Corona-Pandemie Landrat Tylsch kritisiert Ampelgalgen bei Corona-Demo in Wittenberg
Tylsch warnt vor einem Symbol der Gewalt. Es sei legitim, friedlich zu demonstrieren, aber nicht auf diese Art.
Wittenberg/MZ - Nach der neuerlichen Demonstration gegen Corona-Maßnahmen am Montag in Wittenberg hat sich Landrat Christian Tylsch (CDU) zu Wort gemeldet. Anlass ist der Ampelgalgen, den Teilnehmer des sogenannten Spazierganges trugen. An dem Galgenbaum hingen drei Kugeln in den Farben der Parteien der Bundesregierung. Landrat Tylsch kritisiert dieses Symbol nun scharf - da sei eine Grenze überschritten worden.
Zum Vorwurf der Spaltung
Tylsch sagt: „Wir wissen alle, wofür ein Galgen steht. Wer bei dieser Demonstration mitgeht, muss sich jetzt fragen lassen, ob er sich wirklich mit solchen Menschen gemein machen möchte. Diejenigen, die jetzt mit dem Symbol von Hinrichtungen durch die Straßen ziehen, stellen sich in eine Reihe mit Brandstiftern und Mördern. Wer ständig von einer sogenannten Spaltung der Gesellschaft schwadroniert, betreibt diese mit solchen Symbolen massiv selbst.“
Im Gespräch mit der MZ erklärt der Landrat, der Landkreis und er persönlich hätten für das Impfen geworben. Aber er akzeptiere auch, dass sich manche dagegen entschieden haben - auch wenn die Impfung objektiv betrachtet hilft. Es werde niemand dazu gezwungen und es sei legitim, friedlich zu demonstrieren.
Bislang friedliche Demos
Tylsch sagt: „Die Meinungsfreiheit - und damit die Demonstrationsfreiheit - wiegt schwerer als die auf den Demos vielfach zu beobachtenden Verstöße gegen die Maskenpflicht.“ Mit Provokationen wie durch den Galgen allerdings werde der bisher friedlichen Kontext der Wittenberger Demos verlassen.