Museen sammeln erste Exponate Museen sammeln erste Exponate: Ein Stück Corona für die Nachwelt

Merseburg - Während das öffentliche Leben seit mehreren Wochen in vielen Bereichen fast vollständig ruht, wird auch im Saalekreis Geschichte geschrieben. Die Corona-Krise und ihre weitreichenden Folgen werden den Menschen für immer in Erinnerung bleiben.
Damit diese aber auch für künftige Generationen nicht verblasst, haben bundesweit Museen damit begonnen, Corona-Fundstücke aus dem Alltag zu sammeln, auch das Kulturhistorische Museum in Merseburg gehört dazu. „Es ist ganz wichtig, authentische Dinge aus dieser Zeit zu bewahren“, sagt Dr. Karin Heise, Leiterin des Museums im Schloss, das selbst am Freitag wieder seine Türen öffnen soll.
„Wir sammeln die Sachen jetzt auch erst einmal nur"
Das Museum beschränkt sich zunächst darauf, eigene Aushänge aufzubewahren. Einen Aufruf an die Bürger, Fundstücke jetzt oder nach der überstandenen Krise zur Verfügung zu stellen gebe es (noch) nicht. „Wir sammeln die Sachen jetzt auch erst einmal nur, bis sie aufgearbeitet oder gar Teil einer Ausstellung werden, könnte viel Zeit vergehen“, betonte Karin Heise.
Damit die Einrichtungen das Einsammeln nicht versäumen, hat sogar der Landesmuseumsverband in einem Schreiben an die Museen auf diese Notwendigkeit hingewiesen und dazu aufgerufen, aktiv zu werden, wie Heise sagte.
Mundschutze, Desinfektionsfläschchen, Klebebänder mit Abstandshinweisen
Tatsächlich bietet sich den Museen ein großer Fundus an Gegenständen aus dem Alltag, die die Menschen noch lange an die aktuelle Krise erinnern werden: Neben Aushängen und Schildern, könnten auch selbstgenähte Mundschutze, Desinfektionsfläschchen, Klebebänder mit Abstandshinweisen, Videos von Balkonkonzerten, Fotos leerer Straßen oder Klopapierrollen infrage kommen und künftig in Ausstellungen von Museen landen, wenn diese auf die heutige Zeit zurückblicken. (mz)