Interview nach Dschungel-Aus Jens Büchner im Dschungelcamp 2017: Aus für glücklichen Gewinner aus Bad Schmiedeberg
Bad Schmiedeberg - Im Rennen um die Dschungelkrone ist Mallorca-Jens nicht mehr dabei, dafür kann er sich nach Pritsche, Reis und Bohnen auf ein Bett im Luxushotel freuen. Dort wird Jens Büchner von den bereits ausgeschiedenen Campern Fräulein Menke, Sarah Joelle Jahnel, Markus Majowski, Nicole Mieth, Gina-Lisa Lohfink und Alexander „Honey“ Keen erwartet.
Der ehemalige Bad Schmiedeberger ist ein Musiker, der durch die Vox-Sendung „Goodbye Deutschland“ bekannt wird. Er wanderte 2010 von der Kurstadt nach Mallorca aus, was dem fünffachen Vater seinen Spitznamen „Mallorca-Jens“ einbrachte.
Der 13. Tag im Dschungelcamp erweist sich für den 47-Jährigen nicht als Glücksfall. Zunächst übersteht er zwar die Ekelprüfung, hat aber Probleme - wie die anderen Kandidaten auch - bei einer kleinen Zusatzaufgabe. „Ihr wart echt tapfer, habt aber schlecht buchstabiert“, resümiert Moderator Daniel Hartwich. RTL zeigt sich knallhart. Und so müssen die tapferen Camperlein ohne einen einzigen Stern zurück ins Camp. Im Klartext: Es gibt keine Belohnung in Form von etwas wirklich Essbarem.
Doch Büchner rettet die Stimmung, als er im Truthahn-Kostüm eine Sonderprüfung mit Bravour meistert und eine Schatztruhe für alle im Camp erkämpft. Drei Schoko-Gebäckriegel befinden sich in dem geheimnisvollen Behältnis. Überglücklich wird die schokoladige Überraschung an die Promis verteilt und genüsslich gegessen.
Beim späteren Telefon-Voting der Zuschauer steht Büchner aber trotzdem genauso auf der Kippe wie der Fußball-Weltmeister von 1990, Thomas Häßler. Der Kicker erhält ein paar Stimmen mehr als der Sänger. Und so zeigt RTL am späten Donnerstagabend den Auszug von Büchner.
Jens Büchner im Interview: So erlebte er das Dschungelcamp 2017
„Es war mir eine Ehre. Es war schön. 14 Tage Dschungel. Danke für alles. Ich müsste lügen, wenn ich nicht gesagt hätte, ich hätte gern noch eine Nacht mit euch verbracht. Ihr wart das Beste, was mir passiert ist“, so Büchner mit tränenerstickter Stimme, nachdem die Moderatoren verkündet haben, dass er der Nächste ist, der gehen muss.
„Mensch, Jensi, du wirst so fehlen“, sagt die ebenfalls aus Sachsen-Anhalt stammende TV-Maklerin und erfolgreiche Big-Brother-Teilnehmerin Hanka Rackwitz, bevor Büchner geht. „Natürlich bin ich traurig, nicht mehr dabei sein zu dürfen. Aber das ist für mich ein wahnsinniger Erfolg. Ich hätte nie gedacht, dass die Zuschauer mich so lange hier drinnen lassen.“ Unmittelbar nach dem Auszug sprach MZ-Redakteur Michael Hübner mit dem Kultauswanderer Jens Büchner.
Wie schätzen Sie Ihre Zeit im Dschungelcamp ein?
Büchner: Ich bin ein glücklicher Gewinner! Ich habe das Camp mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit komme. Mir war klar, dass ich polarisiere. Natürlich, jetzt fehlten nur noch zwei Tage zum Finale... Ich fühle mich trotzdem als Gewinner im Camp, weil, ich bin für mich der Gewinner. Nicht der Gewinner des Wettbewerbs, aber ich bin für mich der Gewinner und ich bin wahnsinnig stolz.
Haben Sie das Lästern der Moderatoren mitbekommen? Zuletzt wurden Sie als Buchstabier-König bezeichnet.
Büchner: Mit 80.000 Kakerlaken, 15.000 Mehlwürmern und Spinnen im Gesicht fällt eben das Buchstabieren tatsächlich schwer. Wir bekommen unten im Camp aber nicht mit, was oben im Baumhaus passiert. Aber, dass da gelästert wird, ist uns schon klar.
Sie haben durch die TV-Show weiter an Popularität gewonnen. Gibt es Pläne, das jetzt zu nutzen?
Büchner: Also erst mal freue ich mich riesig über den sechsten Platz. Aber bereits am 3. Februar starte ich voll durch und gehe auf große Tournee mit meinem neuen Album. Der Terminkalender ist randvoll.
Partysänger Costa Cordalis hat nach seinem Erfolg in Australien noch ein großes Comeback gefeiert. Ein Vorbild?
Büchner: Das geht nicht zu vergleichen. Cordalis ist ja Dschungelkönig geworden und ist Sänger. Ich sehe mich eher als Entertainer.
In Ihren Songs verarbeiten Sie mit viel Selbstironie Ihr Leben. Kommt jetzt ein Lied zum Dschungelcamp?
Büchner: Geplant ist das nicht. Die Frage ist, ob das zu mir passt. Darüber muss mit dem Musikproduzenten geredet werden. Und mein Agent, der hier in Australien vor Ort ist, hat jetzt erst einmal alle Hände voll zu tun, um die Termine zu koordinieren.
Sind Sie als Mann wirklich parfümsüchtig? In Ihrer Heimatstadt Bad Schmiedeberg hat das keiner bemerkt.
Büchner: Das ging erst in Mallorca los. Nach einem Auftritt muss man auch für die Fans noch gut riechen. Ich verbrauche 100 ml die Woche. Im Dschungelcamp waren auch 75 ml alle, bis mir wegen Regelverstöße das Fläschchen weg genommen wurde. Übrigens, Regelverstöße macht im Camp jeder. Ohne geht es überhaupt nicht. Zigarettentauschen oder allein auf Toilette zu gehen, ist eben verboten.
Können Sie sich vorstellen, auch in Bad Schmiedeberg beim Stadtfest aufzutreten?
Büchner: Ist die Frage ernst gemeint? Tatsächlich sind meine Auftritte vor allem in Westdeutschland. Ich weiß, dass ich in Bad Schmiedeberg umstritten bin. Ich hoffe aber, dass sich mein Image durch das Dschungelcamp etwas gebessert hat. Wenn ich gebucht werde, komme ich gern nach Bad Schmiedeberg. (mz)