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KOMMENTAR Bremse im Tarifstreit sollte gelöst werden

Julius Lukas fordert richtige Verhandlungen im Nahverkehrskonflikt.

04.04.2024, 16:03
Die bisherigen Verhandlungen zeugen von wenig Bewegungsbereitschaft beider Seiten.
Die bisherigen Verhandlungen zeugen von wenig Bewegungsbereitschaft beider Seiten. (Foto: MZ / Stedtler)

Die dritte Verhandlungsrunde im Nahverkehr lief wohl so ab: Der Kommunale Arbeitgeberverband gab als Vertreter der Verkehrsbetriebe ein Angebot ab, das die Gewerkschaft Verdi als unzureichend abwies. Da der Arbeitgeberverband von den Verkehrsbetrieben nicht das Mandat hatte, über weitere Zugeständnisse, etwa mehr Geld, zu verhandeln, endeten die Gespräche – ohne dass sie wirklich begonnen hatten.

Diese Schilderung, die von beiden Parteien weitestgehend bestätigt wurde, zeugt von wenig Bewegungsbereitschaft. Die eine Seite sagt „friss oder stirb“, die andere zeigt wenig Initiative, von den eigenen Maximalforderungen abzurücken. Dabei müsste sowohl den Verkehrsbetrieben als auch der Gewerkschaft klar sein, welch fatale Auswirkungen die festgefahrenen Positionen mit den daraus bereits entstandenen Streiks haben – allein schon im Schulverkehr.

Daher sollten die Konfliktparteien endlich die Verhandlungsbremse lösen. Die Verkehrsbetriebe müssen den Arbeitgeberverband endlich verhandlungsfähig machen. Und die Gewerkschaft sollte ihr Beharren auf Maximalforderungen überdenken. Ein erneuter, vielleicht sogar unbefristeter Stillstand wäre den Kunden von Straßenbahn und Bus kaum mehr vermittelbar. Zumal die ohnehin für das Ergebnis der Tarifverhandlungen zahlen müssen – spätestens am Ticketschalter. Seite 2Den Autor erreichen Sie unter:[email protected]