Geschichte über Luther und Müntzer Geschichte über Luther und Müntzer: Nachfrage nach "Luthercomic" reißt nicht ab

Sangerhausen - „Der Luthercomic“ habe eingeschlagen wie eine Bombe. „Wir erhalten wöchentlich aus der gesamten Bundesrepublik Anfragen, dass wir doch einen Klassensatz der Comics verschicken sollen“, freut sich Mark Lange, Geschäftsführer der Standortmarketinggesellschaft (SMG) Mansfeld-Südharz. Erschienen ist das 48 Seiten starke Heft im Januar. Es trägt den Titel „Luther vs. Müntzer - Nur nicht den Kopf verlieren“. Im Zentrum der Geschichte steht die Beziehung Martin Luthers und Thomas Münzers, ein weiterer Reformator, der seine Wirkungsstätte in Allstedt hatte.
Viele der Projekte der Standortmarketinggesellschaft drehen sich um Martin Luther
Luther gehe offenbar immer, schlussfolgerte Lange aus der Tatsache, dass die Nachfrage nach dem Comic nicht abreißt. Für 2,50 Euro kann man ihn an den Touristinformationen erwerben. Auch die Luther-Playmobilfiguren, die natürlich nicht von der SMG auf den Markt geworfen wurden, sollen sich ja besser verkaufen als Darth Vader, meinte Lange. Aber die SMG selbst baute ja im vergangenen Jahr mehr auf den Reformator Martin Luther als jemals zuvor. Kaum eines der Projekte, die die SMG im vorigen Jahr anschob, kam an Luther vorbei. Beispiele sind der Lutherskulpturenweg als Teil des Lutherweges, der Abellio Reformationsexpress.
Und auch zukünftige Projekte im Landkreis haben durchaus mit Luther zu tun. So wolle man laut Lange die „Kalte Stelle“ als touristisches Ziel beleben. Die „Kalte Stelle“ ist in Unterrißdorf ein Stück östlich von der Lutherstadt Eisleben zu finden. Martin Luther fror genau dort auf seiner letzten Reise von Wittenberg nach Eisleben ganz erbärmlich. Sein Hirn sei zu Eis geworden, teilte der Reformator in den letzten Briefen seiner Frau Katharina mit. Ob man dort wirklich so fröstelt? Die Touristen sollen es nachempfinden können, wenn sie auf ihrer Luthertour dorthin geleitet werden. Des Weiteren will man den Radweg von Luther zu Händel neu beschildern und auch den Lutherweg beleben.
Touristisches Leitsystem und Wipperliesenkonzept stehen bei der Standortmarketinggesellschaft auf dem Plan
Weitere Projekte der SMG, die Lange bereits ankündigte sind eine Broschüre, in der die „66 schönsten Gastgeber“ vorgestellt werden, ähnlich den „99 schönsten Plätzen“. Im Winter 2017/18 will man sich endgültig dem touristischen Leitsystem zuwenden und auch ein Wipperliesenkonzept erarbeiten, um nur einige Punkte aufzuführen. Geplant ist, das Schloss Seeburg anzuleuchten. „Das erste Motiv, dass man wohl darauf finden wird, wird Werbung für den Sachsen-Anhalt-Tag in Eisleben sein, kündigte Lange an.
Aber die SMG hatte und hat nicht allein Luther und das Reformationsjubiläum im Blick. Für die Städte Hettstedt und Stolberg wurden Audio-Guides erarbeitet, mit denen die Touristen eigenständig auf Erkundungstour gehen können. In Stolberg ist der Guide sogar in niederländischer Sprache ladbar, und dieses Angebot werde auch mehr genutzt als das englisch- oder deutschsprachige, da laut Aussage der SMG rund 40.000 Holländer allein im vergangenen Jahr Stolberg besuchten. Ein Renner wurde auch die Genussbox, in der Produkte aus dem Landkreis Mansfeld-Südharz enthalten sind. Hier arbeitete die Standortmarketinggesellschaft mit dem Bauernverband Mansfeld-Südharz und der Agrarmarketinggesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt zusammen. (mz)
