Abwahlverfahren gegen Skandal-Bürgermeister Abwahlverfahren gegen Skandal-Bürgermeister: Ralf Wunschinski entschuldigt sich

Teutschenthal - Eine Woche bevor der Gemeinderat Teutschenthal über die Einleitung eines Abwahlverfahrens gegen Bürgermeister Ralf Wunschinski (CDU) entscheidet, hat sich dieser in einem offenen Brief für Fehler in der Amtsführung entschuldigt. Zugleich kritisierte er die Medien für ihre „kritische und unausgewogene“ Berichterstattung und verteidigte sich gegen Vorwürfe, die in den vergangenen Monaten gegen ihn erhoben wurden.
Als er vor zwei Jahren des Amt angetreten habe, seien die Voraussetzungen nicht einfach gewesen, etwa wegen eines Wahleinspruchs. „So stand ich von Anfang an im Fokus der Öffentlichkeit“, schreibt Wunschinski. Er habe versucht, die Startschwierigkeiten mit seiner Erfahrung, seiner Begeisterung für die Gemeinde und seiner Durchsetzungskraft auszugleichen und Probleme schnell anzugehen. „Dabei habe ich Fehler gemacht, inhaltliche und auch in der Kommunikation. Dazu stehe ich, und dafür entschuldige ich mich.“
Ralf Wunschinski: Bei der Problematik mit der Kita Angersdorf „in der Eile einiges schiefgelaufen“
So sei bei der Problematik mit der Kita Angersdorf „in der Eile einiges schiefgelaufen“. Die Fehler habe er aber schon im vergangenen Jahr benannt. Tatsächlich hatte Wunschinski im Juli 2018 eingeräumt, dass bei der Planung des Kindergartens „wegen des hohen Zeitdrucks und personellen Engpässen“ ein „Verfahrensfehler“ passiert sei. Ihm wird vorgeworfen, 200.000 Euro für die Planungen der Kita an ein Ingenieursbüro bezahlt zu haben, ohne der Gemeinderat vorher zu fragen. Nun habe er sich tiefer eingearbeitet und sich externe rechtliche Hilfe geholt, schreibt Wunschinski jetzt.
„Leider war die Berichterstattung über meine Person und auch über die Gemeinde Teutschenthal von Anfang an sehr kritisch und aus meiner Sicht unausgewogen“, so Wunschinski. In seinem offenen Brief stellt er in der Vordergrund, dass er schnell habe helfen wollen und dabei manchmal übers Ziel hinausgeschossen sei. Bereichert habe er sich jedoch nie. Einen Rücktritt schließt er aus. „Wenn Sie es wünschen, bin ich bereit, meine Erfahrungen und auch die Lehren aus meinen Fehlern bis zum Ende der Wahlperiode im Interesse der Gemeinde einzusetzen.“ (mz)