Bad Dürrenberg und Leuna Bad Dürrenberg und Leuna: Gemeinsamer Ausschuss als erster Schritt zur Fusion?

Bad Dürrenberg/Leuna - So unaufgeregt wie nur irgendwie möglich haben die Bürgermeister der Städte Leuna und Bad Dürrenberg den ersten Schritt zu einer möglichen Fusion öffentlich gemacht. In einem wortgleichen Statement, das beide in den fast zeitgleich stattfindenden Ratssitzungen vorgetragen haben, ist die Rede davon, deutlich enger zusammenarbeiten zu wollen. Noch vor der Kommunalwahl im Mai soll ein gemeinsamer Ausschuss entstehen.
Jede Stadt behält dabei ihre Ausschüsse, die beispielsweise den Bereichen Bau, Finanzen, Soziales und Bildung zugeordnet sind oder sich mit den Sonderthemen Schwimmhallensanierung und Landesgartenschau beschäftigen. Zusätzlich soll nun ein Ausschuss entstehen, der gleichermaßen von Stadträten aus Leuna und Bad Dürrenberg besetzt wird, mit den beiden Stadtoberhäuptern. „Als Beisitzer werden Vertreter des Personals aus den Verwaltungen dabei sein“, sagt Leunas Bürgermeisterin Dietlind Hagenau (parteilos) auf Nachfrage.
Bad Dürrenberg und Leuna: Gründe für eine intensive Zusammenarbeit kommen sperrig und bürokratisch daher
Das Gremium soll nur beraten, beschließen werden die Entscheidungen die Stadträte. Die Bürgermeister erklärten kurz und knapp, dass Themen wie Hochwasserschutz, Bibliotheken, die geplante Landesgartenschau in Bad Dürrenberg oder Fragen des Tourismus in dem Gremium behandelt werden sollen. Für möglich halten beide, dass Zuständigkeiten bei Vollstreckung und Vergabe von Aufträgen ebenso gebündelt werden.
Die Gründe für eine intensive Zusammenarbeit kommen sperrig und bürokratisch daher: Eine vergleichbare Entwicklung der Städte und die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung heben sie hervor. „Wir können so ein größeres Gewicht bekommen“, erklärt Bad Dürrenbergs Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) und übt den Schulterschluss mit Hagenau: „Es geht um die Frage, wo wir Kräfte bündeln können.“ Gerade mit Blick auf die wachsenden Herausforderungen wollen sie gemeinsam nach Lösungen suchen.
Bad Dürrenberg und Leuna: Bürokratie und Gesetze erschweren die Arbeit der Verwaltungen
Bürokratie und Gesetze erschweren die Arbeit der Verwaltungen zusehends. Das große Wort Fusion wollten die Oberhäupter zwar noch nicht in den Mund nehmen. Doch abgeneigt scheinen sie nicht. Ist dies nun der erste Schritt? „Möglicherweise. Wir müssen sehen was dabei rauskommt“, lässt sich Hagenau entlocken. Schulze verweist dagegen nur auf das Statement: „Ob mehr daraus erwachsen kann, wird die Zukunft zeigen.“ Noch im Sommer 2017, als erstmalig über eine „enge Zusammenarbeit“ gesprochen wurde, sagten beide nichts dazu.
Rückenwind kommt derweil von Landrat Frank Bannert (CDU). „Es ist für Kommunen immer sinnvoll, Stärken zu bündeln und dadurch gewonnene Synergien zu nutzen. Deshalb kann ich die Initiative Leunas und Bad Dürrenbergs nur unterstützen, in den Gremien des Stadtrates über die Möglichkeiten einer Fusion zu diskutieren.“ Er rät Chancen und Risiken auszuloten, bevor man vollendete Tatsachen schaffe. Von einer starken Kommune an der Grenze zu Leipzig würden seiner Ansicht nach letztlich alle profitieren. (mz)