Aus 30-jährigem Dornröschenschlaf geweckt Aus 30-jährigem Dornröschenschlaf geweckt: Was ist am alten Kulturhaus geplant?

Krumpa - Es tut sich was rings um das Anfang der 90er Jahre geschlossene Kulturhaus in Krumpa. Nachdem der neu gegründete Krumpaer Verein „Ernst-Thälmann-Akademie für Pop, Produktion & Elektronische Musik“ (Etappem) das Gebäude kaufte, um es mit einer Musikakademie neu zu beleben, wird es aus einem fast 30-jährigen Dornröschenschlaf wiedererweckt.
Die Grundlage dafür schafft die ASG Arbeitsförderungs- und Sanierungsgesellschaft mbH mit Sitz in Mücheln. Seit 1. September läuft eine sechsmonatige Maßnahme mit elf Mitarbeitern, die sowohl Außen- als auch Innenarbeiten umfasst. Außen wird gerade der in drei Jahrzehnten gewachsene „Dschungel“ aus Bäumen und Büschen entfernt und beräumt. Denn die Natur hatte sich schon sehr viel vom Gelände zurückgeholt.
Endlich ist das Kulturhaus wieder zu erkennen
Wer die Hauptdurchfahrtsstraße durch Krumpa entlang fährt, kann schon deutliche Fortschritte sehen. Endlich ist das Kulturhaus wieder zu erkennen. Und nicht nur der Haupteingang. Sondern auch der kleine Platz am Eingang zur früheren Berufsschule samt der kleinen Mauer, die ihn umsäumte und der als Umrandung gepflanzten Bäume. Sogar der Fahnenmast steht noch. Geht man um das Kulturhaus herum, entdeckt man an der Wand sogar wieder den Pfeil, der einst den Weg die Treppe hinunter zur Gaststätte kennzeichnete.
Und wer weiß, was sich noch alles unterm Grün verbirgt. Dem Apfelbaum jedenfalls, der mittlerweile direkt auf dem Nebeneingang des großen Saals stand, ist es auch an den Kragen gegangen. Ein großer Berg an Ästen und Zweigen wurde von den ASG-Beschäftigten bereits aufgetürmt.
Alles wird vor Ort geschreddert
„Alles wird vor Ort geschreddert, dann wird ein Container zum Abtransport bereitgestellt“, erläutert die ASG-Chefin Susanne Herfurth die nächsten Schritte. Und wenn ein Sachverständigen-Gutachten vorliege, dass für die Mitarbeiter die Sicherheit im Gebäudeinneren gewährleistet sei, könne auch dort mit der Beräumung und Entrümpelung begonnen werden.
Die Teilnehmer der Maßnahme sind jedenfalls hoch motiviert. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit, dass die meisten aus der Umgebung kommen und viele gute Erinnerungen mit dem Kulturhaus verbinden, die ihnen im Gedächtnis geblieben sind. Der MZ erzählen sie zum Beispiel von Disco-Besuchen und Weihnachtsfeiern, Kinovorführungen und Tanzabenden oder von der Jugendweihe im großen Saal. Das Umfeld rings ums Haus beschreiben sie als sehr gepflegt mit kleinen Hecken. So würden sie es sich wieder wünschen.
Tag der offenen Tür am 26. Oktober
Der Vorsitzende von Etappem, Sascha Ginter, sammelt aber zunächst Spenden für Arbeiten an der Dachrinne. Weil sie nicht mehr funktioniert, kommt es zu Nässeschäden, erklärt er. Deshalb sei dies als nächster Schritt so unheimlich wichtig. Die Öffentlichkeit lädt er ein, bei einem Tag der offenen Tür am 26. Oktober das Kulturhaus wieder zu entdecken und mit den Vereinsmitgliedern über ihre Pläne ins Gespräch zu kommen. (mz)
Kontakt zum Verein im Internet: www.etappem.org