Mittags in Sangerhausen Mittags in Sangerhausen: Maik Lemaire betreibt seit 16 Jahren die Pizzeria Mamma Mia

Sangerhausen - Wenn es um Speisen nicht-deutschen Ursprungs hierzulande geht, ist die Pizza der Klassiker. Und der Klassiker unter den Klassikern? „Das ist ganz klar die Salami-Pizza. Die wird am liebsten bei uns bestellt“, sagt Maik Lemaire, Inhaber der Pizzeria Mamma Mia in der Kylischen Straße in Sangerhausen.
Und er muss es wissen. Seit 16 Jahren betreibt er den Italiener, übernahm ihn im Jahr 2001 von der Tante seiner Freundin. „Soweit ich weiß, ist die Pizzeria die älteste in Sangerhausen, wurde direkt nach der Wende gegründet“, sagt der 43-jährige Sangerhäuser. Und als er übernahm, „hatte ich null Ahnung von Gastronomie“, sagt der gelernte Industriemechaniker, der auch heute noch parallel in einer Lackiererei in Edersleben arbeitet. Eine 40-Stunden-Woche an den Karosserien und anschließend geht es in die Pizzeria. „Da geht es dann auch manchmal bis spät abends, ich fahre aus, wenn jemand fehlt oder kümmere mich um die Buchhaltung“, schildert Lemaire.
Maik Lemaire hat zwei Pizzen nach seinen Töchtern bekannt
Ein Tag, zwei Welten, gewissermaßen. „Ich habe es einfach probiert und bin dabei geblieben“, sagt er, dessen Frau das Bistro „Ana & Joe’s“ ein paar Häuser weiter leitet. Und überhaupt - seine Familie ist durchaus präsent in seiner Pizzeria. „Die Pizza Ani beispielsweise haben ich nach meiner einen Tochter benannt. Und die Pizza Lina nach der anderen.“ Dadurch, dass sie schon im zarten Alter von zwei Jahren Oliven mochte, wurde sie Patin einer Pizza mit Oliven, so Lemaire. Ansonsten ist es ein stetes Kommen und Gehen auf der Speisekarte. Jüngster Zugang: Zucchini- oder Pulled-Pork-Pizza. „Die Pulled-Pork-Pizza mag ich auch sehr gern, die wird auf der nächsten Speisekarte erscheinen.“
Neue Kreationen werden zumeist am Samstagvormittag entworfen und getestet, weil dann am wenigsten Betrieb herrscht. „Aber nur am Vormittag, danach wird es meistens turbulent“, sagt Lemaire. „Es gibt Tage, da gehen überwiegend Pizzen, an anderen wiederum viele andere Sachen.“ Im Sommer beispielsweise seien Salate populärer. „Im Winter essen die Leute mehr Pizza als im Sommer“, ergänzt er. „Im Sommer wird noch gegrillt oder ähnliches.“
Kunden der Pizzeria Mamma Mia wollen kulinarisch ins ferne Italien entfliehen
Seine Kunden wollen jedoch kulinarisch ins doch ferne Italien entfliehen - und kommen mehrheitlich aus Sangerhausen. Und zu Fuß. „Etwa 60 Prozent holen die Pizza bei uns ab“, sagt Lemaire. Gar nicht so verkehrt, da es nur einen Fahrer pro Schicht gibt. In Italien und auch in anderen Städten treibt es ihn natürlich rein in die Pizzerien, auf der Suche nach Anregungen. „Wir fahren auch auf einige Gastro-Messen nach Hamburg oder Berlin“, erzählt Lemaire. Dort tauscht man sich aus oder gelangt an ein Tomaten-Rosmarin-Dressing, das sich nun im Sortiment befindet.
Die beiden Jobs miteinander zu vereinbaren, sei gar nicht schwer, so Lemaire. „Und am Ende hilft mir die Tatsache, dass ich die Pizzeria leite auch in der Lackiererei“, sagt er. „Da kann ich mich besser in die Entscheidungen meines Chefs hineinversetzen.“ (mz)