Dreck, wohin man schaut Dreck, wohin man schaut: Verwaltung ist bemüht, aber Möglichkeiten sind begrenzt

Schkopau - Mehr Sauberkeit schaffen. Mit diesem Vorsatz ist der Schkopauer Bürgermeister Torsten Ringling (parteilos) im vergangenen Jahr in den Wahlkampf um den Chefsessel im Rathaus der Gemeinde gezogen. Schaut man sich allein im Ortsteil Schkopau an bestimmten Ecken um, ist schnell zu erkennen, dass auf den Bürgermeister in Sachen Ordnung und Sauberkeit viel Arbeit wartet. Eine Bürgerin brachte die Probleme jetzt in einer Einwohnerfragestunde in einem Ausschuss des Gemeinderats auf den Punkt und zählte mehrere Dreckecken auf. Die MZ hat nachgesehen.
Straßenbahnhaltestelle am ehemaligen Klubhaus „X 50“
Wer mit der Straßenbahn nach Schkopau reist, der steigt oft an der Haltestelle beim früheren Buna-Klubhaus „X 50“ aus. Das Bild, das sich Einheimischen und Gästen dort allerdings bietet, ist alles andere als einladend, monierte die Bürgerin. Tatsächlich ist nicht nur die Haltestelle mit Schmierereien überzogen - wofür die Gemeinde wenig kann.
Ringsum liegt auch jede Menge Müll verstreut, darunter leere Schnapsflaschen, Papier und Tüten aus Plastik. „Die Fläche ist in Privatbesitz, der Gemeinde sind dadurch die Hände gebunden“, erklärt Wolfgang Schmidt, Leiter des zuständigen Ordnungsamtes der Gemeinde. Mehrfach wurde beim Eigentümer eine Säuberung der Fläche angemahnt, was auch erfolgte. Nur hielt die Sauberkeit nie lange an. „Wir stehen mit dem Eigentümer deshalb im ständigen Kontakt“, betont Schmidt.
Parkplatz am ehemaligen Buna-Klubhaus
Nicht weit von der Tramhaltestelle entfernt befindet sich eines der größten Sorgenkinder der Gemeinde: Der Parkplatz des „X 50“, der beim MZ-Besuch komplett vermüllt war. Kartons, Planen, Grünschnitt. So ziemlich jeder denkbare Abfall wird hier von Unbekannten einfach abgeladen und liegengelassen. 2017 löste ein Chemikalienfund einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Zwei Zentner Cadmiumcarbonat mussten entsorgt werden. „Der Bauhof ist bemüht, den Platz sauber zu halten“, sagt Wolfgang Schmidt vom Ordnungsamt.
Er schiebt das Müllproblem auf die Lkw-Fahrer, die dort häufig rasten und ihre Hinterlassenschaften unter freiem Himmel entsorgen. Die Gemeinde will dort nun Tonnen aufstellen lassen, um ein Angebot zu machen. Ob es hilft, wird die Zeit zeigen.
Torbogen in der Schkopauer Schulstraße
Der Torbogen in der Schulstraße ist ein beliebter Treffpunkt von Schülern der benachbarten Sekundarschule. Das Problem: Weil viele von ihnen Rauchen, ist der Bereich mit Kippen übersät. Abgesehen vom Nichtraucherschutzgesetz sieht die Gemeinde aber ihre Hände gebunden, die Lehrer wiederum seien nur bis zum Schulzaun zuständig.
Das sieht Gemeinderat Günter Sachse (SPD), selbst Lehrer, jedoch anders. Er forderte die Verwaltung auf, die Schule anzuweisen, ihr Tor geschlossen zu halten. Dann würden sich in dem Bereich auch weniger Schüler aufhalten und für Verschmutzungen sorgen. (mz)


