Blick über den Gartenzaun Mit dem Garten hat sich ein Ehepaar aus Lüttchendorf einen Traum erfüllt
Das Lüttchendorfer Ehepaar Wöckel hat aus einem Schrebergarten ein Areal geschaffen, das Kraft gibt.
![Ingeborg Wöckel arbeitet sehr gern in ihrem Garten in Lüttchendorf und verbringt mit ihrem Mann Frank dort viel Zeit.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2021/9/10/0d56e8ca-4b78-4a87-a697-38f1ca194ef5.jpeg?rect=289%2C0%2C1444%2C1512&w=1024&auto=format)
Lüttchendorf/MZ - Korea-Tannen, die wie überdimensionale Pilze aussehen und Eiben, die die Form von natürlichen Sonnenschirmen haben - diese außergewöhnlichen Formen sind im Garten von Ingeborg und Frank Wöckel in Lüttchendorf anzutreffen. „Eigentlich war das nur ein Experiment“, so die Pädagogin im Ruhestand lachend. Denn als die Tannen des Ehepaares zu groß wurden, wagte Ingeborg Wöckel diese extravagante Schnittform. Schließlich kam ein Abholzen für sie nicht in Frage.
Schrebergarten als Ruhepol
Vor 1996 war das Grundstück nur eine Art Schrebergarten mit einer kleinen Laube darauf, wie die Hobbygärtnerin erzählt. Damals, als beide noch in Halle als Lehrer tätig waren und dort auch wohnten, bauten sie noch Gemüse und Obst an. „Damals war das Stückchen Erde schon unser Ruhepol“, sagt Frank Wöckel. Vor 25 Jahren wagten sie dann den Schritt des Umzuges nach Lüttchendorf und bauten auf das Grundstück, das den Eltern von Ingeborg Wöckel gehörte, ein Einfamilienhaus.
„Wir erfüllten uns mit Anfang 50 diesen Traum“, sagt die heute 77-Jährige rückblickend und meint weiter, „dass mit dem Bau des Hauses auch ein schöner Garten entstehen sollte“.
Also krempelte das Ehepaar den Garten völlig um: Wo einst Kartoffeln wuchsen, stehen heute Tannen und ein Blumenmeer durchzieht dieses geschmackvoll angelegte Areal. „Jeden Baum und jede Pflanze haben wir selbst gezogen oder bekamen es als Geschenk“, erklärt die Ruheständlerin, die für die filigranen Feinheiten im Garten zuständig und die Ideengeberin ist. „Ich mache eher die groben Arbeiten, wie die Hecken schneiden und den Rasen mähen“, ergänzt Frank Wickel lachend, „für das Schöne ist meine Frau zuständig.“
Ingeborg Wöckel: „Ich habe einfach Spaß daran, wenn alles blüht“
Stück für Stück kultivierte und renaturierte das Paar seinen großen Garten zu dem, was er heute ist. Ein stilvoller Mix, wo verschiedene Rankenpflanzen ineinandergreifen und die einzeln angelegten Beete mit natürlichen Begrenzungen, wie durch Keramiken oder Tonscherben, voneinander getrennt sind.
„Ich habe einfach Spaß daran, wenn alles blüht“, sagt Ingeborg Wöckel überzeugt. Und darum ist die Gartenarbeit auch keine Mühe für sie, sondern Entspannung. Inspirationen holt sich die Hobbygärtnerin unter anderem bei Fernsehsendungen oder sie verlässt sich auf ihr Gefühl. Zwischen all den angelegten Beeten stechen natürlich die kunstvoll geschnittenen Tannen hervor, unter denen sie immer wieder auch blühende Areale schafft.
Mit dem Rad um den Süßen See
Selbst in die Natursteinmauer hat die kreative Lüttchendorferin Weinflaschen eingemauert, die natürlich ein Blickfang sind, und ein loses Fenster, mit Sprüchen darauf, schafft ein mediterranes Flair. Und zwischen all den vielen Blumen, Bäumen, Beeten, dem Pool und Rasenflächen tauchen immer wieder Keramikarbeiten auf, die die 77-Jährige selbst hergestellt hat. „Das ist mein Hobby“, sagt sie im Gespräch und verweist auf ein Vogelhäuschen, das sie selbst getöpfert hat und in dem dieses Jahr erstmals Meisen gebrütet haben.
Das sind auch die Gründe, warum das Ehepaar niemals im Sommer in den Urlaub fahren würde und diesen lieber auf die tristen und trüben Monate verlegt. „Wir haben es hier so schön in unserem Garten und dieser gibt uns Kraft und Zeit zum Atmen“, betonen beide und sagen zugleich, dass „wir zwar viel Arbeit in unseren Garten stecken, aber uns nicht zum Sklaven des Gartens machen“.
Das Lüttchendorfer Ehepaar treibt gern Sport, beide gehen gemeinsam mehrmals in der Woche zur Fitness und fahren gern Rad, denn ihr Grundstück liegt unmittelbar am Radweg, der um den Süßen See führt.