Absage wegen Corona Absage wegen Corona: Rundfahrten für Vereinsjubiläum untersagt

Braunsbedra - Schwerer Schlag für den Interessen- und Förderverein „Geiseltalsee“ aus Braunsbedra: Aufgrund der Coronapandemie muss die am 11. Juli geplante Feier zum Bergmannstag abgesagt werden und damit auch die Festveranstaltung zum 30-jährigen Vereinsjubiläum. Zudem wird es auf absehbare Zeit keine Geiseltalsee-Rundfahrten mit dem vom Verein betriebenen Fahrgastschiff „Felix“ vom Hafen Mücheln aus geben.
Aufgrund der Abstandsregeln wäre das auf seinem relativ kleinen normalerweise 30 Gäste fassenden Schiff nicht mehr wirtschaftlich, sagt Kapitän und Vorstandsmitglied Thomas Tribulowski. Auch die Rundfahrten um den See mit dem achtsitzigen Kleinbus wurden dem Verein 2020 vom Straßenverkehrsamt des Saalekreises nicht mehr genehmigt. Den dagegen eingelegten Widerspruch prüft das inzwischen zuständige Landesverwaltungsamt laut Vereinsvorsitzendem Reinhard Hirsch mittlerweile seit 31. März.
Antrag mit Hygienekonzept abgelehnt
„Wir haben seit 2012 jährlich vom Straßenverkehrsamt die Genehmigung bekommen, Rundfahrten für Mitglieder und Interessenten auf dem Rundweg ums Ufer durchzuführen“, sagt Reinhard Hirsch. „Wir zeigen dabei das Geiseltal und geben fachkundige Erläuterungen.“ Dafür werde eine jährliche Wegenutzungsgebühr an den Bergbausanierer LMBV von rund 350 Euro gezahlt. 2020 habe der Verein im Januar wieder den Antrag an das Straßenverkehrsamt gestellt.
Der sei diesmal abgelehnt worden mit der Begründung, der Fuß- und Radweg vertrage kein weiteres erhöhtes Verkehrsaufkommen. „Wir haben daraufhin unsere Aktivitäten genau erklärt und Fotos beigefügt“, so der Vorsitzende. Doch der Antrag sei ein zweites Mal abgelehnt worden, woraufhin der Verein Widerspruch einlegte.
Rundfahrten für Vereinsjubiläum untersagt
„Die LMBV hat im Winterhalbjahr 2019/2020 Millionen investiert, um die Kurven des Rundweges zu entschärfen und den Weg zu verbreitern, unterhalb des Weinbergs sogar auf sieben Meter“, macht Reinhard Hirsch aufmerksam. „Unser Verein hat die Europäische Begegnungsstätte der Kulturen neben dem Weinberg errichtet. Sie ist für Besucher ein besonderer Haltepunkt geworden. Nun dürfen wir nicht mehr dorthin fahren. Warum gibt es eine Genehmigung für den Geiseltalexpress, aber nicht für uns? Wir sind kein kommerzielles Fuhrunternehmen. Das ist für uns ein Schlag ins Gesicht.“
Immerhin gehörten dem Verein 190 Mitglieder an, ehemalige Bergleute ebenso wie Städte und der Saalekreis, dem das Straßenverkehrsamt unterstellt sei. Insbesondere versteht Reinhard Hirsch nicht, warum das inzwischen zuständige Landesverwaltungsamt am 31. März mitteilte, man prüfe den Antrag, aber seitdem nichts mehr von sich hören ließ. (mz)