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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Gute Zeiten für mehr Millionäre

Von Johannes Dörries 17.11.2011, 19:21

Halle (Saale)/MZ. - Die Zahl der Spitzenverdiener in Sachsen-Anhalt ist von 2004 bis 2007 kräftig gestiegen. Das hat das Statistische Landesamtes am Donnerstag mitgeteilt. Danach gab es 2007 im Land 84 Einkommensmillionäre, drei Jahre zuvor nur 35. Weil diese Zahlen nach Abschluss der Steuerberechnungen ermittelt werden, gibt es keine frischeren Daten. Erhoben wird die Reichen-Statistik alle drei Jahre.

Von 2004 bis 2007 hat sich in Sachsen-Anhalt auch die Zahl der Spitzenverdiener mehr als verdoppelt, die Einkommen von 500 000 bis zu einer Million beim Finanzamt angemeldet haben. Dabei ist nur jeder Vierte Alleinverdiener, die übrigen erzielen in ehelicher Gemeinschaft die Einkommen gemeinsam.

Landes-Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff (CDU) bewertet die Entwicklung positiv: "Es ist gut, wenn Unternehmen in Sachsen-Anhalt Geld verdienen und ihren Spitzenkräfte entsprechend bezahlen." Das mache den Standort attraktiver und sichere künftige Investitionen, sagte sie der MZ.

Auch die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau nennt die Entwicklung bei den Spitzeneinkommen erfreulich. Dabei verweist Danny Bieräugel, Konjunktur-Referent der Kammer, darauf, dass es von 2005 bis 2007 "in der Region einen fulminanten konjunkturellen Aufschwung" gegeben habe. Das habe steigende Unternehmensgewinne ermöglicht und zudem Einkommen und Steuereinnahmen steigen lassen. "Das zeigt, wie wichtig Unternehmen für die Einkommensentwicklung einer Region sind", sagte Bieräugel.

Die meisten Millionäre lebten 2007 im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, gefolgt vom Saalekreis, Magdeburg und dem Salzlandkreis. Das entspreche, so das Wirtschaftsministerium, der relativ hohen Dichte großer Unternehmen etwa rund um Bitterfeld Wolfen. Dort boomte seinerzeit die Solarbranche rund um Q-Cells ebenso wie die Chemieindustrie. Allerdings, so bremst eine Ministeriumssprecherin, bleibt Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich noch immer weit hinten: In Nordrhein-Westfalen etwa gebe es, bezogen auf die Bevölkerung, mehr als achtmal so viele Spitzenverdiener.

Quelle der hohen Einkommen waren 2007 am häufigsten Gewerbe-Einkünfte und Einkünfte aus selbstständiger Arbeit. Jeder achte Millionär bezog seinen Reichtum aus abhängiger Arbeit, etwa als Angestellter.