Empfehlungen für Geiseltalsee Empfehlungen für Geiseltalsee: Boot fahren ohne PS-Beschränkung?

Merseburg - Boote sollen auf dem Geiseltalsee weiterhin nicht schneller fahren als zehn Kilometer pro Stunde. Aber wie viel PS die Motoren haben, das sollte nicht wie jetzt - es sind höchstens 20 PS erlaubt - vorgeschrieben sein. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das diese Woche im Umweltausschuss des Kreistages vorgestellt wurde. Der Kreis hatte es im Vorfeld einer neuen Allgemeinverfügung - sie regelt, was auf dem See erlaubt ist und was nicht - in Auftrag gegeben.
Konkret stellten die Gutachter eine sehr gute Wasserqualität fest. Das Wasser sei klar, enthalte wenig Trübstoffe, sei nicht von Altlasten beeinflusst, enthalte artenreiche im Wasser lebende Organismen, sei aber aufgrund der geringen Zuflüsse empfindlich gegenüber Verschmutzung. Auf dieser Grundlage berechneten die Fachleute Auswirkungen verschiedener Motoren und Motorleistungen.
Auf dem Geiseltalsee könnten bis zu 760 Boote fahren
Sie kamen zu dem Schluss, dass auf dem Geiseltalsee bis zu 760 Boote fahren könnten, ohne dass die Grenzwerte für Schadstoffe überschritten werden. Da der Hafen Mücheln derzeit 200 Liegeplätze vorhält und der Hafen Braunsbedra einmal 165 Liegeplätze bieten will, ist also noch genügend freie Kapazität für Tagesgäste, die mit ihrem Boot kommen, und sogar für eine Erweiterung der Marinas. Empfohlen wird, wie bisher Zweitaktmotoren zu verbieten und dafür neu Dieselantriebe zuzulassen sowie die Höchstgeschwindigkeit regelmäßig zu kontrollieren.
Der Kreis wollte auf MZ-Anfrage nicht bestätigen, dass er diese Empfehlungen übernimmt. Dafür sei „noch ein längerer Beteiligungs- und Abwägungsprozess notwendig“, heißt es stattdessen. Zum jetzigen Zeitpunkt stehe auch noch nicht fest, ob es zu Saisonbeginn eine neue Allgemeinverfügung für den Geiseltalsee geben werde. Da das Gewässer unter Bergaufsicht stehe, seien zuvor Absprachen mit dem Bergbausanierer LMBV und dem Landesamt für Geologie und Bergwesen nötig. (mz)