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Eröffnung in Kemberg Eröffnung in Kemberg: Narren starten erst mal ohne Saal

Von Karina Blüthgen 12.11.2018, 10:59
Präsident Thomas Hesse
Präsident Thomas Hesse Klitzsch

Kemberg - „Den Schlüssel gebe ich gern, vor allem die Verantwortung“, sagt Heike Beck. Kaum hat die Ortsbürgermeisterin von Kemberg das Objekt der Begierde an Karnevalspräsident Thomas Hesse weitergereicht, packt der ihn auch sogleich völlig schnörkellos zur Seite. Kein Triumph, kein großes Zeremoniell. Der Mann weiß, was die monatelange Verantwortung im Rathaus mit sich bringt.

Pünktlich haben sie sich eingefunden vor dem Rathaus der Stadt, wo das närrische Volk wartet. Doch irgendwie ist alles anders an diesem Sonntag in Kemberg. In dieser 57. Session gibt es keine Eröffnungsveranstaltung im November, da die „Goldene Weintraube“ noch nicht freigegeben ist.

„Die Toiletten sind noch nicht fertig. Die Senioren sollen das Haus ja nutzen. Aber nächstes Jahr kann man die Eröffnung wieder... Also auf der Toilette...“, redet sich Heike Beck fast um Kopf und Kragen. Aber ja, die Karnevalisten wissen, was gemeint ist.

Thomas Hesse hätte es ohnehin sehr pragmatisch gesehen. Dann hätte der Gast bei einem dringenden Bedürfnis eben einen Spaten in die Hand gedrückt bekommen, meint er. Sei es drum, nun findet die erste Kemberger Abendveranstaltung erst im Februar statt. Zumindest wissen die Kemberger nun, wer ihre närrischen Oberhäupter in den kommenden Monaten sind. Prinzessin Sabrina I. und Prinz Michal I. stellt Thomas Hesse der jubelnden Menge vor. Beide wohnen in Gaditz und haben sich beim Fußball kennengelernt. Noch sind sie in „bürgerlicher“ Kleidung, aber das passende Outfit ist bereits ins Auge gefasst.

Glück haben sie alle jedenfalls gehabt. Nach der Schlüsselübergabe, einer Schunkelrunde und dem Auftritt von Gisela Deckert als Helga Hahnemann, unterstützt von der umwerfenden „Mist Kemberg“ (Korinna Kohnert) verschwinden alle im Ratskeller. Kurz darauf beginnt es zu regnen. Wie sagt der Kemberger Karnevalist doch bei jeder Gelegenheit? Dreimal „O-la-la.“ Na, das passt doch sehr gut. (mz)