1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Wetterbilanz Juni: Wetterbilanz Juni: Die Regenmenge liegt bei 50 Prozent

Wetterbilanz Juni Wetterbilanz Juni: Die Regenmenge liegt bei 50 Prozent

Von Achim Kuhn 10.07.2020, 09:17
Bei manchem Regen stellen sich selbst die Spatzen unter.
Bei manchem Regen stellen sich selbst die Spatzen unter. Klitzsch

Wittenberg - Der Juni des Jahres 2020 ist Geschichte. Wetterfrösche ziehen für den Landkreis folgende Bilanz - im Blick auf das erste Halbjahr: Ein Temperaturüberschuss von 2,8 Grad ist zu verzeichnen, der durch das erheblich zu warme erste Quartal zustande kam. Beim Niederschlag sind in Wittenberg 298,4 Liter/m², für den Landkreis 270,2 Liter/m² gemessen worden. Die Regenmengen entsprechen für Wittenberg 53 Prozent der zu erwartenden Niederschlagsmengen, für den Landkreis 48 Prozent. Die Sonne schien in Wittenberg 1013 Stunden lang, das sind 65 Prozent der Norm. Klingt auf den ersten Blick sehr normal.

Ist es nicht, weil besonders der April sehr mit Wasser gegeizt hat, 8,5 mm im Mittel für den Landkreis, der Mai ist mit seinen knapp 29 Litern deutlich unter den Erwartungen von 51 Litern/m² geblieben. Auch wenn der Juni das Niederschlagsdefizit des Halbjahres fast kompensiert hat, für viele Feldfrüchte kam das Wasser zu spät, Längenwachstum und Kornertrag etwa bei Gerste sind unter den Erwartungen der Landwirte geblieben.

Der Juni 2020 begann warm, der Monatsauftakt brachte drei Tage mit mehr als 25 °C im Maximum. Die folgenden Tage kühl, die Schafskälte hatte sich pünktlich eingestellt, am 8. Juni ging die Temperatur nachts bis fünf Grad herunter. Die folgenden Tage blieben allesamt über den langjährigen Mittelwerten; am 13. des Monats wurde der erste Heiße Tag des Jahres 2020 registriert.

Erfreulich die Niederschlagsbilanz für den Juni: Knapp 77 Liter auf den Quadratmeter sind an 25 privaten Niederschlagsmessstellen im Landkreis gefallen, das entspricht ganzen 129 Prozent der normalen Menge für einen ordentlichen Juni. Besonders reichlich fiel Regen in Stackelitz mit 113 mm, Zalmsdorf mit 100 mm, Coswig und Wittenberg mit 97 mm, Seyda und Oranienbaum mit 109 mm. Deutlich benachteiligt waren Eutzsch mit 56 mm, Holzdorf mit 51 mm, Bad Schmiedeberg mit nur 29 mm, Ateritz mit 48 mm, Gräfenhainichen mit 33 Litern/m².

Erhebliche Niederschlagsmengen in 24 Stunden sind beim Gros der Beobachter am 13. Juni festgestellt worden. 63 mm in Stackelitz, 61 mm in Wittenberg, 58 mm in Wartenburg und Mühlanger, 56 mm in Seyda, 49 mm in Pretzsch. Vom gleichen Gewitterereignis sind für Ateritz und Schmiedeberg nur 16 beziehungsweise 17 mm abgefallen.

Das Fazit: Bei einem Monatsmittel der Temperatur von 18,8 Grad nach Celsius war der Juni 2,2 Grad wärmer als im 30-jährigen Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Der Monat brachte zwei heiße und 14 bis 18 Sommertage zwischen Wittenberg und Jessen. (Zum Vergleich: Juni 2019 elf heiße Tage, 28 Sommertage; Abweichung der Monatsmitteltemperatur + 5,7 Grad). Elf bis 13 Tage mit messbarem Niederschlag sind festgestellt worden, trotz Übererfüllung der monatlich zu erwartenden Summen waren es noch drei Tage zu wenig. (mz)