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SV Merseburg 99 SV Merseburg 99: 99-Präsident Skowronek tritt zurück

Von Mike Händler 20.04.2017, 17:28
Marcus Skowronek
Marcus Skowronek Schulz

Merseburg - Der Präsident des SV Merseburg 99, Marcus Skowronek, geht von Bord. „Aufgrund meiner beruflichen Situation habe ich schlichtweg keine Zeit mehr, das Amt auszuüben.“ Schon seit November des vergangenen Jahres sei das der Fall gewesen, sagt Skowronek. „Der Vorstand war seitdem informiert.“

Die Bilanz des Präsidenten Skowronek, der seit November 2013 die Geschicke des Vereins lenkte, kann sich sehen lassen. In seiner Amtszeit mauserten sich die Fußballer des SV 99 vom Landesligisten zu einem Oberligisten, der als aktueller Aufsteiger sogar Tuchfühlung zur Spitze hat.

Marcus Skowronek zurückgetreten: Wie geht es weiter ohne die erfolgreiche und einflussreiche Führungsfigur?

Die große Frage ist nun: Wie geht es weiter ohne die erfolgreiche und einflussreiche Führungsfigur? „Ich unterstütze den Verein weiterhin, sowohl finanziell als auch strukturell“, sagt Skowronek. „Die Entwicklung in Merseburg soll weitergehen - auch ohne mich als Präsident. Das langfristige Ziel bleibt weiter der Aufstieg in die Regionalliga. Und im Rahmen meiner Möglichkeiten stehe ich beratend weiterhin gerne zur Verfügung.“

Dazu zählt die Arbeit der Betreuungs- und Integrationshilfe GmbH (BIH), deren Geschäftsführer Marcus Skowronek ist. Einige Spieler des SV Merseburg 99 haben dort eine berufliche Heimat gefunden. Dass in diesem Fall die wirtschaftlichen und sportlichen Interessen strikt getrennt wurden, bleibt für Skowronek weiterhin eine Selbstverständlichkeit. „Das wurde stets offen mit der sportlichen Leitung kommuniziert und akzeptiert.“

Die Verbindung des heute 43-Jährigen zum Verein begann schon von Kindesbeinen an. Das Einmaleins des Fußballspielens hatte er dort gelernt. Damals zu DDR-Zeiten hieß der Verein noch BSG Chemie Buna Schkopau. „Ich erinnere mich sehr gern an diese Zeit zurück. Später wollte ich dem Verein dafür etwas zurückgeben“, sagt Skowronek. Als Unternehmer war er dann dazu in der Lage.

Marcus Skowronek zur Zukunft: „Wir sind gut aufgestellt im Verein“

Das Ausscheiden Skowroneks als Präsident bedeutet für ihn die Beendigung der Arbeit im operativen Geschäft. Doch Ziele hat er für die Zukunft des Vereins durchaus. Dazu zählt die Sanierung des maroden Stadtstadions. Hier sieht er vor allem die Stadt als Eigentümer in der Pflicht.

Marcus Skowronek blickt positiv in die Zukunft von Merseburg 99: „Wir sind gut aufgestellt im Verein.“ Vor den zurzeit begrenzten Möglichkeiten des Klubs verschließt er nicht die Augen.

Viele Faktoren spielen für ihn in diesem Zusammenhang eine Rolle. Als Vergleich zieht er die Oberliga-Spitzenteams Germania Halberstadt und die BSG Chemie Leipzig heran. Beide Mannschaften hätten aktuell schlichtweg bessere Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit, weiß Skowronek.

Dass Merseburg 99 vorerst kleinere Brötchen bäckt, stößt dem scheidenden Präsidenten nicht übel auf. „Wir wollen auch im Nachwuchsbereich eine solide Basis schafften. Das gehört zur gesunden Entwicklung des Vereins dazu.“ Ob er sich eine Rückkehr als Präsident vorstellen könnte? „Ein Rücktritt vom Rücktritt kommt für mich nicht in Frage“, sagt er. Aber der ehemalige Fußball-Spieler kennt sicher die alte Weisheit: Man sollte niemals nie sagen. Denn eins bleibt festzuhalten: Unter seiner Führung fuhr das derzeitige Flaggschiff des Merseburger Fußballs zu neuen Ufern. (mz)