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Viele Herausforderungen Das Telefon des Kreiselternsprechers aus Mansfeld-Südharz steht selten still

Impfpflicht, Schulpflicht, Testpflicht - alles Fragen, die Eltern, Lehrer und Schüler beschäftigten. Als Vermittler zwischen der Parteien ist Uwe Henze als Kreiselternsprecher zuständig.

Von Babett Gumbrecht 15.01.2022, 13:45
Uwe Henze aus Eisleben ist Vorsitzender des Kreiseltenrat.
Uwe Henze aus Eisleben ist Vorsitzender des Kreiseltenrat. (Foto: Jürgen Lukaschek)

Eisleben/Hettstedt/Sangerhausen/MZ - Uwe Henzes Telefon steht in Zeiten von Corona selten still. Natürlich prägt auch in Mansfeld-Südharz das Virus den Alltag vieler Schüler und Eltern. „Corona hat uns erstmal die Probleme an den Schulen vor Augen geführt“, so Henze, Vorsitzender des Kreiselternrats. Zum dritten Mal sei er nun schon zum Vorsitzenden gewählt worden. Er wird gerufen, um Vermittler zwischen Eltern und Lehrern oder Schülern und Eltern zu sein. „Meine Lebenserfahrung ist da ein großer Vorteil. Ich kann mich in viele Sichtweisen hineinversetzen“, so der 61-Jährige.

Enormes Arbeitspensum als Vorsitzender des Kreiseltenrates

Er sei der Älteste im Kreiselternrat. Die vier anderen Mitglieder seien wesentlich jünger. Was aber auch zum zweiten großen Vorteil von Uwe Henze führt: „Das Arbeitspensum des Vorsitzenden kann man als junge Mutti oder junger Vater kaum schaffen. Aber ich bin eben etwas älter und selbstständig, da lässt sich das alles vereinbaren“, sagt Uwe Henze. Sein Computerservice sitze in der Eisleber Rathausstraße.

Sein 17-jähriger Enkel gehe auf die Katharinenschule in der Lutherstadt. „Wichtig ist nämlich, dass im Kreiselternrat alle verschiedenen Schultypen, also sowohl Grund- und Sekundarschule als auch Gymnasium vertreten sind“, sagt Henze.

Ein Jahr im Bundeselternrat

Seit fünf Jahren ist Uwe Henze schon im Kreiselternrat und habe mittlerweile sehr viel Erfahrung sammeln und vor allem Kontakte knüpfen können. Denn das Netzwerk zu allen Elternsprechern der Schulen sei sehr wichtig. „Wenn mal wieder eine Erlassung wegen Corona kommt, wie zum Beispiel die Aussetzung der Schulpflicht, dann ist schon einiges los“, so der Eisleber. Er sei aber schon ein alter Hase. „Ich mache das jetzt schon so viele Jahre, da wird man auch ruhiger mit der Zeit“, so Henze.

Er sei sogar ein Jahr im Bundeselternrat gewesen, dieser stehe noch zwei Ebenen über Kreis und Land. Aber dort seien ihm die lokalen Themen zu kurz gekommen. „Da war man zu weit entfernt von den Problemen, die Eltern und Kinder wirklich betreffen“, so Henze.

Größte Herausforderung: Corona

Vorgesehen seien mindestens zwei Treffen im Jahr des Elternrates auf Kreisebene. „Ich habe aber zu allen Elternräten Kontakt, weil es mir nichts bringt, wenn ich nur den Kreiselternräten etwas weiter gebe, die Informationen müssen schließlich an alle Schulen gelangen“, so der 61-Jährige. Corona erschwere natürlich die regelmäßigen Treffen, aber die Umstellung auf digitale Konferenzen habe dennoch ganz gut geklappt. Zu den weiteren Aufgaben des Kreiselternsprechers gehöre auch die Kommunikation nach außen. „Es ist auch meine Pflicht zu kommunizieren, welche Probleme das Schulwesen aktuell zu stemmen hat“, erklärt Henze.

Das Schwerste in den vergangenen Jahren sei aber wirklich die Pandemie gewesen. Impfpflicht, Schulpflicht, Testpflicht - alles Fragen, die Eltern, Lehrer und Schüler beschäftigten. „Es ist schon eine Herausforderung, die verschiedenen Meinungen in Chats zu moderieren“, sagt der Kreiselternsprecher. Natürlich würden manchmal extrem unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen, aber er sei ganz zufrieden, wie es bisher alles gelaufen sei.

Letzte Amtszeit

Es wird aber die letzte Amtszeit von Uwe Henze sein, denn sein Enkel werde bald die Schule verlassen und es sei Voraussetzung für den Rat, ein schulpflichtiges Kind zu haben, erläutert Henze. „Das ist in meinem Fall eine unglückliche Regel. Es dauert eben auch, bis man das Netzwerk aufgebaut hat, und dann ist das Kind schon wieder raus aus der Schule“.