Handball - Mitteldeutsche Oberliga Handball - Mitteldeutsche Oberliga: Pure Fassungslosigkeit bei der SG Spergau

spergau - Als sich die Handballer der SG Spergau endlich aufgerafft hatten und zur Tribüne liefen, um sich von ihren Fans zu verabschieden, war von denen schon mehr als die Hälfte gegangen. Die Enttäuschung war einfach zu riesig nach der 34:36-Pleite der SGS gegen den Tabellensechsten Hermsdorf.
Dabei: Zur Pause kam auf den Rängen der Jahrhunderthalle fast schon Euphorie auf, als die SGS gegen den Tabellensechsten schon mit neun Toren vorn lag (19:10) und davon immer noch komfortable sieben in die Halbzeit (19:12) brachte. Doch was sich dann in den zweiten 30 Minuten der Partie abspielte, zeigte einmal mehr, weshalb die SG Spergau nach nur einem Jahr in der vierten Liga wieder absteigen muss. Das bis dahin enttäuschende Hermsdorf machte für den zweiten Durchgang nur einen, aber entscheidenden Schachzug. Die Deckung wurde vom klassischen 6-0-Riegel auf eine offensive 4-2- und 5-1-Variante im Wechsel umgestellt. Das reichte, um die Spergauer aus dem Rhythmus zu bringen.
„Wir hatten alles in der Hand und haben alles aus der Hand gegeben“, rang SGS-Abteilungsleiter Roland Herfurth nach Spielende mit den Worten. Die Hausherren ließen sich in Angriff und Deckung praktisch gleichzeitig den Schneid abkaufen, und das binnen 600 Sekunden. „Das ist die ganze Saison schon so. Wir spielen zehn Minuten Mist zusammen, und das bricht uns dann das Genick. Wir müssten gar nicht da unten drin stehen“, sagte Max Weber (8 Tore), der im zweiten Durchgang im Angriff fast als einziger an den Ketten rüttelte. Der im ersten Durchgang noch so überragende Tomas Jablonka (8 Tore) hingegen war im zweiten Abschnitt (1) fast gar nicht mehr zu sehen. „Da ist dann wieder das Problem, dass der Kader zu klein ist und wir bei den Wechseln nicht adäquat tauschen können“, kennt Herfurth das Problem.
Trotzdem, bis zur 56. Minute war gestern noch alles drin für die SGS, als sie die erstmalige Führung der Gäste (29:30) mit einem Doppelschlag von Stefan Hesse und Jablonka zum 31:30 beantwortet hatte. Es sollte das letzte Mal sein, dass die Hausherren vorn lagen, nachdem sie ihren deutlichen Vorsprung schon nach 45 Minuten (25:23) praktisch verspielt hatten. Als dann in der Schlussphase Hermsdorf noch viermal traf und Spergau nur noch einen Treffer durch Weber entgegen setzen konnte, war das Schicksal der Hausherren besiegelt. „Uns fehlt ein Spieler, der in der entscheidenden Phase die Mannschaft durch ein Tief führen kann“, so Herfurth in seiner Analyse. Die Fans konnte das nur bedingt trösten. (mz)