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Fußball Fußball: Hauswald macht Unterschied

Von Ralf Kandel 18.07.2013, 20:07
Christoph Schwab hat Glück, der erste Elfmeter fliegt am Tor vorbei.
Christoph Schwab hat Glück, der erste Elfmeter fliegt am Tor vorbei. KANDEL Lizenz

ROTTLBERODE/MZ - Bernd „Pele“ Lindrath zeigte am Mittwochabend nach dem Fußball-Freundschaftsspiel zwischen Wacker Nordhausen und dem VfB Sangerhausen Humor. „Na ja, wichtig war, dass unsere beiden Schlussmänner zu null gespielt haben“, so der ehemalige Riestedter, derzeit Torwart-Trainer beim Regionalliga-Aufsteiger aus Thüringen. Das „zu null“ wiederum war keine große Kunst, beim 3:0-Erfolg von Wacker tauchten die Sangerhäuser nicht ein einziges Mal kreuzgefährlich vor dem Tor der Nordhäuser auf. Trotzdem lieferte die Elf aus der Kreisstadt gegen die zwei Klassen höher kickenden Nordhäuser eine starke Partie ab. Und hätte Wacker nicht den überragenden Martin Hauswald (früher Union Berlin, Eintracht Braunschweig, Erfurt) als Probespieler in seinen Reihen gehabt, wäre das Ergebnis garantiert nicht so deutlich ausgefallen.

Die Partie in Rottleberode begann mit Verspätung. Beide Mannschaften reisten in blauen Trikots an, die Suche nach Ersatz-Dressen gestaltete sich auf Grund von Befindlichkeiten der Sponsoren schwierig. So spielten die Nordhäuser schließlich mit Leibchen. Und das von Anfang an ebenso überlegen, wie zunächst einfallslos. Lediglich von Hauswald ging Gefahr aus. Ansonsten hatte die VfB-Abwehr um die Routiniers Frank Schneider und Daniel Trautmann die Lage im Griff. Es dauerte über eine halbe Stunde, ehe die Nordhäuser die erste Großchance verbuchen konnten. Nach Foul von Lars Timpe an Sebastian Hauck gab es Elfmeter für Wacker. Tunc ballerte den Strafstoß jedoch geradezu kläglich am Tor vom Sangerhäuser Schlussmann Christoph Schwab vorbei. So hieß es vor 400 Zuschauern zur Pause noch 0:0.

Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Nun machten die Nordhäuser mehr Dampf. Prompt geriet die Sangerhäuser Abwehr ins Wanken. Das lag vor allem auch am eingewechselten Omar El-Zein, der nach 50 Minuten mit einem Pfostenknaller das erste Achtungszeichen setzte. Es dauerte aber bis zur 56. Minute, ehe Schwab das erste Mal hinter sich greifen musste. Omar El-Zein verwandelte den zweiten Elfmeter, diesmal wurde Martin Hauswald von VfB-Keeper Schwab zu Fall gebracht, sicher. Gegen die nun auch kräftemäßig abbauenden Sangerhäuser erspielte sich Wacker weitere Möglichkeiten. Eine davon nutzte El Zein nach 78 Minuten zum 2:0. Und noch ein drittes Mal konnten die Zuschauer einen Treffer registrieren. Diesmal traf der eingewechselte Jonas Ernst nach Zuspiel von Benedict Seipel, der früher seine Schuhe für den HFC und Lok Leipzig schnürte. Es war die letzte Aktion im Spiel.

Am Ende ein alles in allem natürlich verdienter Sieg der Nordhäuser, die allerdings keineswegs Bäume ausrissen. Die zweite Halbzeit war dabei deutlich die Bessere. Beim VfB Sangerhausen herrschte nach dem Spiel ein wenig geteilte Stimmung. Das dritte Tor, eingefangen kurz vor Ultimo, ärgerte den Gast dann doch. Allerdings konnte der VfB mit der gezeigten Leistung durchaus zufrieden sein, auch wenn im Offensivbereich kaum Akzente gesetzt wurden. Erfreulich auch, dass Daniel Trautmann nach seiner langen Verletzungspause schon wieder so gut in Form gekommen ist.

Dennoch, das dritte Gegentor „schmeckte“ dem Team aus der Kreisstadt überhaupt nicht. „Ein 0:2 hätte sich besser angehört. Das dritte Tor war völlig unnötig“, so Robin Teichmann. Dennoch war der Sangerhäuser Kapitän mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden. „Das war schon ordentlich“, so Teichmann, vor seinem Wechsel nach Sangerhausen selbst viele Jahre für Nordhausen aktiv. Dann fügte er hinzu: „Es macht schon Spaß, mal gegen eine Regionalliga-Truppe zu spielen. Danke noch mal für die Einladung. Ich glaube, es war ein gelungenes Testspiel für beide Mannschaften.“ Am Gelingen des Tests hatten auch die Gastgeber von Wacker Rottleberode ihren Anteil. Die Frauen und Männer um Jens Schuster sorgten für sehr gute Rahmenbedingungen.

VfB Sangerhausen:Schwab, Schneider (ab 70. Rockstroh), Bäcker, Trautmann, Klarner, Meyer, Dietze (ab 85. Puls), Teichmann, Timpe, Hetke

„Das dritte Tor war völlig unnötig“, so Robin Teichmann vom VfB Sangerhausen.
„Das dritte Tor war völlig unnötig“, so Robin Teichmann vom VfB Sangerhausen.
Kandel/Archiv Lizenz