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Polizei-Statistik für 2013 Polizei-Statistik für 2013: In Sachsen-Anhalt wird mehr gestohlen

Von Hendrik Kranert-Rydzy 06.03.2014, 10:40
Ein festgenommener Mann in Handschellen
Ein festgenommener Mann in Handschellen dpa/symbol Lizenz

Magdeburg/MZ - In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent auf knapp 194 000 angewachsen. Gegenüber dem Vorjahr sank gleichzeitig die Aufklärungsquote um 0,9 Prozentpunkte auf 56,5 Prozent. Die sogenannte Häufigkeitszahl - die Zahl der Straftaten je 100 000 Einwohner - stieg deutlich von 8 180 im Jahr 2012 auf 8 581 im vergangenen Jahr an. Grund dafür sei allerdings auch ein Rückgang der Bevölkerung, sagte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU). Anlass zur Sorge gebe es laut Stahlknecht trotz gestiegener Fallzahlen nicht; den Rückgang der Aufklärungsquote bezeichnete der Minister als marginal.

Zahl der Diebstähle ist gestiegen

„Sachsen-Anhalt ist sicher. Das Risiko für Straftäter, enttarnt zu werden, ist nach wie vor sehr hoch“, so Stahlknecht. Ursache für die gestiegene Zahl der Delikte sei vor allem eine Zunahme bei Diebstählen. Die Gründe dafür liegen weitgehend im Dunkeln: Neben der üblichen Kleinkriminalität seien „gewisse Diebstahlserien der Tatsache geschuldet, dass wir an zwei großen Autobahnen liegen“, sagte Stahlknecht. Der Chef der Kriminalpolizei, Sirko Eckert, sagte, dass ein Teil der Taten auch auf das Konto von Drogenabhängigen gehen dürfte, die mit den gestohlenen Dingen ihre Sucht finanzierten.

Sachsen-Anhalts Polizisten haben im vergangenen Jahr rund 4.700 Straftaten mehr als im Vorjahr erfasst. Insgesamt zählt die Statistik für das Jahr 2013 194.000 erfasste Delikte.

Von diesen Delikten konnten etwas mehr als die Hälfte (56,5 Prozent) auch tatsächlich aufgeklärt werden.

Einen deutlichen Anstieg gibt es bei Diebstählen. Hier nahm die Zahl der Delikte um 6,9 Prozent auf rund 80.000 Diebstähle zu. „Fast die Hälfte aller Delikte sind Diebstähle“, sagte Innenminister Stahlknecht.

Auch die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte hat deutlich zugenommen: 2013 wurden davon rund 35.000 Fälle gezählt. Darunter fallen unter anderem Kreditkartenbetrüge, Schwarzfahren und Tankbetrüge.

Rückläufig hingegen und auf einem historischen Tief ist die Anzahl der Gewaltdelikte. Sind im Jahr 2012 noch 5.716 solcher Taten registriert worden, waren es im zurückliegenden Jahr 5.120 Delikte, also 596 Delikte weniger.

Zahl der Polizeibeamten soll auf 5 200 gesenkt werden

Stahlknecht nutzte die Vorstellung der Kriminalitätsstatistik, um noch einmal auf die Notwendigkeit einer Polizeireform hinzuweisen: Sachsen-Anhalt leiste sich noch Strukturen, die für 8 000 Beamte ausgelegt seien, es gebe aber nur noch 6 000 Polizisten. Einen weiteren Stellenabbau lehnte er kategorisch ab, dies ginge zulasten der inneren Sicherheit. „Wir können dann einige Aufgaben einfach nicht mehr erledigen.“ Stahlknecht kündigte daher Verhandlungen mit Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) an. Dieser will die Zahl der Beamten ab dem Jahr 2016 auf 5 200 senken.

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