Ringen Ringen: KAV Mansfelder Land unterliegt mit 2:23

Eisleben - Die Queen-Rockhymne „We Are the Champions“ tönt aus den Lautsprechern in der Eisleber Glück-auf-Halle.
1. Bundesliga Nord - Duelle:
ASV Mainz - RWG Mömbris 12:7
Lichtenfels - Aachen 17:5
Mömbris - Lichtenfels 17:11
Luckenwalde - Mainz 16:13
KAV - Köllerbach 2:23
Die Kämpfe im Einzelnen:
Freistil:
57 kg Krause - Dukov 0:2
66 kg Koch - Velikov 0:4
75 kg Breitschuh - Shyyka 0:4
86 kg Abakarov - Gheorghita 0:4
98 kg Glor - Cudinovic 0:3
Greco:
61 kg Nowka - Kinsinger 0:1
66 kg Ulip - von Tugginer 2:0
75 kg Wentzke - Badusch 0:2
86 kg Jänicke - Yanakiev 0:2
130 kg Deak-Bardos - Nabi 0:1
Tabelle:(Anz. Kämpfe; Wert.p; Punkte)
3. Mömbris 5 67:49 6:4
7. Aachen 5 42:85 0:10
Ringer Ondrej Ulip vom gastgebenden KAV Mansfelder Land lässt sich von den jubelnden Fans feiern. Er hat seinen Kampf in der Klasse bis 66 Kilo Greco gegen den Köllerbacher Marc-Antonio von Tugginer nach Punkten gewonnen.
Allerdings war es nur dieses einzige Mal, dass die Hymne am Samstagabend für die Eisleber Ringer gespielt werden konnte. Denn das Duell der 1. Bundesliga Nord gegen den Favoriten vom KSV Köllerbach verlor die Heimmannschaft deutlich mit 2:23. Neun KAV-Athleten waren in ihren Kämpfen unterlegen. Nur der Tscheche Ulip war auf Seiten des Gastgebers an diesem Abend ein „Champion“. „Wir haben ein starkes Team aus dem Saarland gesehen, das mit Recht den Anspruch hat, um den Meistertitel mitzukämpfen“, meinte Andreas Kraus, sportlicher Leiter des KAV, nach den Matches.
Der Tabellenzweite Köllerbach, mit deutschen und internationalen Spitzenathleten sehr gut aufgestellt, hatte Respekt vor den Eislebern. „Sie sind mit der vollen Kapelle hier“, sagte KAV-Trainer Holger Quandt. Deutsche Meister, Europa- und Weltmeister sowie Olympiamedaillengewinner boten die Gäste auf. Diese Tatsache und das gleichzeitige Fehlen der polnischen KAV-Athleten Krzysztof Bienkowski (66 Kilo Freistil) und Zbigniew Baranowski (98 Kilo Freistil), die wegen eines Ranglistenturniers in Polen blieben, sowie Murad Gadzhiev (75 Kilo Freistil), der krankheitsbedingt nicht anreiste, machte das Duell von vornherein zu einem fast aussichtslosen Unterfangen für die Heimmannschaft. Jungs aus der „zweiten Reihe“ kamen zum Einsatz. Quandt hatte nach den Kämpfen aber nichts zu meckern: „Unsere Jungs haben sich alle so teuer wie möglich verkauft.“
Mario Koch (66 Kilo Freistil), Marcus Breitschuh (75 Kilo Freistil) und Said Abakarov (86 Kilo Freistil) verloren vorzeitig, wegen Technischer Überlegenheit des Gegners. Doch es gab auch Kämpfe, bei denen die KAV-Athleten nah am Sieg dran waren. So verlor Dennis Nowka gegen den Europameisterschaftsdritten Etienne Kinsinger nur knapp. Und auch im Schwergewichtskampf zwischen KAV-Neuzugang Mihaly Deak-Bardos und dem Olympia-Silbermedaillengewinner von London, Heiki Nabi, hatte der Eisleber Ringer durchaus Siegchancen. Es komme immer auf die Tagesform an, meinte Deak-Bardos nach seiner knappen Niederlage gegen den Esten. Nabi sei ein sehr guter Ringer, den er aber auch schon besiegt habe. „Er ist aber auch zehn Jahre jünger“, meinte der Neuzugang, der im nächsten Jahr seinen 40. Geburtstag feiert, weiter. „Ich trainiere nur noch drei, vier Tage“, fügte der Ungar an und verwies auf die Arbeit in einer Sportschule in seiner Heimatstadt Miskolc und den kürzlich errungenen politischen Wahlsieg zum Senator. Auf der Matte war Deak-Bardos dem Esten nach Punkten unterlegen, weil er zwei Zähler wegen Passivität abgeben musste.
Wegen mangelnder Aktivität wurde auch Ulips Gegner verwarnt. Der Eisleber war agiler und nutzte konsequent die entscheidenden Aktionen, um zu punkten. Sein Sieg war das Highlight des Kampfabends und wurde von den rund 550 Zuschauern in der Glück-auf-Halle frenetisch gefeiert. (mz)
