1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Kegeln: Kegeln: 609 Punkte zum Bestaunen

Kegeln Kegeln: 609 Punkte zum Bestaunen

20.01.2014, 21:05

SANGERHAUSEN/MZ - 1:7 verloren die Keglerinnen des VfB Sangerhausen am Sonntag ihr Zweitliga-Punktspiel gegen das Team von Kleeblatt Berlin. An sich nichts Besonderes, schließlich sind die Berlinerinnen derzeit das Nonplusultra in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands und die Sangerhäuserinnen eben (noch) nicht. In Erinnerung wird das Duell auf den Bahnen im Sangerhäuser Friesenstadion dennoch allen Beteiligten bleiben. Und das lag ausschließlich an Andrea Predatsch. Die 32-jährige VfB-Keglerin sorgte nämlich für einen Höhepunkt in der Geschichte des Kegelsports in der Kreisstadt. Mit neuem Bahn- und Ligarekord sowie der persönlichen Bestleistung von phänomenalen 609 Kegeln bewies sie erneut ihr Können. „Das ist ein Rekord, der sicher eine lange Zeit halten wird“, freute sich die Sangerhäuserin über das fantastische Ergebnis.

Im Startpaar versuchten Birgit Klein und Sarah Hofmann die ersten Punkte für den VfB Sangerhausen einzufahren. Daraus wurde aber nichts. Die Berlinerinnen Katja Wergin und Beate Weiß hielten erfolgreich dagegen und zogen davon. Birgit Klein und Katja Wergin erzielten beide je 512 Kegel, doch den Punkt sicherte sich die Berlinerin.

Auch auf den Nachbarbahnen ging es eng zu. Sarah Hofmann vom VfB Sangerhausen unterlag knapp mit 521 Kegeln zu guten 530 Kegeln von Beate Weiß und somit auch den Punkt.

Eine schwere Aufgabe erhielten Cassandra Schöpp und Vicky Otto. Mit Steffi Tränkler und Mandy Liss standen zwei sehr ausgeglichen spielende Keglerinnen für Berlin auf der Bahn. Das Duell nahm dann den ebenso erwarteten wie befürchteten Verlauf: Beide VfB-Spielerinnen fanden am Sonntagnachmittag ihren Rhythmus nicht und hatten arge Probleme. 489 Kegel für Cassandra Schöpp und 493 Kegel für Vicky Otto verhießen nichts Gutes.

Steffi Tränkler mit guten 538 Kegeln und ihre Mitspielerin Mandy Liss mit sehr guten 556 Kegeln unterstrichen ihre Beständigkeit und sicherten sich beide Mannschaftspunkte.

Damit war schon mehr als eine Vorentscheidung im Spiel gefallen. Einen Rückstand von 0:4 Punkten und 121 Kegeln aufzuholen, ist auch für Carla Keßler-Regel und Andrea Predatsch, die beiden derzeit wohl besten VfB-Spielerinnen, eine kaum lösbare Aufgabe.

Dennoch versuchten beide dem Spiel noch eine Wende zu geben. Ihre Berliner Kontrahentinnen Peggy Zenker und Gabriele Wergin spielten nur noch auf „halten“. Carla Keßler-Regel hatte leichte Startschwierigkeiten und konnte sich von Peggy Zenker nicht entscheidend absetzen. Beide Spielerinnen erzielten sehr gute 554 Kegel. Der Punkt ging erneut an Berlin.

Das Duell zwischen der Berlinerin Gabriele Wergin und Andrea Predatsch geriet dann nach und nach immer mehr in den Blickpunkt der Fans. Die Berlinerin spielte dabei gewiss nicht schlecht, konnte aber das Davonziehen von Andrea Predatsch nicht begreifen. Sie beendete ihren Wettkampf mit 524 Kegeln und zollte ihrer Kontrahentin Respekt für die Leistung.

Bei der Sangerhäuserin lief es von Anfang an rund. Beim ersten Bahnwechsel nach 30 Wurf standen 141 Punkte auf der Habenseite. Zu diesem Zeitpunkt deutete allerdings noch nichts auf einen Rekord hin. Auch nach den zweiten 30 Wurf, hier standen 140 Punkte zu Buche, war noch nichts Außergewöhnliches passiert. Dann aber ging es richtig los. Es folgten auf der dritten Bahn 171 Kegel. Mit 157 Kegeln schloss Andrea Predatsch die vierte Bahn ab. „Rund 140 ist sonst so der Schnitt, den ich pro Bahn spiele. Ich weiß nicht einmal warum, aber diesmal lief es einfach optimal. Ich hab’ einfach gezeigt, dass ich’s kann“, freute sich Andrea Predatsch nach dem Rekord.