Fußball-Verbandsliga Fußball-Verbandsliga: Amsdorf mit hundert Prozent

amsdorf/MZ - Ammendorfs Manager Lutz Schülbe ließ keinen Zweifel zu: „Ihr habt verdient gewonnen“, gratulierte er Amsdorfs Trainer Matthias Michler. Dessen Mannen hatten den Spitzenreiter der Verbandsliga Fußball mit dem 4:2 gerade die vierte Saisonniederlage verpasst. „Ich denke, das war ein ansehnliches Verbandsligaspiel auf hohem Niveau“, sagte Michler.
Einer erlebte es nur 45 Minuten mit: Piotr Hernacki. „Trainer, ich kann noch spielen, aber nicht hundert Prozent“, hatte er in der Pause beschieden. Weil aber gegen Ammendorf elfmal hundert Prozent nötig waren, wechselte ihn Michler aus. Für Hernacki kam Matthias Fengler, der den etwas hüftsteifen Ammendorfer Kapitän Christian Kamalla von einer Verlegenheit in die andere stürzte und zwei Treffer erzielte. Zuvor hatte Alex Gründler zweimal für den Ausgleich gesorgt.
Intensives Spiel
Das Spiel begann intensiv, abtasten war Fehlanzeige. Nachdem Patrik Schlegel im Anschluss an Gründlers Flanke knapp übers Tor köpfte (11.), prüfte drei Minuten später Stefan Kominek den Amsdorfer Torhüter David Tretropp mit einem Volleyschuss. Dann die Ammendorfer Führung (17.), wobei Hernacki, gehandicapt durch eine Zerrung im rechten Oberschenkel, nicht gut aussah. Langer Pass von Matthias Wirsing auf Patrick Siegel, Flachschuss ins lange Eck - 1:0. Doch nur drei Minuten später glich Gründler nach einem Sprint auf der rechten Seite aus. Zwei dicke Chancen gab es noch vor der Pause. Erst traf Schlegel nach einem Eckball per Kopf nur die Latte (31.), dann fand Patrick Theile in Tretropp seinen Meister. Im zweiten Abschnitt musste Michler taktisch umstellen. Jakub Szalek rückte für Hernacki in die Innenverteidigung, Schlegel sicherte als zweiter Sechser vor Jan Eberhardt. Und Fengler machte nach vorn mächtig Betrieb.
Doch erst einmal ging wieder Ammendorf in Führung. Nach einem harmlosen Schubser von Andre Müller entschied Schiedsrichter Christian Kliefoth auf Freistoß. Den versenkte David Sieber, der in der ersten Halbzeit vor allem durch sein rüdes Einsteigen gegen Tretropp aufgefallen war. Doch auch diesmal kehrte Amsdorf zurück. Nur eine Minute später behinderten sich Ammendorfs Keeper Norbert Guth und Kamalla gegenseitig, Gründler sagte Danke.
Sehenswert herausgespielt
Dann schlug die Stunde von Fengler. Erst setzte ihn Schlegel mit einem genauen Zuspiel in Szene und Fengler schloss von halbrechts ab (60.). Beim 4:2 leisteten Max Binsker und Gründler die Vorarbeit ( 74.). Mithin: Beide Treffer wurden sehenswert herausgespielt. „Da hat man gemerkt, was hier mit unserem Potenzial gegen eine Spitzenmannschaft geht“, so Amsdorfs Co-Trainer Steffen Heyer, der in wenigen Tagen nullt und sich über das vorzeitige Geburtstagsgeschenk freute. Dabei hätte der Sieg noch höher ausfallen können. Doch Robin Scheibe hatte den Ammendorfer Kasten knapp verfehlt (63.) und die eine oder andere Aktion war zu unpräzise. Die letzte Chance ging an die Gäste. Allerdings hatte Tretropp bei Marcel Keitels Kopfball wenig Mühe (84.).
Amsdorf: Tretropp - M. Scheibe, Szalek, Gründler, Eberhardt, Hernacki (46. Fengler), Binsker, Schlegel, Stamm, R. Scheibe, Müller