Pfingsten Kelbra: Campingplätze im Kreis Mansfeld-Südharz sind so gut wie ausgebucht

Sangerhausen - Riesenandrang auf den Campingplätzen in Mansfeld-Südharz: Zu den bevorstehenden Pfingstfeiertagen gibt es einen regelrechten Ansturm von Gästen auf die Plätze in Seeburg und Kelbra. Der Campingplatz Seeburg am Nordufer des Süßen Sees ist fast komplett dicht.
„Es geht bei uns fast gar nichts mehr“, sagt Mitarbeiterin Kristin Günther. „Für Wohnmobile oder Wohnanhänger gibt es gar keine Stellplätze mehr. Zelte bekommen wir vielleicht noch ein, zwei unter, mehr aber nicht.“ Auch in Kelbra rechnen die Mitarbeiter des von der Stadt betriebenen Campingplatzes am Stausee mit einer großen Anreisewelle.
Seecamping Kelbra rechnet mit mehr als 1.000 Gästen zu Pfingsten
Derzeit klingelt das Telefon fast pausenlos in der Rezeption von Seecamping Kelbra. Dazu gibt es zahlreiche Anfragen per E-Mail. „Wir werden deshalb zu Pfingsten auch die große Mittelwiese zwischen Strandbad und Campingplatz sowie andere Flächen mitnutzten“, sagt Mitarbeiterin Marion Hagedorn. „Im vergangenen Jahr haben wir zu Pfingsten rund 1.000 Gäste bei uns auf dem Platz gehabt.“
Die 56-Jährige geht aufgrund der zahlreichen Nachfragen davon aus, dass es in diesem Jahr noch mehr werden. Unter den Anreisenden sind zahlreiche Gruppen. So komme beispielsweise der Freizeit-Reit- und Fahrverein Hainleite mit Pferden und Zelten auf den Platz. „Etwa 25 Vereinsmitglieder haben sich angemeldet“, sagt Hagedorn. Die Mitarbeiter einer Bäckerei aus Berlin wolle mit acht bis neun großen Wohnmobilen anreisen.
Trotz des großen Andrangs lohne es sich aber auch für Kurzentschlossene nach Kelbra zu kommen, man finde für sie ein Plätzchen. „Wir haben noch nie jemanden weggeschickt“, sagt Hagedorn, die seit mittlerweile 30 Jahren auf dem Campingplatz arbeitet.
Hälfte der 300 Stellplätze in Kelbra belegen Dauer- und Saisoncamper
Insgesamt 300 Stellplätze für Wohnmobile und Caravans gibt es am Kelbraer Stausee. Die Hälfte davon sei von Dauer- und Saisoncampern belegt. Außerdem können Gäste auf zehn Bungalows zurückgreifen oder auf dem Platz ihre Zelte aufschlagen.
Der neue Hingucker am Stausee sind die neun hölzernen Schlaffässer, die im Frühjahr aufgestellt wurden. Mehr als zwei Meter Durchmesser und vier Meter lang. Insgesamt 90.000 Euro hat die Stadt in die Häuschen aus Kiefernholz investiert, sagt Bürgermeister Lothar Bornkessel (Freie Wähler). Sie sind der Ersatz für die zehn Wanderhütten, die stark heruntergekommen waren. Ende der vergangenen Saison wurden die 40 Jahre alten Hütten abgerissen.
Neue Schlaffässer in Kelbra bieten Platz für vier Urlauber
In den neuen Fässern aus Kiefernholz kann sogar eine vierköpfige Familie übernachten. Neben der großen Schlaffläche können die Bänke im unteren Bereich zu Betten umfunktioniert werden. Die Fässchen sind allerdings zu Pfingsten und an den anderen Wochenenden im Juni ausgebucht.
Der Campingplatz Kelbra liegt direkt am Stausee Kelbra, dem mit sechs Quadratkilometern größten See der Region, unmittelbar am Fuße des Kyffhäusergebirges. Der Stausee bietet sehr gute Wassersportmöglichkeiten sowie eine Hafenanlage mit Mole, Sommer- und Winterliegeplätzen für Boote.
Der Stausee ist in den Jahren 1962 bis 1966 zum Zweck des Hochwasserschutzes erbaut worden. Das Normalstauvolumen liegt bei etwa zwölf Millionen Kubikmeter. Die mittlere Wassertiefe beträgt 3,45 Meter, die tiefste Stelle des Sees 5,50 Meter. (mz/fs)
Frühestens Mitte Juli sei ein Wohnfass an den Wochenenden wieder frei. In der Woche könne man aber Glück haben, sagt Hagedorn. Die Holzhäuser verfügen über eine Infrarotheizung für kältere Tage und einen Stromanschluss, damit man beispielsweise sein Handy laden kann. Eine Toilette oder eine Waschgelegenheit gibt es darin nicht, so dass die Urlauber die Sanitäranlagen des Campingplatzes mit nutzen müssen.
Kelbras Bürgermeister plant neue Bungalows und Mobilheime
Bornkessel plant deshalb, für Menschen, die mehr Komfort wünschen, neue Bungalows oder sogenannte Mobilheime am Stausee aufzustellen, die über Sanitäreinrichtungen verfügen. Wann sie errichtet werden können, hänge aber davon ab, wann der Stadt das Geld zur Verfügung stehe. Bei den derzeit knappen Kassen könne sich Kelbra nicht alles auf einmal leisten. Neben den Schlaffässern ist in diesem Jahr auch eine neue vollautomatische Entsorgungsstation für Campingtoiletten in Betrieb genommen worden.
Außerdem laufen derzeit Umbau- und Sanierungsarbeiten an der Rezeption des Campingplatzes. Der neue Empfang soll nach Pfingsten in Betrieb gehen. „Er wird künftig barrierefrei und deutlich kundenfreundlicher werden“, wirbt Hagedorn. (mz)