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Fünf Tage Fußballcamp in Kelbra Fußballcamp Kelbra: Spaß und Sport für Kinder

Von Joel Stubert 19.08.2020, 12:15
22 Jungen und ein Mädchen machen in diesem Jahr beim Fußballcamp in Kelbra mit.
22 Jungen und ein Mädchen machen in diesem Jahr beim Fußballcamp in Kelbra mit. Winterfeld

Kelbra - Und draußen stehen die Fans und jubeln. „Wir sind von der Kita Kyffhäuserzwerge rübergekommen“, sagt Erzieherin Sigrun Göpel. „Wir finden super, dass es das hier gibt.“ Fünf von den Jungs, die ein paar Meter weiter auf dem Kunstrasenplatz vom SV Kelbra dem Ball hinterherjagen sind sonst in der Kita untergebracht. „Wir gehen jeden Tag hierher und schauen kurz zu“, ergänzt sie. Den zuschauenden Kindern macht das offenbar Spaß, sie haben eigens ein Plakat gebastelt.

Zum vierten Mal schon findet in Kelbra ein Fußballcamp statt. Organisiert und angeleitet wird es von Volkmar Laube, bekannt als Fußballbuchautor oder als Herausgeber der Zeitschrift Fußballmagazin Sachsen-Anhalt. Jetzt hat Laube ein rotes T-Shirt an, die Trillerpfeife stets griffbereit um den Hals.

„Ich bin zum ersten Mal dabei, es gefällt mir“

In weißen Trikots laufen die sieben bis 13-Jährigen über den Platz, gerade müssen sie durch rote Hütchen dribbeln und dann aufs Tor schießen. Die Trefferanzahl entscheidet, wer Liegestütze machen muss. Da Torwart Levi weniger als die Hälfte halten konnte, muss er ran. Das tut dem Spaß aber keinen Abbruch. „Ich bin zum ersten Mal dabei, es gefällt mir“, sagt er. Im Verein ist er Torwart in Bennungen, einmal pro Woche hat er sonst Training. „Am meisten macht mir das Spiel Spaß“, sagt er, kurz bevor er aber ohne Ball ran muss.

Denn das Fußballcamp der von Laube gegründeten MDSportakademie, die sich unter anderem auf die Expertise von DDR-Fußball-Idol Martin Hoffmann stützt, hat einen ganzheitlichen Ansatz. „Wir wollen Spaß an der Bewegung vermitteln, mit Schwerpunkt Fußball“, sagt Laube. „Wir beschäftigen uns zum Beispiel auch noch mit Dingen wie gesunder Ernährung.“ Auch sportlich will Laube den Horizont bei den 22 Jungs und einem Mädchen erweitern. Die kommen aus Sangerhausen, Oberröblingen, Kelbra oder Thüringen und müssen gleich zum Seilspringen ran. Levi mag das gar nicht. „Ich kann das auch nicht, da schaffe ich höchstens vier“, schwant ihm. „Na, komm“, feuert ihn Laube an, 30 Sekunden hat jedes Kind Zeit. 18 schafft Levi am Ende, andere sind besser.

Fußballcamp in Kelbra: Kleine Wettkämpfe für die Kinder

„Wir wollen Wettkämpfe schaffen, das ist für die Kinder wichtig“, sagt Laube. Dafür hat er in die fünf Tage, die die Eltern der Kinder insgesamt 169 Euro kosten, auch einen olympischen Wettkampf integriert, bei dem es am Ende für jeden eine Urkunde und eine Goldmedaille geben wird. „Jeder hat ja auch sein bestes gegeben“, sagt der Teamleiter. Bei diesem Wettkampf geht es nur wenig um Fußball, dafür umso mehr um allgemeine sportliche Leistungen. Neben Seilspringen machen die Kinder auch noch einen 30-Meter-Lauf, Schlagball-Weitwurf oder auch Standweitsprung. Dem jüngsten in der Gruppe, Luca, macht auch das Spaß. „Aber noch lieber spiele ich Fußball und schieße Tore“, sagt der Sechsjährige vom SV Kelbra.

Der ein oder andere, sagt Olaf Glage vom VfB Sangerhausen, sei bei diesem Fußballcamp auch schon aufgefallen. Beim Camp vor drei Jahren seien einige auch an den DFB-Stützpunkt weiterempfohlen worden, die in Kelbra entdeckt wurden. „Trotzdem steht hier ganz eindeutig der Spaß im Vordergrund, es ist auch etwas für Quereinsteiger.“ (mz)