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Ostdeutscher Sparkassenverband Ostdeutscher Sparkassenverband: Harz-Landrat Ermrich spart noch mit Erklärungen

Von Ingo Kugenbuch 20.01.2013, 19:55
Michael Ermrich (CDU), geboren 1953, ist seit 2007 Landrat des Landkreises Harz mit Sitz in Halberstadt. (ARCHIVFOTO: CHRIS WOHLFELD)
Michael Ermrich (CDU), geboren 1953, ist seit 2007 Landrat des Landkreises Harz mit Sitz in Halberstadt. (ARCHIVFOTO: CHRIS WOHLFELD) Chris Wohlfeld

Halberstadt/MZ. - Erneut ist ein Sachsen-Anhalter dabei, in eine Spitzenposition aufzusteigen: Der Harzer Landrat Michael Ermrich (60 / CDU) soll offenbar als Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) gewählt werden. Der "Platow Brief" meldet, dass der Politiker wahrscheinlich auf dem Sparkassen-Tag im April in Dresden als Nachfolger des scheidenden OSV-Präsidenten Claus Friedrich Holtmann präsentiert werden soll.

Noch ziert sich Ermrich, über seinen Aufstieg vom Landrat zum Chef der Vier-Länder-Anstalt zu sprechen. "Das kann ich so noch nicht bestätigen", sagte er auf Anfrage. Was er jedoch bestätigte: "Die OSV-Gremien sind auf Kandidatensuche. Ich bin angesprochen worden." Nun müsse noch beraten werden. Die Wahl des Präsidenten sei für eine Verbandsversammlung im März geplant, so Ermrich. Dass der Harzer Landrat nach MZ-Informationen jüngst im Kreistag hinter verschlossenen Türen die Vorsitzenden der Fraktionen von seinen Plänen informiert hat, zeigt, dass er sich gute Chancen ausrechnet.

Der Ostdeutsche Sparkassenverband ist eine mächtige Einrichtung. In ihm sind alle 46 öffentlich-rechtlichen Sparkassen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt organisiert - dahinter stehen 1 600 Geschäftsstellen mit 23 454 Mitarbeitern. Er hat den Auftrag, das Sparkassenwesen zu fördern und die Sparkassen, ihre Träger und die Sparkassenaufsichtsbehörden der Länder fachlich zu beraten. Zudem ist der OSV für die Jahresabschlussprüfungen seiner Mitgliedssparkassen zuständig.

Ermrich ist derzeit Vorsitzender des OSV-Landesbeirats von Sachsen-Anhalt. Er wurde bei der Kommunalwahl 2007 zum ersten Landrat des neu formierten Landkreises Harz gewählt. Zuvor leitete er von 1990 bis 2007 - zuerst als Oberkreisdirektor und ab 1992 als Landrat - die Verwaltung des Landkreises Wernigerode. Damit gehört er zu den dienstältesten Landräten im Osten.

"Bei mir überwiegt das Bedauern", sagt Thomas Balcerowski (CDU). Der Bürgermeister der Bodestadt Thale wird als potenzieller Ermrich-Nachfolger gehandelt. "Er hat versucht, im Harz eine einheitliche Identität zu schaffen und dem Landkreis eine führende Position in Sachsen-Anhalt verschafft." Balcerowski wurde von Ermrichs Entscheidung überrascht. Steht er als neuer Landrat zur Verfügung? "Meine derzeitige Lebensplanung sieht eigentlich anders aus", sagt der Bürgermeister. Und fügt diplomatisch an: "Wenn es soweit ist, entscheidet die CDU, wer als Kandidat antritt."

"Auch ich bin überrascht", sagt Denis Loeffke (CDU), Bürgermeister von Ilsenburg. "Ermrich und Landkreis Harz - das gehört für mich zusammen." Doch er könne gut verstehen, dass der Landrat noch einmal eine neue Herausforderung sucht.