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Echte Handarbeit Bastelprojekt: Ein Pferd komplett aus Hufeisen

Von Diana Dünschel 09.04.2016, 14:03
Michael Vogt steht neben seinem Pferd, das er aus 504 Hufeisen angefertigt hat.
Michael Vogt steht neben seinem Pferd, das er aus 504 Hufeisen angefertigt hat. Peter Wölk

Großkayna - Was passiert, wenn der Sohn ein begeisterter Springreiter ist? Dann baut der Papa für ihn ein lebensgroßes Pferd aus Hufeisen und stellt es im Vorgarten auf. Genau so war es jetzt in Großkayna bei Familie Vogt.

Ein begeisterter Bastler

Dabei ist Papa Michael kein Schmied, wie man jetzt vielleicht denken könnte, dafür aber Schlosser und Schweißer und Maschinist. Und ein begeisterter Bastler, der nach der Arbeit am liebsten in seiner Werkstatt verschwindet und dort immer irgendetwas zu tun hat. Als im Herbst sein Sohn Steve mit dem Internet-Foto eines Hufeisenkunstwerkes zu ihm kam und ihn fragte, ob er so etwas nicht auch machen könnte, legte der 53-Jährige spontan los. Gab es Zeichnungen, Pläne? Der Großkaynaer schüttelt den Kopf. Das sei nichts für ihn. Er mache einfach.

Alles begann mit einer Hufeisenblume

Eine Hufeisenblume entstand, die sogar nachts beleuchtet ist. Dann eine Katze, ein Frosch, ein Tisch... Ein 1,40 Meter hoher dekorierter und beleuchteter Hufeisen-Tannenbaum erfreute in der Adventszeit die Mitglieder des Reitsportvereins Südfeldsee, bei dem Steve Vogt trainiert. So wurde die Hufeisen-Kunst seines Vaters immer größer und umfangreicher. Michael Vogt verwendete von Anfang an dafür alte, gebrauchte Hufeisen, rettete sie quasi vor dem Schrottplatz. Für ständigen Nachschub sorgten neben seinem Sohn viele andere Reitfreunde.

Wenn schon, dann lebensgroß

Als es ans Pferde-Projekt ging, war für Michael Vogt klar: Wenn schon, dann lebensgroß und detailgetreu. Exakt 504 Hufeisen benötigte er und brauchte zum Schluss einen Seilzug im Garten, weil die Teile fürs Zusammenbauen erstens zu groß für die Garage und zweitens zu schwer geworden waren. Vier Zentner bringt sein Meisterstück immerhin auf die Waage. Dass er nicht mal dann aufgab, als sein Sohn die Proportionen kritisierte, spricht Bände. Der Großkaynaer nahm alles wieder auseinander und korrigierte. Zwei Tage mehr Arbeit kostete ihn das. Wieviele Stunden insgesamt er benötigte? Da muss der 53-Jährige passen. Sie blieben ungezählt.

Ein Kunststück im Vorgarten

Natürlich baute Michael Vogt auf speziellen Wunsch seines Sohnes am Ende noch einen Sprung dazu, so dass das Pferd jetzt scheinbar eine Hürde überquert. Der 53-Jährige überstrich alles zusätzlich mit farblosem Lack gegen möglichen Rost. Nun steht das Kunststück im Vorgarten in der Naumburger Straße und zieht seitdem Neugierige an. Es ist ja auch kaum zu glauben, was mit Hilfe von Hammer und Schraubstock, Schweißgerät und Winkelschleifer alles aus Hufeisen entsteht. Bewundern kann man die Arbeit des Großkaynaers übrigens auch beim nächsten großen Turnier des Reitvereins Südfeldsee am 23./24. April. Dafür zieht das Pferd nämlich extra auf die Reitanlage um. Zumindest hat sich Michael Vogt das ganz fest vorgenommen.

Für den Bastler ist es keine Frage. Er will mit seinem neuen Hobby weitermachen. „Ich höre nicht auf. Mir wird sonst langweilig“, sagt er. (mz)

.. und ein Frosch sind quasi nebenbei entstanden.
.. und ein Frosch sind quasi nebenbei entstanden.
Peter Wölk
Eine Katze ...
Eine Katze ...
Peter Wölk