Halle wegen Corona gesperrt TSV 1885 Edersleben: Training in Sporthalle wegen Corona bisher nicht möglich
Edersleben - Bianka Elbe ist frustriert. Während auf den Sportplätzen und in den Stadien der Republik längst der hoch bezahlte Fußball wieder rollt, muss die hauptberuflich tätige Gesundheits- und Fitnesstrainerin aus Edersleben seit Monaten auf ihre Einnahmen verzichten. Denn die kleine Sporthalle, die der Gemeinde gehört, ist nach wie vor gesperrt.
So weicht die 45-Jährige mit ihren Kursteilnehmerinnen derzeit mit selbst gedrehten Videos ins Internet aus, doch damit verdient sie aktuell kein Geld. Und so wird das vom Corona-Virus diktierte Berufsverbot langsam auch zu einer Existenzfrage. „Wenn ich meinen Mann nicht hätte, dann müsste ich Hartz IV beantragen“, erzählt die Edersleberin.
Edersleben: TSV 1885 will wieder trainieren
Doch nicht nur die berufliche Perspektive von Bianka Elbe steht auf dem Spiel, mittlerweile wächst auch im Sportverein TSV 1885 Edersleben das Unverständnis über die seit Wochen gesperrte Halle, wie Vereinschef Wolfgang Koch berichtet. Schließlich hatte sich in Sachsen-Anhalt bereits kurz vor den Pfingstfeiertagen die Chance aufgetan, Sport unterm Hallendach zu treiben. Allerdings unter bestimmten Bedingungen und mit einem entsprechenden Hygienekonzept.
Das hat man mittlerweile erarbeitet und der Verbandsgemeinde „Goldene Aue“ zur Prüfung vorgelegt. Dabei habe man sich auch innerhalb des Sportvereins auf Kompromisse verständigt. So sollen die Volleyballer zunächst das Beachvollballfeld auf dem Sportplatz nutzen. Dagegen können die Tischtennisspieler in die Halle zurückkehren, allerdings immer mit Blick auf die Verordnung des Landes Sachsen-Anhalt im Zuge der Corona-Pandemie. Die schreibt weiterhin die Abstandsregelung von 1,50 Meter vor. Zudem sind die Umkleideräume gesperrt. Auch dürfen sich maximal zehn Personen gleichzeitig in der Halle aufhalten.
Sporthalle unter Auflagen für den Vereinssport freigegeben
Indes haben sich die Mühen für den Sportverein gelohnt. Bürgermeisterin Claudia Renner (parteilos) signalisierte am Donnerstag, die Sporthalle unter den Vorgaben für den Vereinssport freigeben zu wollen. Anders verhält es sich jedoch im Fall der Fitnesstrainerin. „Frau Elbe muss entweder ein eigenes Konzept vorlegen, oder sie akzeptiert das des Vereins“, sagt Renner. Dann stehe auch für sie und ihre Kursteilnehmerinnen die Tür der Sporthalle offen.
Übrigens wollten die 110 Mitglieder des TSV Edersleben an diesem Wochenende den 135. Geburtstag des Vereins feiern. Vor dem Hintergrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie hat man die Feierlichkeiten jetzt auf Anfang Juni kommenden Jahres verlegt. (mz)