Verein aus Dietersdorf Verein aus Dietersdorf: 27. Schützenfest war eine nasse Veranstaltung

Dietersdorf - Genau in dem Moment, als der Festumzug zum 27. Schützenfest in Dietersdorf beim Jugendschützenkönig Johannes Kolbe Station machte, öffnete der Himmel seine Schleusen. Das Blumenmädchen Tanja Hebecker (5) schaffte es gerade noch, ihm die Blumen zu überreichen, dann wurde es nass und hörte bis auf kurzzeitige Unterbrechungen auf dem weiteren Weg nicht wieder auf.
Aber man wusste sich zu helfen: An der letzten Station bewirtete der Bürgerkönig Robert Schröter seine Gäste unter einer Regenplane. Geschickt nutzten die Schützen beim Imbiss die Dachüberstände der Häuser und die wenigen Regenschirme im Zug. Alle, rund 20 teilnehmenden Vereine, wurden mehr oder weniger nass. Trotzdem setzten sie unter den Klängen der Schalmeienkapelle Martinsrieth unverdrossen ihren Weg bis zum Schießplatz des Harzschützenvereins 1990 Dietersdorf im Grund fort.
Spannende Angelegenheit
Dass der Weg an diesem Tag überhaupt begehbar war, ist der Eigeninitiative der Harzschützen zu verdanken. „Wir haben bis auf ein kleines Stück alles selbst gemäht und freigeschnitten“, sagte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Rolf Liemann. „Das Grün war sehr stark gewachsen und der Bauhof der Gemeinde schaffte es in diesem Jahr nicht allein.“ Das Schießen auf die Königsscheiben am späten Nachmittag war wie in jedem Jahr eine spannende Angelegenheit.
Beim Pokalschießen der Vereine belegte die Kyffhäuserkameradschaft Tilleda mit 133 Ringen den ersten Platz, gefolgt von den Vereinen Straßberg und Pölsfeld. Den Wanderpokal konnten die Tilledaer ebenfalls mitnehmen. Sieger im Pokalschießen der Dorfvereine wurden die „Ankerbergkalfaktoren“.
Mit der Medaille des Landesschützenverbandes Sachsen-Anhalt wurden Rolf Liemann, Heidi Alig und Kurt Liehr geehrt.
Die Vereinsmedaille für „Besondere Verdienste“ erhielten Anja Decker, Gisbert Iwan, Edda Liehr, Carsten Adamietz und Silvia Wäldchen.
Mit der Medaille für „Besondere Leistungen in Bronze“ wurden Eckhard Dietrich, Egbert Kaschner, Harald Wäldchen und Peter Waschnewski geehrt. (hno)
Jeder Schütze hat einen Schuss. Geschossen wird mit dem Kleinkalibergewehr auf 50 Meter Entfernung stehend. Das Ziel ist die jeweilige Königsscheibe mit einem weißen Punkt in der Mitte. König ist der beste Schütze des Tages, Zufälle wie beim Vogelschießen sind ausgeschlossen.
Bei den Männern löste in diesem Jahr Patrick Kaschner den Vereinsvorsitzenden Andreas Alig als Schützenkönig ab. Bei den Frauen übernahm an Stelle der vorjährigen Königin Anja Decker Tochter Jana-Christin Decker das Zepter.
Königsscheiben überreicht
In der Kinderklasse, die mit einem Luftgewehr schießt, blieb Josephine Hausner die Königin. Als Bürgerkönigin durfte in diesem Jahr Sindy Urban die begehrte Scheibe nach Hause tragen. Die jeweiligen Majestäten bekommen zur Proklamation die mit ihren Namen beschrifteten originalen Königsscheiben überreicht und bringen sie entsprechend sichtbar an ihren Grundstücken an.
An seine schlechtesten Schützen beim Königsschießen überreicht der Vorstand seit einigen Jahren eine „Schlumpschützenscheibe“. Sie ist eine Kopie der jeweiligen Königsscheibe. „Ich habe schon zwei davon“, bekannte Rolf Liemann schmunzelnd. (mz)

