Lebensmittelkontrolleure Lebensmittelkontrolleure: Nachwuchsmangel für Sachsen-Anhalt befürchtet

Halle (Saale) - Die Lebensmittelkontrolleure in Sachsen-Anhalt sorgen sich um den Nachwuchs in ihrem Fach. Zwar ist der Berufsstand mit rund 110 Beschäftigten im Bundesvergleich derzeit noch gut aufgestellt, wie ihr Landesverband auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. „Wegen stetig wachsender Aufgabenbereiche müssten jedoch mehr Lebensmittelkontrolleure eingesetzt werden“, sagte die Vorsitzende Edda Propst. Allerdings falle die Nachwuchsgewinnung zunehmend schwer.
Die Suche nach neuen Lebensmittelkontrolleuren sei schwierig, weil es für die Bewerber ein hohes Anforderungsprofil für die Zulassung zur Ausbildung gebe. So sei der Meistertitel in einem Beruf wie Bäcker, Fleischer oder auch als Lebensmitteltechnologe Zugangsvoraussetzung zur Ausbildung. Hinzu komme, dass eine Vielzahl von Landkreisen und kreisfreien Städten Kontrolleure ausschließlich für den eigenen Bedarf ausbilde.
Zudem sei die Qualität der Bewerber in den vergangenen Jahren gesunken. „Und letztlich ist die tarifliche Eingruppierung der Kontrolleure in finanzieller Sicht nicht besonders attraktiv, da man mit der beruflichen Qualifikation als Meister in der freien Wirtschaft ein zum Teil höheres Einkommen erzielen kann“, erläuterte Propst. Probleme mit der Besetzung von freien Stellen habe es wohl auch deshalb in den letzten Jahren im Altmarkkreis Salzwedel gegeben.
Etwas mehr als elf Prozent der Proben wurden beanstandet
Die Lebensmittelkontrolleure haben in Sachsen-Anhalt im vergangenen Jahr mehr als 11.000 Proben genommen, die beim Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt untersucht wurden. Damit wurde das Ergebnis des Vorjahres wieder erreicht, wie Hannelore Klingemann, Leiterin des Fachbereichs Lebensmittelsicherheit, der dpa sagte. Von den untersuchten Lebensmittelproben mussten etwas mehr als elf Prozent beanstandet werden. Die häufigsten Gründe waren Mängel bei der Kennzeichnung der Lebensmittel. Auch dies war im Jahr zuvor schon so gewesen. Ein ausführlicher Bericht zum Kontrollgeschehen soll Mitte des Jahres vorliegen.
Wie Klingemann weiter sagte, hat sich die Quote der Beanstandungen in etwa im gleichen Rahmen bewegt wie in den vergangenen Jahren. Was nach ihren Worten im vergangenen Jahr ausblieb, waren erhebliche Krankheitsfälle wie in 2012, als ein Noroviren-Ausbruch in Schulen und Kindertagesstätten die Prüfer in Atem hielt. Zusätzliche Arbeit brachte den Kontrolleuren allerdings der bundesweite Skandal um Pferdefleisch in Fertiglasagne. (dpa)