Tourismus bei Bad Schmiedeberg Tourismus bei Bad Schmiedeberg: Verein kümmert sich um Rastplätze

Bad Schmiedeberg - Mit dem Eichhörnchen-Rastplatz unweit der Schönen Aussicht und der Weinbergsquelle im Ortsteil Weinberge wurden in den vergangenen Wochen gleich zwei beliebte Anlaufstellen in Bad Schmiedeberg verschönert. Am Sonntag fand im Beisein von Bürgermeister Martin Röthel (SPD) und Ortsbürgermeister Michael Müller (CDU) die Einweihung beider Ausflugsziele statt.
Am Weg der Lieder
Dafür, dass eigentlich Dauerregen angesagt war, blieb es zwar grau, aber immerhin trocken. Also ging es nach einigen einleitenden Worten des Danks und einem Gläschen Sekt zunächst zum etwa einen Kilometer entfernt liegenden Eichhörnchen-Rastplatz, der übrigens auch in einigen Wanderkarten der Dübener Heide eingezeichnet ist. Er wurde 1999 anlässlich des 99. Deutschen Wandertages durch den Verein Dübener Heide im Stadtwald eröffnet und liegt direkt am Wanderweg der Lieder, der Bad Düben mit Bad Schmiedeberg miteinander verbindet. Die erste Eichhörnchen-Skulptur schuf seinerzeit der bekannte Heidemaler Wolfgang Köppe aus Tornau, der 2018 gestorben ist.
Vor zwanzig Jahren aus Holz errichtet waren Tisch, Bänke und Eichhörnchen mittlerweile ganz schön in die Jahre gekommen. Also machten sich die „Freunde der vier Jahreszeiten“ aus Bad Schmiedeberg an die Arbeit, um den Rastplatz wieder auf Vordermann zu bringen. „Zunächst glaubten wir, dass Tisch und Bänke komplett erneuert werden müssen“, erzählt Veronika Pumpat vom Verein. Doch nach dem Abschleifen von Schmutz, Ablagerungen und Moos war man sich einig, dass das Mobiliar noch ganz gut erhalten sei und sicherlich noch einige Jährchen seinen Dienst tun könne.
Christian Seidel aus Schwemsal, der Forstwissenschaften an der TU Dresden studiert, erklärte sich gern bereit, ein neues Eichhörnchen zu schnitzen. Ihm ist der Umgang mit der Kettensäge schon aus beruflichen Gründen vertraut und schon vier Mal hat er sich am Holzskulpturenwettbewerb in Tornau beteiligt.
2016 erhielt er sogar den „Köppe-Preis“. „Ich habe mich sehr gefreut, dass ich das Eichhörnchen schnitzen durfte“, sagte Christian Seidel, als er das Holztier enthüllte . „Ich kenne die ganze Gegend um Bad Schmiedeberg sehr gut und nun erfüllt es mich mit Stolz, dass ich mich an diesem schönen Rastplatz verewigen durfte.“
Eins bleibt im Wald
Apropos verewigen. Am Tag der Einweihung stand auch noch das „alte“ Köppe-Eichhörnchen da. Spontan äußerten einige Gäste den Wunsch, es doch bitte im Wald in der Natur zu belassen.
Die Weinbergsquelle liegt von Söllichau her kommend am Ortseingang Bad Schmiedebergs in einer scharfen Linkskurve. Wanderern und Kurgästen diente sie als willkommener Rastplatz, der auch noch einen Schluck kühlen Wassers bereit hielt. Dieses entzückende Kleinod wurde auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Otto Kelle wahrscheinlich 1919 in der Zeit des Jugendstils errichtet und wie Stadtchronist Felix Saul weiß nannte man diese Wasserstelle eine Zeit lang „Otto-Kelle-Quelle“. In den letzten Sommermonaten starteten die „Freunde der vier Jahreszeiten“ Arbeitseinsätze, um die Quelleneinfassung umfassend zu sanieren.
Das Mauerwerk wurde auf der Hangseite zunächst frei- und dann trockengelegt. Nach der Entfernung alter Farbschichten und loser Teile verputzte Uwe Lehmann die Wände neu, die anschließend einen neuen Farbanstrich erhielten. Des Weiteren wurden die hölzernen Sitzflächen aufgearbeitet, Pflasterarbeiten ausgeführt und zum Schluss erhielt die Fassade eine handgemalte Weinranke mit typischem Laub und blauen Weintrauben. Kleiner Wermutstropfen: Die Dürre hat die Quelle versiegen lassen, doch man ist nun guter Hoffnung, dass bald wieder kühles Nass rinnen wird.
Beim 100. Geburtstag dabei
Dass auch noch das Lied „Zum Geburtstag viel Glück“ erklang, galt nicht nur der 100-jährigen Weinbergsquelle und dem 20 Jahre jungen Eichhörnchen-Rastplatz. Am Sonntag feierte Sieglinde Dachroth ihren 75. Geburtstag. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen an der kleinen Einweihungsfeier teilzunehmen.
(mz)
