Fußball in Bad Schmiedeberg Fußball in Bad Schmiedeberg: Summerkick mit Party

Bad Schmiedeberg - Die Uhr tickt - nur noch wenige Minuten bis zum Abpfiff: Ulf Thielebein kniet neben der Info-Tafel und erkundigt sich nach dem aktuellen Spielstand. „Das sieht doch gut aus“, freut sich der 38-Jährige. Denn langsam geht es für die verbliebenen Fußballmannschaften in die heiße Phase: Die K.o.-Runde und die Qualifikation für das spannende Finale stehen an.
Viel Zeit, um die Spiele zu beobachten, hat Thielebein nicht. Als Veranstalter des „Summerkicks“ auf dem Bad Schmiedeberger Sportplatz wuselt er umtriebig über das Gelände. „Es muss immer sehr viel geplant und organisiert werden“, berichtet der Leipziger und schaut auf seine Uhr. Sorge bereiten ihm die dunklen Wolken, die sich am Sonnabend über dem Sportplatz breit machen. „Heute Abend wird eine berühmte DJane auftreten - Kim Noble. Da kann ich schlechtes Wetter gar nicht gebrauchen.“
Damit an dem sportlichen Wochenende alles reibungslos über die Bühne geht, „ist eine genaue Planung extrem wichtig“, so Thielebein. Bereits im Oktober schrieb er Fußballvereine und professionelle DJs an - der Anfang sei unerwartet schleppend gelaufen. „Ich hatte zu Beginn keine große Resonanz. Doch dann kamen auf einen Schlag zahlreiche Anmeldungen.“
Vereine aus dem gesamten Landkreis haben sich zusammengefunden, um in der Kurstadt gegeneinander Fußball zu spielen. „Übers Telefon hat sich sogar noch am Freitagabend ein Fußballverein angemeldet.“
Da dem Leipziger kaum Zeit bleibt, sich auf das Spiel zu fokussieren, hat er Unterstützung mitgebracht. Tobias Sorek, Schriftführer des Vereins „Sportivals“, verfolgt die Spiele und trägt in seinem Rechner die Tore und Verstöße ein. Der 33-Jährige hat den Überblick über den aktuellen Spielstand: „Insgesamt wird es jetzt noch fünf Spiele geben“, sagt er und zeigt auf die Tabelle. Gespielt wird jeweils auf einem kleinen Feld mit je sechs Spielern. Nach 15 Minuten ist ein Match bereits entschieden.
Ein langer Pfiff hallt über den Platz - das Spiel ist aus. Die Jungs des SV Eintracht Söllichau klatschen sich zufrieden ab. Diese Runde konnten sie für sich entscheiden. „Am Anfang war es etwas holprig, doch jetzt haben wir uns gut eingespielt“, berichtet Kenny Gronau und nickt seinen Teamkollegen zu. „Jetzt brauchen wir nur etwas Glück“, freut sich Max Teubner.
Auch Ulf Thielebein ist wieder auf Achse. Vor einigen Minuten ging bei dem 38-Jährigen ein Anruf ein, dass ein Bierfass leergeworden sei. Kurzerhand stiefelt der gebürtige Bad Schmiedeberger los und kommt wenig später mit einem Bollerwagen und einem vollen Fass zurück. „Es gibt nun mal immer etwas zu tun“, berichtet er. Hörbar atmet er anschließend durch.
Erst am Freitag hatte er den Sportplatz mit zahlreichen Schildern versehen. Darauf ist eine männliche Person abgebildet, die uriniert - dazu ein dickes, rotes Kreuz. „Das ist eine nette Idee von einem Vereinsmitglied des ,Sportivals’ gewesen. Ob es nun Wirkung zeigt, werden wir sehen“, erklärt Thielebein und muss schmunzeln.
Wieder klingelt sein Telefon. Wieder macht er sich auf den Weg zu seiner nächsten und wahrscheinlich nicht letzten „Problembaustelle“.
(mz)