Fußball-Landespokal Fußball-Landespokal: Kein "Jahrhundert-Spiel" für Grün-Weiß Annaburg

Annaburg/Elster - Es war die große Chance auf „das Spiel des Jahrhunderts“. Doch der Traum ist aus. Landesligist Grün-Weiß Annaburg hat zu Hause gegen Ligarivalen 1. FC Zeitz kraft- und ideenlos agiert, 1:6 verloren und damit das Pokalspiel gegen den Drittligisten Hallescher FC verpasst. „Wir waren faul. Das klingt hart, ist aber die Realität.“ Annaburgs Trainer Uwe Rohlik macht keinen Hehl aus seiner Enttäuschung. „Es ging einfach gar nichts. Das ist bitter. Sportlich fair betrachtet geht der Sieg für Zeitz auch in der Höhe voll in Ordnung.“ Rohliks deutliche Worte sollen wachrütteln. „Wir müssen jetzt den Kopf freibekommen und uns auf die Liga konzentrieren. Mehr bleibt nicht.“
Vor dem Pokalspiel gegen Zeitz sah die Welt ganz anders aus. Da wurde in Annaburg nicht zuletzt wegen der deutlich verbesserten Personalsituation vom Sieg in der Ausscheidungsrunde und vom Spiel gegen den HFC geträumt. Offensichtlich war das ein Problem für die Grün-Weißen. „Die Spieler haben wahrscheinlich gedacht, dass es automatisch läuft, wenn fünf Leistungsträger wieder zur Mannschaft stoßen“, sinniert Coach Rohlik. „Leistung abgerufen hat die Mannschaft nicht. Das war der totale Unterschied zum Liga-Auftakt in Farnstädt.“
Dabei lief es zunächst nicht einmal so schlecht. 45 Minuten fielen auf beiden Seiten keine Tore. Rohlik setzte auf Schwung, brachte Matthias Lossin und Till Lossin. Die Treffer erzielten die Gäste. Das 1:0 machte Toni Menz (46.). Nach einem von Till Lossin verursachten Foulelfmeter erhöhte Lars Mächtig auf 2:0 (52.), ehe Florian Schumann in der 63. Minute zum 3:0 für die Zeitzer traf. Annaburg konnte durch Stefan Lutzmann vom Punkt dann in der 73. Minute verkürzen (1:3). Wirklich gefährlich wurden die Grün-Weißen allerdings nie. Zeitz erhöhte im Minutentakt. Toni Menz (82.), David Baage (87.) und Florian Schumann (90.) machten alles klar.
Beim Liga-Kontrahenten Eintracht Elster genießt der Landespokal nicht oberste Priorität. Dennoch hat die Eintracht Verbandsliga-Aufsteiger Blau-Weiß Dölau 3:1 nach Verlängerung besiegt. „Es war ein langer Weg“, stellt Trainer Tobias Klier klar. „Ich bin mit dem Ergebnis natürlich zufrieden.“ Allerdings sah nicht nur der Coach gerade in der ersten Hälfte ein zerfahrenes Spiel. Weder Dölau noch Elster schafften es, zwingende Chancen zu erspielen.
Erst nach der Pause kippte die Begegnung. Die Eintracht war am Drücker und ging in der 60. Minute nach Flanke von Nicolas Hesse und Kopfballtor von Fabian Schlüter 1:0 in Führung. „Wir haben es danach verpasst, den Sack zuzumachen. Der Ausgleich musste dann irgendwann fallen“, so Klier. Dölau nutzte eine Unachtsamkeit in Elsters Hintermannschaft. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit gelang Robert Völkner der Ausgleich.
Der Treffer schien die Eintracht wachzurütteln.
Elster dominierte vor 61 Fans im Brale-Sportpark die Verlängerung, konterte Dölau aus und ging durch Kevin Schüler bereits in der 92. Minute 2:1 in Führung. Kurz vor dem Seitenwechsel machte Fabian Schlüter mit seinem zweiten Treffer alles klar. Die Entscheidung fiel in der 104. Minute. „Wir müssen jetzt den Rhythmus beibehalten“, stellt Tobias Klier unmittelbar nach dem Abpfiff fest. Erfolge in der Liga sind Pflicht. Der Pokal bleibt eine schöne Nebensache.
Grün-Weiß Annaburg: Kevin Ziebell, Markus Gräbner, Marcus Kalich, Willi Uhlitzsch, Sebastian Lehmann, Johannes Petzold, Salko Kukuljcic, Stefan Lutzmann, Philipp Grundmann (46. Till Lossin), Felix Rabe (78. Toni Dillan), Andreas Schmidt (46. Matthias Lossin)
SV Eintracht Elster: Csaba Juhasz (90. Marcus Furchner), René Rosenberger, Nicolas Hesse (73. Alexander Steudte), Kevin Schüler, Fabian Schlüter (108. Pitt Schultz), Tony Matthias, Jens Puhlmann, Pawel Wojchiechowski, Frank Lehmann, Oliver Hinkelmann, Martin Thauer (mz)