26.600 Einsätze im Jahr Mansfeld-Südharz: Eigenbetrieb Rettungsdienst zieht Bilanz

Hettstedt/Eisleben/Sangerhausen - Nein, über mangelnde Arbeit kann man sich beim Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises nicht beklagen. Auch 2019 waren die Rettungskräfte wieder stark gefordert. „Wir bewegen uns bei den Einsätzen auf einem kontinuierlichen Niveau“, sagt Betriebsleiter Uwe Treskow. Das zeigt auch ein Blick auf die Zahlen: 2019 lag die Zahl der Einsätze bei 26.600. Zum Vergleich: 2018 waren es laut Eigenbetrieb 26.349 Einsätze, 2017 kam man auf 26.142.
Für 2019 ziehen Treskow und der ärztliche Leiter des Rettungsdiensts, Mathias Rudzki, eine positive Bilanz. „Es war ein erfolgreiches Jahr“, sagt Treskow. Einen Aspekt hebt er dabei besonders hervor: „Wir sind als Arbeitgeber sehr attraktiv.“ Derzeit habe man 152 Mitarbeiter im Einsatzdienst - und wenn Stellen frei werden, könne man diese meist zeitnah besetzen.
Rettungsdienst Mansfeld-Südharz: Keine Personalprobleme
Der Fachkräftemangel in der Gesundheitsbranche reißt beim Rettungsdienst des Kreises zumindest derzeit keine dramatischen Lücken. „Wir haben bei einer Stellenbesetzung nicht monatelang Leerlauf“, sagt Treskow. Es gebe gute und qualifizierte Bewerber. Gleichwohl sei man immer für Bewerbungen Interessierter offen.
2019, berichten Treskow und Rudzki, seien wichtige Schritte bei der technischen Weiterentwicklung gemacht worden. Es wurden medizinische Geräte angeschafft, außerdem ein neuer Schwerlast-Rettungswagen für den Transport adipöser Patienten. Zudem sei ein neues Navigationssystem eingeführt worden, das es ermögliche, jederzeit genau zu wissen, wo sich ein Rettungswagen gerade befindet.
Navigationssystem für die Rettungsfahrzeuge
Damit könne immer das sinnvollste Fahrzeug eingesetzt werden, so Treskow. „Die Einsatzfahrzeuge werden jetzt immer navigiert.“ Ziel des neuen Systems ist eine weitere Verbesserung bei der Einhaltung der Hilfsfristen, also der Zeit, die vom Eingang des Notrufs bis zu Hilfeleistung vergeht. Was die Einhaltung der Hilfsfristen angeht, so liegen die Zahlen für 2019 noch nicht vor.
2018 war Mansfeld-Südharz sowohl bei den Rettungswagen als auch bei den Notärzten besser als die allermeisten Regionen in Sachsen-Anhalt. Wie der ärztliche Leiter Rudzki berichtet, ist im jüngst abgelaufenen Jahr überdies eine sogenannte „Standardarbeitsanweisung“ eingeführt worden.
Die Anweisung regele, welche Maßnahmen ein Notfallsanitäter bei Patienten durchführen darf. Vorher habe diesbezüglich Rechtsunsicherheit und damit eine unbefriedigende Situation geherrscht. „Das ist ein Meilenstein“, sagt Rudzki.
Meilenstein 2020: Qualifizierung der Rettungsassistenten
Ein weiterer Meilenstein wird dann Ende 2020 erreicht werden: Dann schließt der Eigenbetrieb die Qualifizierung der Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern ab. „Das hat viele Ressourcen gebunden“, sagt Treskow. Und auch auf der technischen Seite geht es weiter: So wird die Notfallplattform Ivena eingeführt, die Krankenhäuser und Rettungsdienste digital miteinander vernetzen soll.
„Dadurch weiß der Rettungsdienst, in welchem Krankenhaus Betten für entsprechende Krankheitsbilder zur Verfügung stehen“, so Rudzki. Die Einführung werde ein Herausforderung, im März dieses Jahres soll in Mansfeld-Südharz damit begonnen werden. In ganz Sachsen-Anhalt soll die Implementierung dann bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. „Die Digitalisierung schreitet voran“, sagt der ärztliche Leiter. (mz)