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Triathlon in Ferropolis Triathlon in Ferropolis: Rekord in der Baggerstadt

Von Paul Damm 03.06.2019, 12:45
Daniela und Michael Schäfer aus Göttingen absolvieren in Ferropolis erfolgreich die olympische Distanz.
Daniela und Michael Schäfer aus Göttingen absolvieren in Ferropolis erfolgreich die olympische Distanz. Paul Damm

Gräfenhainichen - Schon die Kulisse war beeindruckend: die gigantischen Schaufelradbagger, dazu der im Sonnenschein glitzernde Gremminer See. Hier bereiteten sich etwa 900 Ausdauersportler auf einen Wettkampf vor, der ihnen einiges abverlangen sollte - der „Neuseenman-Triathlon“ in Ferropolis.

Wenige Minuten vor dem Startschuss am Samstagvormittag konnte man die Anspannung der Sportler regelrecht spüren. Die Triathleten gingen in Gedanken die Streckenführung durch, zwischendurch dehnten sie ihre Körper, die Neopren-Anzüge lagen griffbereit in der Nähe.

Daniela Schäfer und ihr Mann Michael sind für diesen Triathlon extra aus Göttingen angereist - sie waren fasziniert von den Strecken und dem ungewöhnlichen Flair der Baggerstadt. „Wir haben den Mehrkampf im Internet entdeckt und haben gleich beschlossen, dass wir hierhin müssen“, erzählt die Frau. Ganz unerfahren in den Disziplinen Laufen, Schwimmen und Radfahren ist das Ehepaar jedoch nicht.

Beide sind sportlich aktiv, fahren gern mit dem Rad und joggen regelmäßig. „Irgendwann haben wir uns gedacht, dass wir aus unserem Hobby heraus auch an Wettkämpfen teilnehmen können“, erklärt Michael Schäfer. „Jetzt stehen wir hier und sind süchtig danach.“

Die Göttinger nahmen an der olympischen Triathlon-Distanz teil. Diese beinhaltete einen Schwimmabschnitt über 1.500 Meter durch den Gremminer See, danach stand eine 40 Kilometer lange Tour mit dem Fahrrad nach Oranienbaum an und zum Abschluss musste eine Laufstrecke von zehn Kilometern am See entlang bewältigt werden.

„Mein persönliches Ziel ist es, alles in zweieinhalb Stunden zu schaffen“, erklärt der ehrgeizige Hobbysportler. Seine Frau hatte sich vorgenommen, 15 Minuten nach ihrem Mann im Ziel einzulaufen.

Für den Organisator des Ferropolis-Triathlons Ronny Winkler ist ein Traum in Erfüllung gegangen. „Wir haben einen absoluten Teilnehmerrekord in diesem Jahr - das macht mich stolz.“ Die Sportler kamen aus ganz Deutschland, aber auch aus Holland und der Schweiz nach Ferropolis, um bei dem Wettkampf in der Stadt aus Eisen dabei zu sein.

„Ferropolis ist ideal als Austragungsort für einen Triathlon, zum einen durch den Gremminer See und zum anderen durch die langgezogenen Strecken in der Dübener Heide.“ Das scheint sich in der Szene herumgesprochen zu haben. Noch nie gab es so viele Anmeldungen wie in diesem Jahr.

Am Ufer des Bergbau-Sees versammelten sich am Sonnabend einige Triathleten, warteten auf den Startschuss, um in das 17 Grad kalte Wasser einzutauchen. Familienangehörige standen ebenfalls am Ufer und wünschten den Teilnehmern viel Glück und Erfolg. Der kleine Maximilian saß im nassen Sand und baute derweil an einer kleinen Sandburg. „Papa schwimmt dort“, sagte der Fünfjährige und zeigte auf einen kleinen schwarzen Punkt am Ende des Wassers.

Am Nachmittag erreichten auch Daniela und Michael Schäfer die Ziellinie in der Baggerstadt. Glücklich, aber auch atemlos ließen sie sich auf die Tribünenplätze fallen. Michael Schäfer hat seine vorgenommene Zeit sogar unterboten - ist nach 2:28:35 Stunden auf Platz 49 im Ziel eingelaufen.

Seine Frau absolvierte den Triathlon der olympischen Distanz in 2:53:57 Stunden - damit landete sie bei den Frauen auf Rang 19. Schnellste war Christine Tremer aus Schweinfurt mit 2:29:04. Bei den Männern triumphierte dagegen ein Wittenberger. Marcus Wöllner erreichte nach 1:51:26 Stunden das Ziel und sicherte sich überlegen den Sieg.

(mz)

Der Radiser Volker Kluge absolviert die Laufstrecke am Uferweg.
Der Radiser Volker Kluge absolviert die Laufstrecke am Uferweg.
Paul Damm