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103 Millionen Kubikmeter Wasserversorgung: Rappbodetalsperre und Stausee Kelbra führen genügend Wasser

Von Helga Koch 06.03.2020, 08:30
Die Rappbodetalsperre ist gut gefüllt, 103 Millionen Kubikmeter Rohwasser befinden sich im Staubecken.
Die Rappbodetalsperre ist gut gefüllt, 103 Millionen Kubikmeter Rohwasser befinden sich im Staubecken. Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz

Sangerhausen - Die zurückliegenden Wochen haben der Region zwar nur ein paar Schneeflocken, dafür aber ziemlich viel Regen beschert: In der Kelbraer Talsperre befinden sich zurzeit wieder rund 8,5 Millionen Kubikmeter Wasser. Das entspricht einem Füllstand von knapp 70 Prozent.

Auch in der Rappbodetalsperre, aus der ein Großteil der Bevölkerung des Landkreises Mansfeld-Südharz und der Raum Halle mit Trinkwasser versorgt werden, ist der Pegel deutlich gestiegen. „Der Regen hat die Talsperre fast voll gefüllt“, sagt Jana Arnold, Sprecherin der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz mit Sitz in Torgau.

Rappbodetalsperre ist gut gefüllt

„Aktuell liegt der Füllstand bei knapp 103 Millionen Kubikmetern. Das entspricht nahezu dem maximalen Betriebsstauraum, der bei 105 Millionen Kubikmetern liegt.“ Die Talsperre enthalte jetzt ungefähr genauso viel Wasser wie vor einem Jahr, vergleicht Arnold. „Der noch freie Stauraum in der Talsperre ist im Wesentlichen für den Hochwasserrückhalt reserviert.“

Der Wasserverband Südharz, der unter anderem die Städte Allstedt und Sangerhausen und zahlreiche weitere Orte mit Fernwasser versorgt, hat laut Arnold im vorigen Jahr rund 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser aus der Rappbodetalsperre bezogen.

Harzwasserwerke geben Entwarnung

Entwarnung haben jetzt die Harzwasserwerke gegeben. Denn auch in den anderen Talsperren im Westharz ist jetzt wesentlich mehr Wasser gespeichert als etwa noch vor einem Monat. Doch die Talsperren im Westharz sind kleiner als die Rappbodetalsperre. Sie verfügen insgesamt nur über eine Kapazität von reichlich 180 Millionen Kubikmetern. Fünf von ihnen dienen zur Trinkwasserversorgung, unter anderem von Göttingen, Hannover, Bremen oder Braunschweig.

„Die Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz entnimmt pro Jahr rund 45 Millionen Kubikmeter aus der Rappbodetalsperre“, erläutert Sprecherin Jana Arnold. „Rein rechnerisch ist also ausreichend Wasser vorhanden, um ein oder auch zwei weitere Trockenjahre zu überstehen.“

Der Talsperrenbetrieb des Landes Sachsen-Anhalt berücksichtige beim Steuern der Talsperren die Erfahrungen der vergangenen Jahre. Denn insbesondere 2018, aber auch im vergangenen Jahr hatte es über viele Monate hinweg gar keine oder nur wenige Niederschläge gegeben. „Der Talsperrenbetrieb steuert die Zu- und Abflüsse so, dass die Mengen- und Qualitätsanforderungen gewahrt bleiben“, sagt Arnold. Es gebe also keinen Grund zur Sorge, dass nicht ausreichend Wasser zur Verfügung stehen könnte.

Talsperren erfüllen mehrere Aufgaben

Trotzdem sei zu beachten, erklärt die Sprecherin, dass die Talsperre nicht nur Rohwasser zur Aufbereitung als Trinkwasser zur Verfügung stellt. Sie habe auch noch andere Aufgaben zu erfüllen. Dazu gehöre beispielsweise auch, in einer Phase längerer Trockenheit Wasser an Fließgewässer abzugeben.

Wenn es wie zuletzt im Februar mehr regne und dadurch auch mehr Wasser in die Talsperre läuft, wirke sich das zwar auch etwas auf die Wasserqualität aus. Doch beeinflusse das die Qualität des abgegebenen Trinkwassers keineswegs. „Das Talsperrenwasser wird ja im Wasserwerk in Wienrode zu Trinkwasser aufbereitet und dort können wir uns an die Schwankungen anpassen.“ Das sei aber nichts Besonderes, denn die Rohwasserbeschaffenheit schwanke saisonal immer. „Gegenwärtig liegen wir bei allen maßgeblichen Parametern im üblichen Bereich.“ (mz)