"Das tut sehr weh" Großbrand im Saalekreis: "Das tut sehr weh" - Vereinsheim in Krosigk nach Feuerinferno wohl nicht zu retten

Krosigk - Der Löschschaum und die Unmengen an Löschwasser haben den Fotos an der Wand arg zugesetzt. Wellig und schief hängen sie an der Wand des Krosigker Sportlerheims, neben einem Regalbrett mit Pokalen, die mehrere Zentimeter tief im Löschschaum stehen.
Die Fotos stammen aus besseren Tagen. Sie wurden im Jahr 1994 aufgenommen und zeigen Männer und Frauen, die beim Bau des Heims angepackt haben, vor dem fertigen Gebäude. Ihre Arbeit wurde in den Morgenstunden des Dienstags vernichtet. Das Sportlerheim ging in Flammen auf und ist wohl nicht mehr zu retten.
Vereinsheim in Krosigk niedergebrannt: „Zum Glück war bei dem Brand niemand zu Hause“
Die linke Seite des Gebäudes, in dem sich die Umkleiden befanden, ist stärker betroffen als die rechte. Dort ist vom Dach nichts mehr übrig. Rechts, wo der Gemeinschaftsraum mit holzvertäfelter Theke und Kachelofen war, sind zwar nur wenige Balken verrußt, doch das Wasser hat auch hier Schaden angerichtet. Auch Stunden nach dem Einsatz der Feuerwehr sieht es in dem Raum aus, als hätte es hineingeschneit.
Im Löschschaum, der auch außen um das Haus herumliegt, steht Joachim Küster, der stellvertretende Vorsitzende der Sportgemeinschaft Krosigk, vor dem Trümmerfeld. Der Verein steht nun ohne Vereinsheim da, doch das ist nicht das schlimmste. In dem Haus befand sich außerdem eine Wohnung, die nun unbewohnbar ist. „Zum Glück war bei dem Brand niemand zu Hause, und so wurde auch niemand verletzt. Das ist das wichtigste“, sagt Küster. „Was das Sportlerheim angeht, das tut sehr weh. Wir haben es in Eigenregie aufgebaut. Es war gut in Schuss, da war nichts zu bemängeln“, sagt Küster.
Vereinsheim in Krosigk niedergebrannt: Feuerwehr mit 70 Einsatzkräften vor Ort
Der Brand war bereits früh am Morgen ausgebrochen. Laut Einsatzleiter Ingo Denzer wurden die Feuerwehrleute um 6.15 Uhr alarmiert. „Wir waren mit 70 Einsatzkräften vor Ort. Zu kämpfen hatten wir mit den Glutnestern in der Zwischendecke“, sagt er. Die Wasserversorgung stellten die Retter über eine Schlauchverbindung zu einem Löschteich her, denn Wasser wurde viel benötigt. „Die aktive Brandbekämpfung dauerte bis etwa 9 Uhr“, so Denzer. Danach wurde eine Brandwache eingerichtet, damit sich das Gebäude nicht noch einmal entzündet.
Genutzt wurde es für Feierlichkeiten im Dorf, sowohl für öffentliche als auch private. Und für externe Vereine, die das Heim ein Wochenende lang mieten konnten. So veranstaltete bisher etwa einmal im Jahr der Dalmatiner-Zucht-Verband sein Treffen in Krosigk. „Ende Mai wollten die eigentlich kommen. Wir wissen nicht, was wir jetzt machen sollen“, so Küster. Einige Wochen vorher, Anfang Mai, hätte sich die Fertigstellung des Vereinsheims zum 25. Mal gejährt. Ob es da noch stehen wird, ist bislang unklar.
Unklar ist auch, wie es zu dem Brand kommen konnte. Laut der Sprecherin des Polizeireviers im Saalekreis, Monika Lehmann, konnte der Brandermittler der Polizei das Vereinsheim noch nicht betreten. Eine Brandursache konnte daher noch nicht festgestellt werden. (mz)

