Das falsche Geständnis Landsberg: Mysteriöse Flugblätter von Alfons-Josef Wolff aufgetaucht

Landsberg - Ein Flugblatt sorgte am Freitag in Landsberg für Aufregung: Auf dem blauen Papier ist darauf unter der Überschrift „Bekanntmachung“ das Konterfeit des Hohenthurmer Ortsbürgermeisters Alfons-Josef Wolff (CDU) abgedruckt.
Im Text darunter erklärt dieser scheinbar ihm „zur Last gelegte Straftaten beglichen“ zu haben. Dann folgt eine Entschuldigung für sein „Fehlverhalten“, und das Versprechen, sollte er Bürgermeister werden, dass er mit der Misswirtschaft des jetzigen Amtsinhabers sowie des Stadtrates aufräumen würde.
Doch das vermeintliche Geständnis des Lokalpolitikers, das nach Wolffs Angaben seit Donnerstagabend in mehreren Ortsteilen kursiert, ist ein Fake. Es stamme nicht von ihm, erklärte Wolff, dessen Name auf dem Flyer fälschlicherweise nur mit einem „f“ geschrieben ist: „Hier wird etwas suggeriert, was nicht so ist. Ich habe keine Straftaten begangen.“
Gefälschte Flugblätter kursieren in Landsberg: „Merkwürdige Aktion“ gegen Alfons-Josef Wolff
Deshalb bereitet sein Anwalt Stephan Stiletto nun eine Anzeige gegen unbekannt vor. „Ich sehe zumindest eine Verleumdung.“ Es würden in dem Flugblatt unwahre ehrverletzende Behauptungen aufgestellt, argumentiert der Jurist, der von einer „merkwürdigen Aktion“ spricht. Denn es sei nicht klar, wem das Flugblatt nutzen soll.
Wolff selbst vermutet, dass der Angriff wohl von einem politischen Gegner komme, wahlweise von außerhalb oder aus den eigenen Parteireihen. Wolff, bis vor kurzem Chef des Landsberger CDU-Verbandes, war in der Saalekreis-Union zuletzt in Ungnade gefallen. Der Vorstand beantragte gegen ihn ein Parteiausschlussverfahren, weshalb seine Mitgliedsrechte derzeit ruhen.
Möglich ist auch ein Zusammenhang mit der für August angesetzten Bürgermeisterwahl in Landsberg. Auf die Frage, ob er kandidieren will, erklärte Wolff: „Ich werde mich darum bemühen.“ (mz/rob)