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Ausdauersport  Ausdauersport : Warten auf starke Fahrradkuriere in Ferropolis

Von Andreas Benedix 28.06.2016, 13:43
Auf dem Gelände der Ferropolis GmbH haben in der Nacht vom Samstag auf Sonntag die Teilnehmer an der „Maurice Brocco“ Station gemacht.
Auf dem Gelände der Ferropolis GmbH haben in der Nacht vom Samstag auf Sonntag die Teilnehmer an der „Maurice Brocco“ Station gemacht. Benedix

Gräfenhainichen - Ungewöhnlich ruhig präsentiert sich am späten Samstagabend die Baggerstadt Ferropolis. Nur in einer der Hallen herrscht emsiges Treiben. Auf Tischen werden Obst und Gemüse ausgebreitet, Thermogefäße mit Nudeln und Soße in Stellung gebracht sowie diverse Getränke bereitgestellt. Bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Tages warten die Helfer auf die Teilnehmer der 24-Stunden-Radtour in Gedenken an den französischen Radrennfahrer „Maurice Brocco“.

Die Stadt aus Eisen ist eine der Stationen, an denen die Aktiven auf ihren 420-Kilometer-Ritt von Leipzig nach Leipzig frische Kräfte sammeln und ihre Energiereserven auffüllen können. Für Thies Schröder, Geschäftsführer der Ferropolis GmbH, sowie für Horst Küttler, Redakteur des Internetauftritts Europaradweg R 1, hat diese Veranstaltung eine weitere Bedeutung. Sie ist der Anlass, mit der Eröffnung eines Service- und Informationspunktes für Radtouristen einen Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität der heimischen Radwanderwege zu leisten.

„Entlang des R 1 gibt es eine Reihe solcher Stationen, zum Beispiel in Ballenstedt, Ermsleben oder dem Museumshof Meisdorf. Ziel ist es, den Radlern eine Möglichkeit zur Information über Besonderheiten der jeweiligen Region sowie zur Ausführung kleinerer Reparaturen zu bieten“, erläutert Küttler. An den Servicepunkten liegen Kartenmaterial sowie Werkzeug, eine Luftpumpe, Schlauch und Flickzeug für die Selbsthilfe bereit. Bei größeren Schäden kann eine einschlägige Werkstatt vermittelt werden. „Ich versuche diese Einrichtungen in ganz Sachsen-Anhalt zu propagieren“, so Küttler.

Bei Thies Schröder stieß der Radwegbetreuer auf offene Ohren. Der Chef von Ferropolis war sofort bereit, die beiden Kunststoffboxen mit Broschüren und Utensilien für den Pannenfall in der Baggerstadt zu stationieren.

Nora Sander, Lisa Weichert und Marie-Teresa Rölke vom Freundeskreis des Tour-Veranstalters, Willem Rijper aus Leipzig, haben ihre Vorbereitungen inzwischen abgeschlossen. Lisa Weichert kann die Ankunft der Fahrradkuriere aus mehreren Ländern kaum erwarten. Ihr Freund ist einer der Teilnehmer an der über 400 Kilometer langen Fahrt, die von Leipzig aus über Chemnitz, Dresden, Bad Düben und Halle wieder zurück in die Messestadt führt.

Von den 32 Teilnehmern haben 25 im vorgegebenen Zeitlimit (24 h) das Ziel erreicht. Astrid Narud und Tom Bockshecker kamen am Sonntag um 3.56 Uhr und nach 15:42 Stunden Fahrt als Erste ins Ziel. (mz)