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Umleitungen, Staus, Sperrungen Das sind 2024 die größten Baustellen auf Sachsen-Anhalts Straßen

Baustellen, Umleitungen, Staus, Sperrungen: Das Straßennetz in Sachsen-Anhalt stellt Autofahrer an einigen Stellen vor große Probleme. An diesen Knotenpunkten muss auch künftig mit Verkehrsbehinderungen gerechnet werden.

Von DUR. Aktualisiert: 12.08.2024, 12:54
Straßen in Sachsen-Anhalt: Auch 2024 wird müssen Autofahrer wieder Baustellen auf den umfahren.
Straßen in Sachsen-Anhalt: Auch 2024 wird müssen Autofahrer wieder Baustellen auf den umfahren. Foto: dpa

Halle (Saale). - Weite Sicht, keine Ampeln zu sehen, kein Stau zu erwarten: Das ist für viele Autofahrer eine Idealvorstellung. Wären da nicht die vielen Baustellen auf Sachsen-Anhalts Straßen, die das verhindern. Worauf sich Autofahrer 2024 in der Region einstellen müssen.

Eigentlich sollte die A143 im Jahr 2025 fertig werden, aber wegen der Sanierung des Bergbaugebietes bei Bennstedt verschiebt sich der Termin immer weiter nach hinten.
Eigentlich sollte die A143 im Jahr 2025 fertig werden, aber wegen der Sanierung des Bergbaugebietes bei Bennstedt verschiebt sich der Termin immer weiter nach hinten.
Foto: imago images/Steffen Schellhorn

Bau der A143 dauert noch einige Jahre

Sie gilt als schwierigste Baustelle Sachsen-Anhalts, die immer wieder von neuen Herausforderungen geplagt wird: der Lückenschluss zwischen der Anschlussstelle Halle-Neustadt bis zur A14 nördlich von Halle. Wann genau die Autobahn 143 (A143) freigegeben wird, ist immer noch unklar. Nach aktuellen Schätzungen ist eine Eröffnung 2027 angepeilt. Aber erst, wenn die ehemaligen Bergbaugebiete an der Strecke fertig saniert seien, könne ein Termin zur Eröffnung festgesetzt werden, teilt der Pressesprecher der zuständigen Baufirma Deges, Lutz Günter, auf Anfrage mit.

Der Bau der Westumfahrung von Halle hatte 2019 begonnen und sollte ursprünglich 2025 fertiggestellt werden. Einer der Gründe für die Verzögerungen ist die komplizierte Sanierung alter Bergbaugebiete in Bennstedt. Dort müssen teils 60 Meter große Hohlräume aufgefüllt werden.

Weil nicht sicher ist, wie stark die Arbeiten dort den Zeitplan des Baus der Autobahn beeinträchtigen, wird erst nach dem Ende der Sanierung dieses Gebiets ein Termin für die Freigabe der Autobahn festgelegt, schreibt Pressesprecher Lutz Günther. Die geplanten Kosten von 151 Millionen Euro belaufen sich mittlerweile auf 726 Millionen.

Lesen Sie auch: Restarbeiten auf der Autobahn 2 bei Burg

Die baulichen Schwerpunkte liegen aktuell auf der Sanierung der Altbergbaugebiete südlich der Saale, dem Neubau der Saalequerung und der Herstellung von vorgezogenen Brückenbauwerken, so Deges-Sprecher Günther. Außerdem werde gerade an der Ausschreibung für das Streckenbaulos - der Fachbegriff für die Teilaufgabe eines Bauprojektes - nördlich der Saale inklusive des Landschaftstunnels vorbereitet.

Ende Juli 2024 sei der Auftrag für die Bauarbeiten des nördlich der Saale gelegenen Streckenabschnitts vergeben worden. Der Abschnitt umfasst darüber hinaus die Herstellung von drei Brückenbauwerken und des Landschaftstunnels Porphyrkuppen.

Acht Monate, zehn Kilometer: Neue Megabaustelle auf A9 bei Dessau

Auch Autofahrer auf der A9 müssen sich mit einer Megabaustelle herumplagen. Seit Anfang April bis Dezember 2024 wird zwischen den Anschlussstellen Köselitz und Vockerode auf 10,3 Kilometern Länge die Richtungsfahrbahn München erneuert. Das hat die Autobahn GmbH des Bundes auf MZ-Anfrage bestätigt.

Im Zuge dessen finden auch Sanierungsarbeiten an insgesamt sieben Bauwerken an der A9 statt. Zwei Brücken in Richtung München werden neu gebaut. Die Bautätigkeiten werden bei laufendem Verkehr durchgeführt. Je zwei breite Fahrstreifen sollen pro Richtung zur Verfügung stehen.

Die Anschlussstelle Coswig in Richtung München wird während der Hauptbauphase temporär gesperrt. Laut Autobahn GmbH betragen die geplanten Baukosten dieses Projektes ungefähr 45,4 Millionen Euro.

Bauarbeiten an der Nordverlängerung der A14 bei Stendal: Die Strecke zur Anschlussstelle Stendal soll bis 2025 fertig werden.
Bauarbeiten an der Nordverlängerung der A14 bei Stendal: Die Strecke zur Anschlussstelle Stendal soll bis 2025 fertig werden.
Symbolbild: IMAGO / Zoonar

A38: Fahrbahnerneuerungen auf 9,2 Kilometern Länge bei Lützen

Seit Anfang April bis Dezember 2024 wird auf der A38 bei Lützen auf 9,2 Kilometern Länge die Richtungsfahrbahn Leipzig erneuert. Neben den Straßenarbeiten finden darüber hinaus auch Sanierungsarbeiten an insgesamt fünf Bauwerken statt.

Auch diese Bauarbeiten werden bei laufendem Verkehr durchgeführt. Die Gesamtkosten dieses Projektes sind mit ungefähr 21,5 Millionen Euro veranschlagt, wie die Autobahn GmbH mitteilt.

Die Anschlussstelle Lützen bleibe in beiden Richtungen größtenteils gesperrt. Lediglich die Ausfahrt auf der Richtungsfahrbahn Leipzig sei offen. Die Umleitungen sind laut Autobahn GmbH über das Autobahnkreuz Rippachtal sowie die Anschlussstelle Leipzig-Südwest eingerichtet und sowohl auf der A38 als auch im Basisnetz umfassend ausgeschildert.

A14-Nordverländerung: Arbeiten am Lückenschluss laufen weiter

Der Teil der Autobahn 14 zwischen Tangerhütte und Lüderitz wurde im Dezember vergangenen Jahres planmäßig freigegeben.

Damit sind 28 Kilometer der A14 zwischen Wolmirstedt und Lüderitz durchgängig befahrbar. Die B189, die ab Magdeburg neben der A14 entlang läuft, wurde mit der Eröffnung dieses Teils der Autobahn auf selbiger Strecke zur Landesstraße 38 (L38) umgewidmet. 

In Sachsen-Anhalt verläuft der Streckenausbau der Autobahn 14 auf der heutigen B189. Diese soll in Zukunft die Nordverlängerung der A14 werden. 2024 werde auf vier der fünf restlichen Bauabschnitte zwischen Magdeburg und Karstädt in Brandenburg gebaut, teilt der Autobahn GmbH Pressesprecher Tino Möhring mit.

Strecke zwischen Lüderitz und Stendal (B188) wird voraussichtlich 2025 fertig

Die Strecke von Lüderitz bis Stendal (B188) werden Autofahrer voraussichtlich ab 2025 auch auf der Autobahn befahren können. Während der Bauarbeiten wird der Verkehr auf der Bundesstraße jedoch voraussichtlich nicht unterbrochen, Sperrungen sollen so gut es geht vermieden werden, so Tino Möhring. Die Bauarbeiten dort werden das Jahr 2024 über andauern.

Während der Bauarbeiten werden keine Strecken für den laufenden Verkehr komplett gesperrt, versichert der Pressesprecher. Autofahrer müssten auf der dortigen B188 dennoch mit kleineren Verkehrseinschränkungen rechnen, wenn für den Bau der Autobahn an bestehenden Straßen gearbeitet werde. Hierbei handele es sich größtenteils um Geschwindigkeitsbeschränkungen und/oder die Nutzung einer Ampel.

Bauabschnitt Stendal-Mitte bis Osterburg: Vorbereitungen abgeschlossen

Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. Nun befinden sich die Bauarbeiten auf der Autobahn 14 zwischen Stendal-Mitte und Osterburg in vollem Gange. Das teilt der Pressesprecher der Autobahn GmbH, Tino Möhring, mit. 

Sperrungen gebe es hier momentan keine, da sich die Bauarbeiten am Neubau abseits des Verkehrs befinden.

Vorbereitungen für den Bau zwischen Osterburg und Seehausen

Zwischen Osterburg und der Anschlussstelle Seehausen-Nord wird ebenfalls der Bau der Autobahn 14 vorbereitet, erklärt Lutz Günther. Der Untergrund werde untersucht und vermessen und Arbeiten zum Artenschutz würden umgesetzt. Laut Günther könne der Bau dort erst beginnen, wenn diese sogenannten bauvorbereitenden Leistungen und die nötige Planung abgeschlossen sind. 

In diesem Jahr sollen weitere "naturschutzfachliche Maßnahmen, Leitungsverlegung und archäologische Dokumentationen sowie vertiefende Baugrunderkundungen" beginnen, so Günther. Außerdem werde derzeit die Vergabe der Planungsleistungen der Ingenieurbauwerke und der Verkehrsanlagen vorbereitet.

Die genehmigten Gesamtkosten für diesen Teilabschnitt der Autobahn betragen, Stand 2024, etwa 265 Millionen Euro.

Abschnitt Seehausen - Wittenberge

Zwischen Seehausen-Nord und Wittenberge wird die Autobahn 14 seit Oktober 2020 gebaut. Die Arbeiten liegen im Plan, so Deges-Pressesprecher Günther. 2024 werde weiter an der Autobahn gearbeitet.

Für die 1,1 Kilometer lange länderverbindende Elbebrücke bei Wittenberge seien die Bohrungen für die Brückenpfeiler fertig, genau wie das nördliche und südliche Widerlager. Derzeit werde der Brückenüberbau hergestellt.

Mehr zum Thema: Aktuelle Baustellen auf der A2 und A14

Im August 2023 habe auf der Strecke der Bau des Stahlüberbaus der Elbebrücke und der Vorlandbrücke begonnen. Außerdem sei das Brückenbaulos - Teilaufgabe des Baus - an der Anschlussstelle Seehausen-Nord vorgezogen worden.

Auf brandenburgischer Seite werde gerade die Bundesstraße 189 verlegt, schreibt Lutz Günther. Die Baufirma Deges geht laut Pressesprecher davon aus, dass 2026 im Abschnitt Seehausen-Nord bis Wittenberge ein Teil der Autobahn 14 eröffnet werden kann. 

"Ziel ist, dass die Hauptbauleistung im Frühjahr 2026 soweit erbracht ist, dass der Verkehr der B189 auf eine Richtungsfahrbahn der Autobahn gelegt werden kann, damit die Straßenbauverwaltung des Landes Sachsen-Anhalt das Bestandsbauwerk der vorhandenen B189 ersetzen kann", so Günther.

Die Gesamtkosten für diesen Bauabschnitt belaufen sich, Stand 2024, auf 513 Millionen Euro.

A14-Teilstück Dahlenwahrsleben bis Wolmirstedt

Wie Lutz Günther von Deges mitteilt, laufen bereits erste Bauarbeiten in dem Abschnitt. Ein Brückenbaulos bei Samswegen - die Teilaufgabe des Autobahnbaus -  sei vorgezogen worden.

Der symbolische erste Spatenstich erfolgte am 4. Dezember 2023. Der vollständige Beginn der Arbeiten hänge von Leistungen ab, die vor Baustart fertig sein müssen, so der Pressesprecher. Derzeit werden noch archäologische Grabungen durchgeführt sowie Leitungsänderungsmaßnahmen und naturschutzfachliche Maßnahmen umgesetzt.

Ziel ist es, die Arbeiten bis 2029 fertigzustellen, so Günther. Die genehmigten Gesamtkosten für den Teilabschnitt belaufen sich, Stand 2023, auf etwa 188 Millionen Euro.

Bestehende Autobahnen in Sachsen-Anhalt müssen 2024 saniert werden

Teile bestehender Autobahnen durch Sachsen-Anhalt müssen 2024 saniert werden. Der Pressesprecher der Autobahn GmbH, Tino Möring, erklärt, dass die Lebensdauer des Straßenbelags an einigen Stellen vorbei ist und dieser damit ersetzt werden muss. Die Planung für Sanierungen der bestehenden Autobahnen 2024 sei aber noch nicht abgeschlossen.

Bei der Erneuerung der Fahrbahnen auf den bestehenden Autobahnen werde dann nicht nur die Straßendecke neu gemacht, sondern gleich die Sicherheitsausstattungen mit Entwässerung, Beschilderung, Teilen von Bauwerken und Markierungen ausgetauscht, schreibt Tino Möring.

A2: Fahrbahnerneuerungen bei Ingersleben

Seit Anfang April bis Dezember 2024 wird auf der A2 bei Alleringersleben, einem Ortsteil von Ingersleben, auf 10,5 Kilometern Länge die Richtungsfahrbahn Hannover erneuert. Neben den Straßenarbeiten finden darüber hinaus auch Sanierungsarbeiten an insgesamt neun Bauwerken statt. Die Bautätigkeiten werden unter laufendem Verkehr durchgeführt. Die Gesamtkosten dieses Projektes sind mit ungefähr 45,5 Millionen Euro veranschlagt.

Die Anschlussstellen Alleringersleben und Marienborn/Helmstedt in Richtung Hannover werden während der Hauptbauphase temporär gesperrt, wie die Autobahn GmbH mitteilt.

Großbaustelle Merseburger Straße in Halle

In Halle verschieben sich 2024 die Baustellen in der Merseburger Straße, der innerstädtischen B91. Seit 2017 wird dort gebaut, um die Straße und auch die Kanalisation nach und nach zu erneuern. Derzeit bereiten Havag, Stadtwerke und die Stadt den Umbau der Kreuzung Merseburger Straße/Damaschkestraße/Dieselstraße vor. Sie soll voraussichtlich ab Ende des Jahres ausgebaut werden.

Weil Bauherrin Havag die Kreuzung nicht komplett sperren kann, erneuert die Firma sie stückweise. Dabei wird immer ein Teil der Fahrbahn gesperrt. Dadurch dauert das ganze Projekt circa ein Jahr oder länger als bei einer vollen Sperrung der Kreuzung. Die Gleise der Straßenbahn werden neben die Straße verlegt, damit der Öffentliche Nahverkehr nicht von den Bauarbeiten beeinträchtigt wird.

Die bisherigen Bauarbeiten hatten sich teils verzögert, weil die Lieferung der nötigen Materialien unter anderem wegen des Krieges in der Ukraine merkbar länger dauerte. Außerdem wurden an einigen Stellen Leitungen oder Kanäle entdeckt, die nicht in den  Unterlagen aufgeführt waren.

Zwischen Rosengarten und Kreuzung Damaschkestraße können Autos mittlerweile wieder fahren. Zwei Jahre hatte der Umbau des 1,5 Kilometer langen Teilstücks der Merseburger Straße im Rahmen des Stadtbahnprogramms gedauert. Zehntausende Autofahrer können die B91 nun wieder in beide Richtungen ohne Einschränkungen nutzen.

35 Millionen Euro sind in die 1,3 Kilometer lange Baustelle geflossen. Die Bahnen rollen jetzt über Grüngleise. Haltestellen sind barrierefrei und haben moderne Informationssysteme. Auch die Straße und die Nebenanlagen wurden erneuert, beispielsweise 44 Bäume in der Allee gepflanzt. Doch der Methusalem im Stadtbahnprogramm ist noch nicht geschafft.

Ortsumfahrung Köthen B6n in Anhalt-Bitterfeld: Schutz seltener Kröten und Bau neuer Brücken

Am insgesamt 15,3 Kilometer langem Anschluss der B6n zwischen Köthen und der A9 bei Thurland wird 2024 weitergebaut. Eigentlich war geplant, die Strecke 2018 fertig zu stellen. Die B6n soll nun 2026 für den Verkehr freigegeben werden. Zum Schutz von Amphibien sollen dort rund 230 Tunnel errichtet werden.

Ein weiterer Grund für die längere Bauzeit ist, dass die Baustelle schwer mit großen Baufahrzeugen befahren werden kann. Mitte 2024 soll die Strecke zwischen Köthen und der Überführung zum Ortsteil Körnitz fertig werden. Verkehr wird dann dort aber noch nicht rollen, da die Straße vorerst auf freier Strecke aufhört. Die Folge: Der Abschnitt der B6n bleibt bis zur Fertigstellung der gesamten Strecke der B6n von Köthen bis zur Autobahn 9 gesperrt.

Derzeit habe die Errichtung von vier Brücken jedoch Vorrang vor dem Weiterbau der Fernstraße. Oliver Grafe, Regionalchef der Landesstraßenbaubehörde (LSBB), erklärt bezüglich des gesamten Abschnitts: „Das grundsätzliche Ziel der Freigabe dieses Abschnitts im Jahr 2026 bleibt bestehen.“ Die Lücke zwischen Köthen und der A9 könnte demnach zehn Jahre nach Spatenstich geschlossen sein.

Der August-Bebel-Damm in Magdeburg ist seit 2021 Dauerbaustelel Er wird noch bis 2025 erneuert.
Der August-Bebel-Damm in Magdeburg ist seit 2021 Dauerbaustelel Er wird noch bis 2025 erneuert.
Foto: Stefan Harter

Am August-Bebel-Damm wird noch bis 2025 gebaut

In Magdeburg haben bereits 2021 am August-Bebel-Damm Bauarbeiten an der Straße und am Gleis begonnen. Die Strecke wird komplett saniert, um unter anderem Schäden des Hochwassers 2013 zu beseitigen.

Damals stieg die Elbe über ihre Ufer und überflutete weite Teile der Stadt. Der Stadtteil Rothensee, den der August-Bebel-Damm durchquert, war stark von dem Hochwasser betroffen. Die Schienen der Straßenbahn nahmen damals großen Schaden.

Das Problem wurde provisorisch behoben, jetzt werden die Gleise komplett saniert. Seit Beginn der Arbeiten gab es immer wieder Probleme. Deswegen ist die planmäßige Freigabe inzwischen für 2025 vorgesehen.

B1-Ortsdurchfahrt Gerwisch für gut neun Monate gesperrt

Weil die Fahrbahn der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 1 (B1) durch Gerwisch, zwischen Magdeburg und Burg, marode ist, wird sie erneuert und ausgebaut. Seit Mitte März bis Ende November soll die Baustelle dauern. Es wird in vier Abschnitten gebaut und für Autofahrer Umleitungen durch den Ort geben.

Der zweite Bauabschnitt wurde Anfang August fertiggestellt, direkt danach haben die Arbeiten am nächsten begonnen. Der dritte Abschnitt soll laut Plan am 20. September beendet sein, ehe der vierte und letzte Abschnitt, der bis Ende Oktober andauern wird, beginnen kann.

Eigentlich hätte die Bundesstraße durch Gerwisch schon vor 2023 erneuert werden müssen, ein passender Zeitrahmen fand sich aber erst 2024. Nur Teile der Straße zu sperren sei aus arbeitsschutztechnischen Gründen nicht möglich.

Ausbau der B91 durch Deuben und Naundorf

Die Bundesstraße 91 (B91) soll im Herbst 2024 auf der Strecke durch Deuben und Naundorf ausgebaut werden. Die Pläne werden nach und nach umgesetzt, die Straße wird während der Bauarbeiten in vier Abschnitten nacheinander gesperrt. Damit sollen Umwege für unter anderem Schulbusse und Rettungswägen so gering wie möglich gehalten werden. Der Schwerlastverkehr soll großräumig umgeleitet werden.

Doch schon jetzt bereitet die Maßnahme der Stadt Teuchern einiges Kopfzerbrechen. Und das hat gleich mehrere Gründe. „Der Hauptknackpunkt ist, dass der für den Ausbau der Strecke nötige Ankauf der Anliegergrundstücke durch die Landesstraßenbaubehörde noch nicht abgeschlossen ist“, so Bürgermeister Marcel Schneider (parteilos). „Wenn das nicht geregelt ist, kann der Ausbau nicht beginnen.“

Während der Bauarbeiten zwischen Hotel Naundorf und dem Ortsausgang von Naundorf wird es keine direkte Verbindung nach Zeitz geben. Wie lange genau gebaut wird, ist noch nicht bekannt.

Arbeiten auf B6 durch Gröbers und B180 bei Klein-Jena abgeschlossen

Die beiden Bundesstraßen B6 durch Gröbers und B180 bei Klein-Jena wurden 2023 beide erneuert und ausgebaut. Die Ortsdurchfahrt durch Gröbers ist kurz vor Weihnachten 2023 fertiggestellt worden. Die Freigabe musste vom eigentlichen Termin im Oktober verschoben werden. An der B6 in Gröbers war seit März 2022 auf einer Länge von 1,7 Kilometern intensiv gebaut worden. Die Gesamtkosten des Vorhabens: nahezu sechs Millionen Euro.

Die Bauarbeiten auf der Bundesstraße B180 zwischen Klein-Jena und Krümme-Nißmitz konnten Ende November 2023 abgeschlossen werden. Dort hatte es wegen der Baustelle im benachbarten Groß-Jena Probleme gegeben, weil unter anderem ein temporäres Tempolimit von 30 km/h ignoriert worden war. Vier Monate lang ist an der B180 bei Klein-Jena im Burgenlandkreis gebaut worden. Insgesamt wurden laut Infrastrukturministerium zwei Millionen Euro verbaut.

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Erneuerung der Ortsdurchfahrt Ascherleben 

Für einen Ausbau der B185 war die Ortsdurchfahrt Aschersleben seit Mai 2023 für den Verkehr teilweise gesperrt gewesen. Seit 2. August ist der komplette Fahrbahnbereich wieder für den Fahrzeugverkehr freigegeben. Das teilt die LSBB Sachsen-Anhalt auf Nachfrage mit. Ziel war es, die Straße samt Gehweg und Beleuchtung zu erneuern und auszubauen. Zudem sollte neben der Straße ein Radweg entstehen.

Die komplette Fertigstellung aller Restarbeiten werde laut LSBB bis Ende Oktober 2024 angestrebt. Die geplanten Kosten von einst circa 3,2 Millionen Euro sind aktuell auf etwa 4 Millionen angewachsen.

Ausbau Prosigker Brücke in Köthen

An der Prosigker Brücke in Köthen wird laut dem Präsidenten der Landesstraßenbaubehörde auch 2024 gebaut. Laut Stefan Hörold werden die Bauarbeiten noch bis Ende 2026 dauern. 

Wie der Regionalbereich Ost der LSBB Sachsen-Anhalt mitteilte, werden im Zuge des Neubaus der Prosigker Brücke in Köthen auch die auf sie zuführenden Straßen umfassend saniert. Im Zuge dessen ist die Lohmannstraße zwischen Luisenstraße und Maxim-Gorki-Straße seit Mitte April in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.

Im Zuge der amtlich als „grundhafte Erneuerung“ bezeichneten Bauarbeiten sollen dort neue Abwasser- und Regenwasserkanäle sowie im Auftrag der Stadt Köthen neue Geh- und Radwege auf beiden Seiten der Lohmannstraße gebaut werden. Der Straßenverkehr werde während der Bauarbeiten über die Leipziger Straße umgeleitet.

Geplantes Bauende: spätestens Mitte 2025. Die gesamten Kosten des Straßen- und Wegebaus liegen nach Angaben der Straßenbaubehörde bei rund 13 Millionen Euro. Anschließend folge der geplante Umbau des sogenannten Lidl-Knotens.

Bau des Kreisverkehrs auf B100/L129 bei Bergwitz nach Pannenserie abgeschlossen

Bei Bergwitz wurde an der B100 ein Kreisel gebaut. Die Stelle war seit April 2023 gesperrt, der Verkehr wird über eine eigens dafür gebaute Straße umgeleitet. Seit Mitte Juli ist der Kreisverkehr nun wieder freigegeben. Im Rahmen der aufwändigen und teuren Sanierung der Betonfahrbahn war es mehrfach zu Problemen gekommen.

So berichteten verärgerte Autofahrer, dass die Fahrbahn, die den gut drei Millionen Euro teuren Kreisel bildet, uneben und wellig sei. Untersuchungen, die die LSBB anfertigen ließ, haben das bestätigt. Grund dafür waren deutliche Mängel im verarbeiteten Beton. Die Folge: Eine Deckensanierung am "Pannenkreisel" musste nachgeschoben werden. Seit Mitte/Ende Juli ist der Kreisverkehr an der B100 jetzt wirklich offen. Ursprünglich war der Plan, den Kreisverkehr bis Ende November 2023 fertig zustellen.

Auf der B100 wird 2024 außerdem zwischen Naumburg und der Saalebrücke gearbeitet. Die Strecke soll laut Stefan Hörold von März bis August 2024 umgebaut werden.

B248: Ortsdurchfahrt Mellin und freie Strecke bis Landesgrenze werden ausgebaut

Bis die Bundesstraße 248 in der Ortsdurchfahrt Mellin wie geplant ausgebaut wird, dauert es noch eine ganze Weile. Frühestens 2025 könnte es so weit sein und die wichtige Nord-Süd-Verbindung im Ort über längere Zeit gesperrt werden.

Einen kleinen Vorgeschmack darauf bekommen Autofahrer aber voraussichtlich schon im September. Dann soll die Fahrbahn zwischen dem Melliner Ortsausgang Richtung Brome und der Landesgrenze erneuert werden. Zwei Monate Vollsperrung und Umleitung sind die Folge.

Baubeginn soll der 9. September sein. Mit einem Abschluss der Arbeiten wird bis 15. November gerechnet. Für Autofahrer, die in dieser Zeit zwischen Salzwedel und Brome unterwegs sind, gibt es dann hinter Mellin kein Durchkommen. „Der Streckenabschnitt wird für die Dauer der Maßnahme für den öffentlichen Fahrzeugverkehr gesperrt“, kündigte die LSBB an. Einzig Fahrradfahrern bleibt die Verbindung nach Brome und zurück über den Radweg offen.

Autofahrer hingegen müssen in Mellin Richtung Nettgau abbiegen und von dort weiter über Gladdenstedt, Radenbeck und Benitz nach Brome fahren. In umgekehrter Richtung ist die Umleitung analog ausgeschildert. Vor allem auf die Einwohner von Nettgau kommt damit für zwei Monate eine erhöhte Verkehrsbelastung zu.

In Mellin wird mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt auch das Regenentwässerungssystem erneuert. Eines der bestehenden Regenrückhaltebecken ist teils auf privatem Grund, voller Müll und Pflanzen. Dafür soll ein Ersatz gefunden werden.