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Kreisstraßen Saalekreis Kreisstraßen Saalekreis: Wo 2020 die Schwerpunkte bei Sanierungen liegen sollen

Von Robert Briest 30.12.2019, 06:00
Schilder für eine Baustelle
Schilder für eine Baustelle dpa

Merseburg - 35 Kilometer seiner Straßen hat der Saalekreis in diesem Jahr saniert. Eine Zahl, auf die Bauamtschef Thomas Mahler stolz ist. Denn die Investitionen und Instandhaltungen umfassten damit rund ein Zehntel des insgesamt knapp 350 Kilometer langen Kreisstraßennetzes. In den Jahren davor seien es meist acht bis zehn Kilometer gewesen. Für 2019 hatte das Bauamt allerdings bereits viele Planungen in der Schublade, weswegen auch viel umgesetzt werden konnte, erklärt der Bauleiter und nennt einen Strategiewechsel als zweite Ursache.

„In der Bauunterhaltung sind wir dazu übergegangen, bei Strecken, die zwar von der Zeit her sanierungsbedürftig sind, wo der Unterbau aber noch gut ist und sich die Schäden an der Decke in Grenzen halten, nur die Deckschicht abzufräsen und zu erneuern.“ So habe man mehr Kilometer machen können.

Mittel für die Straßenunterhaltung um 1,3 auf 4,7 Millionen Euro gekürzt

Ende 2020 wird Mahler wohl längst nicht von solch weitreichenden Sanierungsmaßnahmen berichten können. Dies liegt vor allem an den finanziellen Möglichkeiten. Um das Haushaltsdefizit gering zu halten, wurden die Mittel für die Straßenunterhaltung um 1,3 auf 4,7 Millionen Euro gekürzt. Gravierender ist derzeit jedoch der Einschnitt im Investitionsbudget, also bei jenem Geld, mit dem Großprojekte umgesetzt werden sollen.

Verantwortlich ist dafür aus Mahlers Sicht das Land. Das habe ursprünglich ein weiteres Förderprogramm für Straßen in Aussicht gestellt, entsprechend habe man mit 3,7 Millionen Euro Fördermitteln geplant. Daher sei es ein Schlag gewesen, als das Programm beim Haushaltsentwurf des Landes Mitte November kein Thema mehr war. Der Kreis würde nun nur noch 1,6 Millionen Euro für Straßen bekommen. Mahler hat deshalb zwei Haushalte.

Schwerpunkt liegt dabei, wie 2019, im nördlichen Saalekreis

Einen mit der ursprünglichen Planung, für den Fall, dass, wie er hofft, der Druck der Kreise und der Abgeordneten aus der Region die Landesregierung doch noch zum Umdenken bewegen, und einen mit einem deutlich zusammengestrichenen Investitionsplan. In dem wäre dann etwa nicht mehr der letzte Bauabschnitt der Sanierung der Kreisstraße durch Schochwitz enthalten. Auch die vorgesehene Maßnahme an der Kreisstraße Merbitz-Kaltenmark fiele hinten runter.

Doch es gibt auch Vorhaben, die der Kreis so oder so umsetzen kann. Der Schwerpunkt liegt dabei, wie 2019, im nördlichen Saalekreis. Für 800.000 Euro soll laut Mahler etwa der 3. Bauabschnitt zwischen Krosigk und Neue Häuser in Angriff genommen werden. Auch ein Bahnübergang bei Braschwitz steht im Investitionsplan.

Bei Straßeninstandhaltung liegt Fokus des Kreises vor allem auf der Region Ostrau

Bei der Straßeninstandhaltung liegt der Fokus des Kreises vor allem auf der Region Ostrau. Hier sollen gleich drei Straßen für zusammen 1,6 Millionen Euro in einen besseren Zustand versetzt werden. Dazu zählt die Verbindung Ostrau-Rieda. Zudem sollen nacheinander die Straßen Ostrau-Drehlitz - die Arbeiten sollen nach dem Winter beginnen - und, wenn diese fertig ist, Ostrau-Drobnitz saniert werden.

Mahler berichtet außerdem, dass der Kreis die Betondecke auf der Strecke Brachstedt-Wurp und die einzige Zufahrt zum Saaledorf Dobis erneuern will. Für letzteres komme eine neue Technik zur Anwendung, bei der im Kalteinbau eine zwei Zentimeter dicke Asphaltschicht aufgetragen wird, erklärt der Amtsleiter: „Das hält.“ Auch die Strecke Kötzschau-Rampitz soll nach diesem Verfahren bearbeitet werden.

Etwas mehr als die Hälfte der Mittel für die Straßenunterhaltung will das Bauamt jedoch gar nicht für Baumaßnahmen verwenden, sondern für Winterdienst, Kleinstreparaturen, Streckenkontrolle und Grünschnitt. Da 2020 aufgrund der Haushaltssituation wohl weniger gebaut wird, wollen Mahler und sein Team sich auch verstärkt um die Planung für die kommenden Jahre kümmern. Denn, so sagt der Amtsleiter, trotz der großen Fortschritte 2019 seien immer noch mehr als 200 Kilometer Kreisstraße sanierungsbedürftig. (mz)