Lebensmittel Lebensmittel: Pferdefleisch auch in Wittenberg
Wittenberg/BERLIN/MZ/DPA - Falsch etikettiertes Fleisch ist jetzt auch im Landkreis Wittenberg aufgetaucht. Bei einer Eigenkontrolle habe ein Verarbeiter in einem zugelieferten Fleischerzeugnis Anteile von Pferdefleisch entdeckt, bestätigte Kreis-Sprecher Ronald Gauert auf MZ-Anfrage. Die Kreisverwaltung habe daraufhin eine Probe gezogen und zur Untersuchung ins Landesamt für Verbraucherschutz nach Halle geschickt. Ein offizielles Ergebnis werde wohl erst zum Wochenende vorliegen. „Wir gehen aber davon aus, dass das amtlich bestätigt wird“, sagte Gauert.
Kreis nennt keine Namen
Angaben zu dem betroffenen Unternehmen machte er nicht. Dies sei „rechtlich nicht möglich“. Der Verarbeiter habe schließlich selbst alles getan, um die Verbreitung zu stoppen: Verarbeitung und Auslieferung des Fleisches seien beendet und die Abnehmer informiert worden. Zudem „gibt es kein gesundheitliches Risiko“, betonte Gauert.
Auch bundesweit wird immer mehr undeklariertes Pferdefleisch in Lebensmitteln entdeckt. Bisher seien 34 von 485 amtlichen Proben positiv gewesen, sagte Bundesministerin Ilse Aigner (CSU). Nach Ministeriumsangaben wurden in den amtlichen Proben jeweils mehr als ein Prozent Pferdefleisch festgestellt. Daher müsse nicht nur von Spuren, sondern von einer Beimischung gesprochen werden.
Staatsanwalt ermittelt
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt unterdessen gegen das niedersächsische Fleischunternehmen Schypke. Es bestehe der Verdacht, dass in dem Betrieb Pferdefleisch verarbeitet worden sei, sagte eine Sprecherin. Dies könne ein Verstoß gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetz darstellen. „Wir haben uns nichts zuschulden kommen lassen, wir produzieren weiter“, sagte Schypke-Vertriebschef Manfred Diekmann.