Tischtennis in Benndorf Tischtennis in Benndorf: Feuerwehrmädchen an Platte

Benndorf - Wenn Hannah Walter aus der Schule kommt, beginnt nicht automatisch die Freizeit. „Einmal in der Woche gehe ich zum Tischtennistraining, dann noch im Wechsel zum Feuerwehrspielmannszug und zur Kinderfeuerwehr“, erzählt die Neunjährige aus Röblingen. „Und voriges Jahr hat Hannah noch Handball gespielt“, ergänzt Vater Michael Walter noch.
Es sind Geschichten wie diese, welche beim Kreisfinale der Minimeisterschaft im Tischtennis seit 25 Jahren die Runde machen: Mädchen und Jungen haben Spaß am Sport, hier eben am Tischtennis. Aber: „Nicht alle werden dabei bleiben“, sagt Herbert Christel vom TTV Klostermannsfeld, der eine Arbeitsgemeinschaft betreut. Auch Hans Kammann (SSV Eisleben) hatte eine Erfahrung beizusteuern, eine bittere. „Einer unserer Jungs hatte sich qualifiziert. Jetzt ist er verletzt, hat den Unterarm in einer Schiene. Er hat geheult wie ein Schlosshund“, so Kammann am Sonnabend in der Benndorfer Sporthalle. Sie ist also da, die Begeisterung für den Sport. Trotz Smartphone, Computer oder Fernseher. „Ich glaube, so viel Teilnehmer hatten wir noch nie“, rechnete Jürgen Drobny vom SSV Ahlsdorf nach. Zum 25. Mal hat der Verein gemeinsam mit dem Kreisverband Tischtennis, unterstützt von der Volks- und Raiffeisenbank Eisleben, das Kreisfinale ausgerichtet. Und es wären am Ende wohl noch mehr als die 62 Teilnehmer geworden. „Ich hatte heute früh noch einige Absagen“, sagte Jan Klepzig, der Jugendwart im Kreisverband.
Eingeladen worden waren fast 90 Mädchen und Jungen bis zwölf Jahre, die sich zuvor in den Ortsentscheiden durchgesetzt hatten. Auch Hannah Walter hatte in Röblingen gewonnen, wurde am Sonnabend von Jürgen Metz betreut, der sich auch noch um Marlon Haupt und die anderen Röblinger Kinder kümmerte. „Einer muss da sein, der mal ein paar Hinweise gibt. Oft reicht das schon, um Fehler abzustellen. Hannah ist sehr ehrgeizig. Ich glaube, dass sieht man ihr auch an“, so Metz. Neun Vereine hatten Kinder an die Tische in der Benndorfer Halle gebracht. Die meisten der TTV Klostermansfeld, zahlenmäßig gefolgt von Alemania Riestedt und dem MSV Hettstedt. „Die Zusammenarbeit mit der Schule klappt gut“, so Herbert Christel vom TTV Klostermansfeld.
Jürgen Metz von der Spielvereinigung Röblingen schüttelte indes den Kopf. „Da gibt es durchaus noch Reserven“, sagte er zu diesem Thema. Dennoch: Es lief nicht schlecht für seine Schützlinge. Dean Enke zum Beispiel gewann in der Altersklasse 3 (elf bis zwölf Jahre) das Finale gegen Niklas Jost (MSV Hettstedt). Marlon Haupt, Enkel des einstigen Amsdorfer Fußballers und Trainers Jürgen Haupt, schaffte es bis ins Halbfinale der Altersklasse 2 (neun und zehn Jahre), scheiterte dort erst am späteren Sieger Mai Long Trien (Alemania Riestedt). Auch Hannah Walter musste sich im Halbfinale der späteren Siegerin Annett Tong aus Riestedt geschlagen geben, holte so wie Marlon Haupt Platz drei.
Weitermachen wird sie trotzdem, nachdem sie ein Freund einst zur Spielvereinigung Röblingen mitgenommen hat. Dort trainieren laut Jürgen Metz zwischen 20 und 30 Kinder Tischtennis. Sicher: Es werden, wie in anderen Vereinen auch, nicht alle dabei bleiben. „Man muss die Begeisterung immer aufs Neue wecken“, so der Klostermansfelder Herbert Christel. Und sie brauchen natürlich Spiele um sich weiterzuentwickeln. Die jüngsten Ergebnisse im Bezirk und Land zeigen: Der Kreisverband ist auf einem guten Weg. Auch dank der Minimeisterschaft. (mz)
