetter. Hier werden gleich viele Fledermäuse durchfliegen“, sagt Bernd Ohlendorf. Er ist Chef des Arbeitskreises Fledermäuse in Sachsen-Anhalt, das Schloss im Harz hat er seit kurzem stärker im Blick. Sechs Arten sind bisher nachgewiesen. „Wir wissen noch nichts und verschaffen uns jetzt langsam einen Überblick.“ Am Eingang zum Schlosspark stellen er und Helfer Stangen auf, darauf sind verlängerbare Angelruten montiert – „Marke Eigenbau“, sagt Ohlendorf und knüpft ein Netz daran. Fledermäuse segeln am Himmel, nach ein paar Minuten gehen die ersten ins Netz. „Eine Rauhhautfledermaus, die hatten wir hier noch nie“, sagt der 69-Jährige und sammelt die Tiere in einem Behälter.