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Gaststätte Neumark am Geiseltalsee Gaststätte Neumark am Geiseltalsee: Die nächste Generation un der "beste Sommer"

Von Diana Dünschel 05.01.2020, 08:00
Seit 25 Jahren leitet Kerstin Thiel die Gaststätte Neumark, seit 2016 gemeinsam mit ihrem Sohn Marco.
Seit 25 Jahren leitet Kerstin Thiel die Gaststätte Neumark, seit 2016 gemeinsam mit ihrem Sohn Marco. Katrin Sieler

Braunsbedra - 25 Jahre nach der Wiedereröffnung der Gaststätte Neumark in Braunsbedra gab es von den Besuchern her „den besten Sommer, den wir jemals hatten“. So schätzt es Wirtin Kerstin Thiel (60) ein. Seit der Eröffnung des Geiseltalsee-Hafens vor der Haustür profitiere die Gaststätte von dieser günstigen Lage. Inzwischen sei es normal, dass Reisebusse hier einen Stopp einlegen.

Der große Biergarten, der gerade weihnachtlich geschmückt ist, bietet im Sommer zudem schattige Plätzchen unter großen Bäumen. Dann zeugen die vielen Fahrräder am Zaun von der Einkehr hungriger und durstiger Ausflügler.

Sohn bringt viel frischen Wind in den Betrieb

Dass Kerstin Thiel es dennoch ruhiger angehen kann als in vergangenen Jahren, hat sie ihrem Sohn Marco zu verdanken. Zusammen mit dem 40-Jährigen leitet sie das Haus seit 2016. Er hat seitdem viel frischen Wind in den Betrieb gebracht, die Gaststube modernisiert und der Speisekarte neben traditioneller Hausmannskost mit selbst gemachter Sülze, Rouladen und Zigeunerschnitzel nach Rezepten seiner Oma neue Gerichte wie zum Beispiel Burger hinzugefügt.

Das lockte zu den Stammgäste viel jüngeres Publikum an. Dazu kamen seine Mottoveranstaltungen wie die Theaterdinner, wo Live-Schauspiel mit einem extravaganten Vier-Gang-Gala-Menü kombiniert wird, von Anfang an gut an. Für 2020 ist etwa im Februar Neues von der Olsenbande geplant, öffnet die „Pension Schöller“, und zur Weihnachtszeit kann man sich auf die „Feuerzangenbowle“, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und „Charles Dickens - Eine Weihnachtsgeschichte“ freuen.

„Viele haben Karten dafür als Weihnachtsgeschenk gekauft“

„Viele haben Karten dafür als Weihnachtsgeschenk gekauft“, freut sich die Chefin. Zudem kämen Sonderveranstaltungen wie Frauentagsfeier, Schnitzelbuffet oder „Texas BBQ“ sehr gut an. „Jeden Monat plant mein Sohn solche Aktionen ein“, so die Braunsbedraerin. „Mein Junge hat das jetzt super im Griff“, sagt sie stolz.

1994 hatte sie mit ihrem inzwischen verstorbenen Mann auf seinen Wunsch hin die damals zum Verkauf stehende Gaststube aus dem Dornröschenschlaf geholt und dafür ihren Job als Sekretärin aufgegeben. Ihre Schwiegereltern halfen bei diesem Projekt kräftig mit. Monatelang fanden erst einmal Sanierungsmaßnahmen statt. Der Saal wurde wieder begehbar gemacht. Auch Marco Thiel stand schon mit 14 Jahren neben Vater und Opa hinter dem Tresen, spülte Gläser und zapfte das erste Bier.

Später schlug er bei der Bundeswehr die Offizierslaufbahn ein und studierte BWL. Weil er sich dann aber entschloss, als nächste Generation in der Gaststätte Neumark Verantwortung zu übernehmen, konnte seine Mutter inzwischen ruhigen Gewissens viele Aufgaben an ihn abgeben. (mz)