Kulturhaus Krumpa Kulturhaus Krumpa : Das Ziel heißt: die Musik retten

Krumpa - Auch die Aufräumarbeiten am und im Kulturhaus Krumpa, das zu einer Musikakademie umgebaut werden soll, waren lange durch die Coronapandemie unterbrochen. Seit Anfang Juni geht es weiter. Das gilt ab diesem Monat auch für Veranstaltungen vor Ort. Bei einem Konzert am 24. Juli und der 18. Beatnacht am 25. Juli können sich alle Interessenten vom aktuellen Stand überzeugen.
Die im September 2019 begonnene Maßnahme der ASG Arbeitsförderungs- und Servicegesellschaft mbH mit Sitz in Mücheln ist laut Geschäftsführerin Susanne Herfurth bis August verlängert worden. Sie umfasst Arbeiten im Außen- und Innenbereich. Was inzwischen geschafft wurde, kann sich sehen lassen. Der Dschungel, der um das rund 20 Jahre nicht genutzte Kulturhaus gewuchert war, ist verschwunden. Innen sind die vorher zugemüllten Räume vom Keller bis zum Dach jetzt besenrein.
„Da merkt man Engagement“
Sascha Ginter vom Krumpaer Verein „Ernst-Thälmann-Akademie für Pop, Produktion und Elektronische Musik“ (Etappem) als neuer Besitzer des Gebäudes ist voller Lob. „Das Team ist sehr motiviert. Alle legen sich richtig ins Zeug“, sagt er. Eines habe ihn besonders beeindruckt:
Gerade sind Mitglieder des Vereins und Helfer dabei, bei verschiedenen Arbeitseinsätzen verschwundene oder kaputte Gehwegplatten auszutauschen beziehungsweise neu zu verlegen. Auch da seien schon Beschäftigte des ASG-Teams dabei gewesen, in ihrer Freizeit und ohne Bezahlung. „Da merkt man Engagement“, sagt Sascha Ginter.
Technik für die Beleuchtung sponsert der Vereinsvorsitzende
Er konzentriert sich mit seinen Vereinsmitgliedern derzeit auf den Saal. Defekte Stellen im Fußboden sind ausgebessert worden. Vor fast allen Fensterflächen wurden Platten angebracht. Beides dient der Vorbereitung künftiger Veranstaltungen. Nun kommt zwar kein Tageslicht mehr in den Raum. Dafür ist er aber im Winterhalbjahr besser und effektiver beheizbar. Technik für die Beleuchtung sponsert der Vereinsvorsitzende, der auch Geschäftsführer seiner eigenen Firma ist.
Ziel von Etappem ist es, hier Künstlern eine Auftrittschance zu geben. Speziell nach Corona, wo Auftritte und damit auch finanzielle Einnahmen wegfielen. Einen Anfang hat der Verein bereits mit einer Online-Hilfsaktion gemacht. Unter www.rettediemusik.etappem.org werden Spenden gesammelt. Daneben geht es auch wieder mit Konzerten und Tanz los. So findet am 25. Juli die 18. Beatnacht im Kulturhaus statt.
„Denn potenzielle Sponsoren sind von der Krise auch betroffen.“
Die Bands „G-Nurse“ aus Blösien, „Schusslinie“ aus Krumpa, „Four Rock“ aus Leuna und Rock-Zakk sind angekündigt. Karten gibt es über die Internetseite des Vereins www.etappem.org, und Fans sollten schnell sein. Das Kontingent ist wegen der aktuellen Corona-Auflagen nämlich auf 200 Stück begrenzt. Für den Herbst kündigt Sascha Ginter schon mal eine Gothik-Party an. Und im Dezember würde er im Saal gern einen Weihnachtsmarkt ausrichten.
Während die Planung für die künftige Musikakademie weiter läuft, sieht Sascha Ginter in Sachen finanzielle Umsetzung durch Corona Rückschritte. „Denn potenzielle Sponsoren sind von der Krise auch betroffen.“ Die Vereinsmitglieder setzen ihm zufolge nun auf das sogenannte Strukturstärkungsgesetz, das Freitag in Berlin beschlossen werden soll. Vielleicht könne man dadurch Mittel für die Realisierung der Akademie bekommen, so die Hoffnung.
››Fotos von den ersten Arbeiten rings um das Kulturhaus Krumpa und den Fortschritten sieht man auf der Facebookseite des Vereins Etappem. (mz)