Einen Schritt weiter Mansfeld: Bürgerinitiative B86 zum Gespräch im Landtag Sachsen-Anhalt

Mansfeld - Knuth Prokein fasst es mit einem Satz zusammen. „Wir waren positiv überrascht“, sagt der Mansfelder, der schon vor längerem die Bürgerinitiative B 86 ins Leben rief. Gemeinsam mit Mitstreiterin Ute Becker war er im Petitionsausschuss des Landtages Sachsen-Anhalt in Magdeburg zu Gast.
Sie seien mit wenig Erwartungen zur Beratung gefahren, in der es um das Verkehrsproblem entlang der B 86 in Mansfeld sowie den Ortschaften Annarode und Siebigerode gegangen sei, so Prokein. Seit Jahren schildern er und seine Mitstreiter gegenüber zuständigen Ämtern und Behörden, wie das hohe Verkehrsaufkommen das Leben der Anwohner belastet. Die bislang vom Land in Aussicht gestellte Ortsumfahrung - die allerdings wohl nicht vor 2030 kommt - ist für sie nicht akzeptabel. Zu lange würde es dauern, bis eine Entlastung für die Anwohner spürbar werde.
Bürgerinitiative Mansfeld: Neue Beschilderung zur A38
Stattdessen fordert die Bürgerinitiative eine kurzfristige Lösung und macht auch gleich selbst einen Vorschlag. Die Mitglieder sprechen sich für eine neue Beschilderung zur Autobahn auf der B 180 aus. Der Verkehr von dieser Bundesstraße sollte in Rothenschirmbach auf die A 38 geleitet werden und nicht in Sangerhausen, wofür die Fahrzeuge eben die B 86 durch Mansfeld, Siebgerode und Annarode nehmen müssten. Dieses Ansinnen hatte die Bürgerinitiative bereits im Februar dieses Jahres bei einem Vororttermin mit Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) und dem CDU-Landtagsabgeordneten Eduard Jantos in Mansfeld vorgetragen.
Sie übergaben dem Minister damals eine Mappe mit etwa 1.200 Unterschriften von Einwohnern, die auf eine schnelle Lösung des Problems drängen. Webel versprach, den Sachverhalt prüfen zu lassen.
Nordverlängerung der Autobahn A71 war im Gespräch
Im Gespräch damals spielte auch die Nordverlängerung der A 71 eine Rolle, die jetzt noch aus Bayern kommend in Sangerhausen endet und die Autobahnen 38 und 14 miteinander verbinden soll. Der Bund hatte die Pläne für die Nordverlängerung vor Jahren verworfen. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) meldete derweil die Nordverlängerung als Infrastrukturprojekt bei der Bundesregierung an, um den Kohleausstieg in der Region zu bewältigen. Aus Webels Sicht könnte sie eher als eine Ortsumfahrung eine Entlastung für die Einwohner bringen.
Nun hatte die Bürgerinitiative die Möglichkeit, das Thema Beschilderung im Petitionsausschuss darzulegen. Und zwar mit dem Ergebnis, dass das Problem jetzt von den Fachleuten im Verkehrsausschuss geprüft werden soll. Prokein hat die große Hoffnung, dass die Bürgerinitiative in dieses Gremium eingeladen wird und dort noch einmal angehört werden kann: „Wir sind ein bisschen optimistisch.“
Er und seine Mitstreiter wollen die Abgeordneten davon überzeugen, dass eine veränderte Beschilderung zur Autobahn auf der B 180 eine schnelle und wirkungsvolle Lösung ist.
Tempo 30: Geschwindigkeitsbegrenzung erzielt keinen Erfolg
In der Vergangenheit konnte die Bürgerinitiative durch ihre Hartnäckigkeit schon einige kleine Erfolge erzielen. Seit geraumer Zeit gilt Tempo 30 in verschiedenen Abschnitten auf der Mansfelder Ortsdurchfahrt. „Leider hält sich kaum jemand an die Geschwindigkeitsbegrenzung. Da müsste die Polizei öfter präsent sein“, so Prokein.
Die Asphaltdecke auf der Mansfelder Ortsdurchfahrt wurde zudem in einem Teilbereich erneuert. Dort seien die Erschütterungen in den Häusern durch vorbeifahrende Lkw laut Prokein spürbar zurückgegangen. Der Umfang der Arbeiten sei allerdings nicht zufriedenstellend, meint er. Und immer noch warten die Einwohner von Annarode und Siebigerode darauf, dass in ihren Orten die schon vor Monaten angekündigten Smiley-Geschwindigkeitsanzeigen aufgestellt werden. Aus technischen Gründe klappte das bislang nicht. (mz)