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Magdeburg-Randau Magdeburg-Randau: Neues Freilichtmuseum entführt in die Steinzeit

Von Thomas Nawrath 21.08.2003, 05:51
Ein Mann sitzt am Dienstag (19.08.2003) im neuen Freilichtmuseum in Magdeburg-Randau vor einem Pfostenhaus, einem Nachbau eines 1940 entdeckten 4500 Jahre alten Wohnhauses unserer Vorfahren aus der Steinzeit. (Foto: dpa)
Ein Mann sitzt am Dienstag (19.08.2003) im neuen Freilichtmuseum in Magdeburg-Randau vor einem Pfostenhaus, einem Nachbau eines 1940 entdeckten 4500 Jahre alten Wohnhauses unserer Vorfahren aus der Steinzeit. (Foto: dpa) ZB

Magdeburg/dpa. - «Wir haben es mit einem Wohnhaus der Schönfelder Kultur aus derJungsteinzeit zu tun», erläutert Thomas Weber vom Landesamt fürArchäologie. Die Schönfelder besiedelten etwa 2500 bis 2000 vorChristus das Elbegebiet und Teile der Altmark. Diese Steinzeit-Bauernlebten in Einzelhöfen oder kleinen Siedlungen.

Neben Werkzeugen und Waffen aus Stein verfügten unsere Steinzeit-Vorfahren auch über Geräte aus Holz und Knochen, beispielsweisePfeile und Harpunen. «Zudem beherrschten sie bereits das Töpfern undBrennen von Tongefäßen.» Bekannt sind so genannte Schönfelder Schalenmit einem Durchmesser von etwa 20 bis 40 Zentimetern. «Verzierungenmit Sonnensymbolen und Strahlen lassen auf einen Sonnenkultschließen», sagt Weber. Das sei nicht überraschend, da dieSchönfelder Kultur zeitlich zwischen dem Sonnenobservatorium vonGoseck und der Sternenscheibe von Nebra liegt.

«Die Idee zum Nachbau des Randauer Steinzeitdorfes kam von derABM-Gesellschaft AQB», erinnert sich Gerd Urban vom FördervereinRandau. Nach Absprachen mit der Stadt Magdeburg und dem Arbeitsamtwurde das Projekt vor drei Jahren in Angriff genommen. Nur wenigeMeter neben dem historischen Standort bauten die ABM-Kräfte inmühevoller Kleinarbeit das 6 mal 21 Meter große Pfostenhaus.

«Neben dem Steinzeithaus wurden auch ein so genanntes Grubenhausund ein Stall errichtet», berichtet Ute Vollrath von der ABM-Gesellschaft AQB. Das 10 000 Quadratmeter große Areal verfügt zudemüber Gemüsebeete und ist nach historischem Vorbild von Holzpalisadenund einem Wassergraben umgeben. Das Freilichtmuseum sei ein wichtigerEckpunkt des Erlebnispfades Elbaue und befinde sich direkt amInternationalen Elberadweg.

«Außerdem sollen hier Kinder und Jugendliche Geschichte hautnaherleben können», ergänzt Vollrath. Vom Frühjahr bis zum Spätherbstkönnten Schulklassen hier wochentags in die Steinzeit eintauchen. Unddass Besucher am Wochenende nicht vor verschlossener Türstehen, dafür will der Förderverein Randau Sorge tragen.