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Gesamtschule im Gartenreich Gesamtschule im Gartenreich: Ruhigeres Fahrwasser in Oranienbaum

Von Ilka Hillger 25.11.2019, 10:50
Schülerinnen der Gesamtschule im Gartenreich zeigten eine Tanzvorführung.
Schülerinnen der Gesamtschule im Gartenreich zeigten eine Tanzvorführung. Ilka Hillger

Oranienbaum - Die Aufregungen der vergangenen Wochen sind an diesem Tag nur noch ein Randthema. Kündigung des Schulleiters, Einstellung der gymnasialen Oberstufe, neuer Vorstand und Aufsichtsrat – an der Gesamtschule im Gartenreich (GiG) ging es im November stürmisch zu. „Jetzt sind wir in ruhigem Fahrwasser und können wieder Fahrt aufnehmen“, sagt am vergangenen Samstag Matthias Reichert. Der Vorsitzende des Schulelternrates blickt optimistisch nach vorn, auch, weil der Zuspruch für die Schule groß ist.

Viele Besucher zu Gast

Das stellt am Wochenende der Tag der offenen Tür eindrucksvoll unter Beweis. Volle Flure und Klassenzimmer, interessierte Familien, die durch das Schulhaus in der Marienstraße bummeln, bestimmen das Bild. „Es ist doch gut, dass es diese Schule in Oranienbaum gibt“, findet Mary Reinhardt. Ginge es nach deren fünfjähriger Tochter Lea, dann wäre ein Schulbesuch hier schon beschlossene Sache. Dem Mädchen gefällt es, aber auch für die Mutter ist die Gesamtschule eine Option, denn „hier entfällt die Fahrerei“. Modern und freundlich sei zudem alles im Schulhaus, in dem seit 2010 unterrichtet wird.

Rund 250 Mädchen und Jungen ab der 5. Klasse haben hier ihren Unterricht. Damit ist die Maximalzahl von 310 Schülern fast erreicht. In der benachbarten Cafeteria gibt beim Tag der offenen Tür unter anderem die kommissarische Schulleiterin Kathleen Uebe Informationen für interessierte Eltern, die die Stuhlreihen gut füllen. Nicht alles, was sie da erzählt, gefällt freilich auch den möglichen neuen Schülern. Als die Rede auf digitale Klassenbücher, Noten- und Hausaufgabenhefte kommt, in die Eltern jederzeit Einblick haben können, werden Kinderaugen verdreht, während Erwachsene diese Möglichkeit begeistert kommentieren.

Abschluss nach der 11. Klasse

Doch nicht nur mit dieser Ausrichtung auf digitale Vernetzung zwischen Schülern und Eltern will sich die GiG von anderen Einrichtungen unterscheiden. Uebe erzählt von den 90-minütigen Unterrichtsblöcken, die eine bessere Konzentration auf die Themen ermöglichen sollen. Aktuell erarbeite man ein Konzept, das in Oranienbaum den Abschluss nach der 11. Klasse umfasst. Künftig sollen die Schüler dann an Partnergymnasien die Qualifikationsstufe bis zum Abitur absolvieren. Über diesen Weg waren sich die mehr als 150 Eltern auf einer Vollversammlung einig geworden.

Am Donnerstag kamen Schülern und Eltern erneut im Schulhaus zusammen, um den Tag der offenen Tür vorzubereiten. Sechs Stunden wurde gebastelt und genäht. Die Ergebnisse werden am Samstag verkauft – Adventsgestecke, Seifen, Gestricktes und Basteleien aus Holz finden ebenso guten Absatz wie der besondere Adventskalender der Gesamtschule. Er erscheint im fünften Jahr und ist nach diesem Tag mit seiner Auflage von 500 Stück schon ausverkauft. Hinter den 24 Türen verbergen sich Preise und Gutscheine im Wert von über 4 000 Euro – die Einwerbung dieser Präsente wie auch Gestaltung und Druck lagen in den Händen von Eltern, an jedem Dezembertag werden die Kalendergewinner von den Kindern ausgelost.

Fokussiert auf den Tag der offenen Tür waren auch die Mädchen und Jungen, die von Meike Schinkel und Franziska Groß in Hauswirtschaft unterrichtet werden. Gebäck, Tomatensoße, Marmeladen und Quarkstollen – alles entstanden im Unterricht, werden verkauft. „Das ist sehr lebensnaher Unterricht“, erzählt Groß.

››Informationen im Netz unter www.gesamtschule-im-gartenreich.de.

(mz)